20-5541

Buslinienkonzept für den Westen Altonas Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zum aus der Bezirksversammlung überwiesenen Antrag der Fraktion DIE LINKE (Drs. 20-5359)

Mitteilungsdrucksache öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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20.05.2019
04.02.2019
Sachverhalt

Das Verkehrsangebot im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) orientiert sich grundsätzlich an der Nachfrage. Der HVV und die Verkehrsunternehmen beobachten die Nachfrageentwicklung kontinuierlich und passen das Angebot in Abstimmung mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) an die sich ändernde Nachfrage an. Insbesondere bei der Entstehung neuer Wohn- oder Gewerbegebiete werden darüber hinaus auch angebotsorientierte Maßnahmen umgesetzt, um ein attraktives Nahverkehrsangebot bereitzustellen.

 

 

Zu I.1.:

Auf den Metrobuslinien 2 und 3 sind im Rahmen der Busbeschleunigung umfangreiche Maßnahmen umgesetzt worden, die sowohl die Fahrzeiten reduzieren als auch zukünftige Taktverdichtungen und Kapazitätsausweitungen ermöglichen. Im Zentrum standen dabei die Verringerung der Reisezeiten und die Verstetigung des Busverkehrs z.B. durch eine entsprechende Steuerung der Lichtsignalanlagen, die Einrichtung von Busspuren und die Optimierung der Verkehrsführung. Die erzielten Reisezeitgewinne sollen genutzt werden, um die Erschließung entlang der Linien zu optimieren und weitere Haltestellen anzufahren (Rugenbarg Nord, Tannenberg, Flurstraße/Rugenbarg, Grubenstieg). Die für den Bereich Lurup und Schenefeld wichtigste Verkehrsachse über die Luruper Hauptstraße, Luruper Chaussee und Bahrenfelder Chaussee in Richtung Innenstadt und Altona wurde dadurch gestärkt und zukunftsfähig gemacht. Die Metrobuslinie 21 wird im Maßnahmenpaket B des Busbeschleunigungsprogramms ebenfalls optimiert.

 

Das Angebot wird kontinuierlich weiterentwickelt. So wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember des Jahres 2018 folgende Maßnahmen auf den genannten Linien umgesetzt:

MetroBus-Linie 2

Ausweitung des Gelenkbuseinsatzes auf Sonntage.

MetroBus-Linie 3

Einsatz von Verstärkerfahrten zwischen 7.30 und 9.30 Uhr Mo.-Fr. an Schultagen vorrangig im Abschnitt Bornkampsweg – S Holstenstraße.

Die MetroBus-Linie 3 wird wieder durchgehend betrieben.

MetroBus-Linie 21

In der späten Hauptverkehrszeit (Spät-HVZ) wird die Fahrtenfolge zwischen S Elbgaustraße und S Klein Flottbek auf alle 5 Minuten verdichtet; dafür wird zwischen U Niendorf Nord und S Elbgaustraße wegen der geringeren Nachfrage und zur Erhaltung der Betriebsstabilität nur noch alle 10 Minuten anstatt alle 7-8 Minuten gefahren.

Die halbstündlichen Fahrten von/nach Teufelsbrück werden teils auf die Linie 286 übertragen. Nur in den Hauptverkehrszeiten werden weiter durchgehende Fahrten von/bis Eidelstedter Platz bzw. S Elbgaustraße angeboten.

MetroBus-Linie 22

Schließung einer Taktlücke am Sonnabend und Verlängerung des 7/8 Minuten Taktes Mo.-Fr. am Abend in Fahrtrichtung S Blankenese um ca. 30 Minuten.

 

 

Zu I.2.:

Auf der Linie 3 werden seit Dezember des Jahres 2018 Fahrzeuge mit einer Länge von 18,75 m eingesetzt. Busse mit einer Länge von 25 Metern stehen nicht zur Verfügung und könnten aufgrund der derzeitigen Verkehrsinfrastruktur auch nicht eingesetzt werden.

 

 

Zu I.3.:

Das Schnellbusnetz ist in den vergangenen Jahren intensiv untersucht worden. Der Wegfall des Zuschlages für Schnellbusse würde auch auf der Linie 37 dazu führen, dass Fahrgastverlagerungen von der U- und S-Bahn zum Schnellbus stattfinden würden. Hierzu müssten im Schnellbusnetz erheblich mehr Fahrzeuge eingesetzt werden, ohne dass im Schnellbahnverkehr entsprechende Aufwendungen reduziert werden könnten. Im Ergebnis würde dies zu zusätzlichen Belastungen des Innenstadtverkehrs und hinsichtlich der Emissionen führen. Zudem bestehen parallel zur Schnellbuslinie 37 zuschlagfreie Busverkehre. Im Übrigen siehe Bürgerschaftsdrs. 21/12397.

 

 

Zu II.:

Expressbusse zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie größere Haltestellenabstände aufweisen bzw. Haltestellen auslassen. Den Produkttyp „Expressbus“ sieht das Portfolio des HVV derzeit nicht vor. Es existieren allerdings Produkte und Linien, die Merkmale von Expressbussen aufweisen und eine sinnvolle Ergänzung des Metro- und Stadtbusnetzes darstellen:


Schnellbus:
Bindet die Innenstadt direkt an, lässt Haltestellen aus und ist zuschlagpflichtig.


Eilbus:
Verbindet zentrale/wichtige Orte schnell mit anderen Bereichen.


Stadtbusse:

Einige Stadtbuslinien (z.B. 162/163) lassen Haltestellen auf dem Linienweg aus, bei denen schon ein hohes Grundangebot mit anderen Linien vorhanden ist, um entferntere Bereiche schneller an ein Zentrum anzubinden.


Voraussetzungen für den Einsatz von Expressbussen wären nach derzeitigen Erkenntnissen:

  • Anbindung zentraler/wichtiger Orte im Liniennetz,
  • ausreichend hohes Nachfragepotenzial,
  • ausreichendes Grundangebot an Haltestellen, die ausgelassen werden,
  • keine Verschlechterung für Kunden des sonstigen Liniennetzes.


Mit der Eilbuslinie E30 wird derzeit die schnelle Verbindung von aufkommensstarken Haltestellen in einer Tangentialverbindung erprobt. Mit den Eilbuslinien E40 und E86 werden im Berufsverkehr besonders stark nachgefragte Relationen bedient. Bei den Linien 162 und 163 werden derzeit einige Haltestellen auf dem Abschnitt, der bereits durch die Linien 10 und 263 gut erschlossen wird, ausgelassen. Zudem wurden zum Fahrplanwechsel 2018/19 umfangreiche Änderungen im Schnellbusnetz umgesetzt. Alle genannten Maßnahmen werden durch HVV und Verkehrsunternehmen intensiv beobachtet und bewertet.

 

 

Anhänge

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