Zu Fuß zur Schule - Risiken durch "Eltern-Taxis" minimieren Interfraktioneller Antrag der Fraktionen SPD, Die Grünen, FDP, CDU und Die Linke
Viele Grundschulen schlagen Alarm, denn viele und offenbar immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Der tägliche Abhol- und Bringdienst der Eltern ist für die Grundschulen nicht nur ein Ärgernis, sondern birgt auch Unfallgefahren. Schulkinder, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zur Schule kommen, sind durch diese Verkehrssituation stark gefährdet.
"Eltern-Taxis" verursachen eine erhebliche Verkehrsbelastung in den morgendlichen und auch mittäglichen Stunden und belasten damit auch das Umfeld der Schulen.
Mittlerweile häufen sich die Probleme im Bezirk Wandsbek, nur beispielsweise an der Grundschule Marienthal in der Schimmelmannstraße, der Grundschule St. Joseph in der Böhmestraße /Wandsbek Zentrum und der Schule am Walde in Ohlstedt, Schule am Duvenstedter Markt, Schule am Müssenredder/Poppenbüttel, Schule in Rahlstedt und weitere.
Das Verhalten bei Abhol- und Bringdiensten durch manche Eltern hat bereits zu starken Protesten seitens anderer Eltern und Anwohner geführt, die sich daraufhin an die jeweiligen Schulen, deren Elternvertreter und Elternräte gewendet haben.
Auch die zuständigen Polizeikommissariate aus dem Bereich Verkehrserziehung sind über die Probleme vor Ort im Bilde und würden Maßnahmen unterstützen,
die die Kinder selbständiger und die Eltern mutiger hinsichtlich des Zutrauens zu ihrem Kind und der Sicherheit von "zu Fuß zur Schule" machen.
Kinder unterliegen einem besonderen Schutzbedürfnis.
Wir begrüßen das bereits bestehende Engagement der Schulen, Elternvertreter und Elternräte sowie dem Kreiselternrat vor Ort und wollen dies als Politik noch mehr unterstützen.
Es ist dringend geboten, bezüglich der Schulwegsituation eine Gesamtplanung für die Grundschulen zu entwickeln, in der alle anfallenden Probleme aufgenommen und für diese gemeinsam Lösungen entwickelt und vorgestellt werden. Es müssen langfristig tragfähige Konzepte entwickelt werden, die - nicht zuletzt auch auf eine Änderung des Mobilitätsverhaltens von Eltern - auf eine selbstständige Teilnahme der Kinder am Straßenverkehr abzielen.
Der tägliche Weg zu Fuß zur Schule hat einen positiven Effekt auf die kindliche Entwicklung. Dazu zählen eine gesteigerte körperliche Bewegung verbunden mit dem Abbau von Müdigkeit, eine höhere Konzentrationsfähigkeit im Unterricht und die Stärkung von Selbstvertrauen sowie Sozialkompetenz Zudem entwickeln Kinder durch die selbstständige Bewältigung ihres Schulwegs ein frühzeitiges Bewusstsein für Gefahrensituationen im Straßenverkehr und umweltfreundlicher Fortbewegung.
Aufgrund des großen Einzugsbereiches an Grundschulen, zumal in den Stadtrand-Bereichen, kann es in Einzelfällen hilfreich sein, sogenannte Elternhaltestellen vorzuhalten bzw. einzurichten. Dorthin können die Kinder mit dem Auto, aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad gebracht werden, um von dort aus alleine oder mit Mitschülern und Mitschülerinnen gemeinsam den Weg zur Schule fortzusetzen. Dadurch wir das Umfeld der Schulen entlastet. Dieses Konzept kann unter dem Begriff "Schulbus zu Fuß" oder SCHULEXPRESS gestaltet werden. Damit soll eine Alternative für diejenigen Familien geschaffen werden, die (noch) nicht den kompletten Schulweg ohne Auto bewältigen können, und gleichzeitig eine Brücke zu einer selbstständigen und umweltfreundlichen Mobilität gebaut werden.
Um nachhaltige und sichere Maßnahmen für die Schulkinder einschließlich des Verhaltens im Straßenverkehr zu erzielen, schlagen wir (im ersten Schritt) folgende Maßnahmen vor:
Die Bezirksversammlung Wandsbek möge beschließen:
Die zuständigen Fachbehörden werden gebeten
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