21-4677

Während des S4-Baus den Stadtteil Marienthal besser an den ÖPNV anschließen - Forderung nach besserer Koordination zwischen Bahn, HVV, Polizei und Bezirk Wandsbek Beschluss der Bezirksversammlung vom 18.11.2021 (Drs. 21-4257.1)

Mitteilungsvorlage BV-Vorsitz

Letzte Beratung: 23.02.2022 Regionalausschuss Kerngebiet Wandsbek Ö 6.7

Sachverhalt

 

Folgender Beschluss wurde gefasst:

 

 Die Bezirksversammlung möge beschließen:

  1. Das Projektteam der Bahn möge kurzfristig gegenüber der Bezirksversammlung Wandsbek darlegen, warum der Regionalbahnhof Wandsbek bereits schon am 12. Dezember 2021 geschlossen werden muss und wann die beiden Folgebahnhöfe voraussichtlich eröffnet werden. Ferner möge die Bahn erläutern, warum die Schließung nicht frühzeitiger gegenüber Anwohnern und Bezirksversammlung Wandsbek kommuniziert wurde.
  2. Der HVV möge im Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft darlegen, welche Ersatzverkehre den Pendlern des Regionalbahnhofes Wandsbek zur Verfügung stehen und aufzeigen, ob die vorgesehenen Buskapazitäten ausreichend sind.
  3. Der HVV möge das südliche Marienthal, das durch die Schließung der Bahnübergänge Claudiusstraße und Schloßgarten durch den S 4-Ausbau für Fußgänger schlecht zu erreichen ist, nunmehr kurzfristig an eine Buslinie anbinden (Drucksache 21-3841).
  4. Die Bezirksversammlung Wandsbek fordert die zuständigen Stellen (Bahn, HVV, Polizei, Bezirksamt Wandsbek) erneut nachdrücklich auf, ihre Zusammenarbeit während der Bauphase der S4 besser zu koordinieren und betroffene Anwohner und die Bezirksversammlung Wandsbek bei Maßnahmen rechtzeitig einzubinden und Lösungsmöglichkeiten gemeinschaftlich zu erarbeiten.

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt aufgrund von Informationen der DB Netz AG und des HVV zu den nachfolgenden Einzelfragen wie folgt Stellung:

 

Zu 1.:

 

Die Außerbetriebnahme des Bahnhofs ist notwendig, weil die Gleisanlagen in diesem Bereich ab 2022 großflächig umgebaut werden und die zwei Bahnsteigkanten dann nicht mehr angefahren werden können. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Bahnhofs bleibt erhalten. Die Personenunterführung der Station bleibt weiterhin für Fußgänger:innen geöffnet.

 

Die Inbetriebnahme der zitierten neuen Stationen (Folgehaltestellen) „Claudiusstraße“ und „Bovestraße“ erfolgt mit der Teilinbetriebnahme in 2027. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Bezirksversammlung Wandsbek nach wie vor eine von der hier genutzten Haltestellennamensgebung abweichende Bezeichnung präferiert.

 

Die DB Netz AG informiert die Reisenden sowie Anwohner:innen so frühzeitig wie möglich. Dabei ist auf Informationen mit einem aktuellen Bezug zu achten. Erst in 2021 ist im Zuge der Fahrplan- und Bauphasenplanung abschließend klar geworden, dass der Bahnhof Wandsbek Ende 2021 geschlossen werden muss. In Zukunft ist vorgesehen, die reisenden und anwohnenden Personen noch besser zu informieren. Dazu wird zusätzlich ein Infozentrum an der Hammer Straße eingerichtet sowie Infocuben/Infostellen entlang der Strecke (z.B. an Stationen als aufsuchendes Format).

 

Zu 2.:

 

Die Nachfragedaten aus den Verkehrserhebungen vor Corona zeigen auf, dass der Bahnhof Wandsbek bei der Betrachtung der Fahrgastzahlen über den Bedienungszeitraum eines Werktages eine geringe verkehrliche Bedeutung aufwies. Nur ca. 650 Fahrgäste aus dem Umfeld des Bahnhofs Wandsbek haben diese Haltestelle über den gesamten Tagesverlauf hinweg als Ein- und Aussteiger:innen genutzt. Über den gesamten Tag hinweg lag die Zahl der Umsteiger:innen zwischen dem Schienenverkehr der RB 81 und den Busverkehren am Bahnhof Wandsbek bei ca. 350 Personen. Als Alternative stehen den Fahrgästen die Haltestellen Josephstraße und Gustav-Adolf-Straße mit den zahlreichen Buslinien im dichten Angebot von der Rodigallee kommend Richtung U-Bahnhof Wandsbek Markt zur Verfügung. Dieses Angebot wurde in den vergangenen Jahren durch weitere Buslinien (z.B. die X11) verdichtet, so dass die Kapazitäten nach hiesiger Einschätzung auch bei wieder steigender Nachfrage ausreichen werden, um diese angemessen zu berücksichtigen.

 

Zu 3.:

 

Die beteiligten Stellen befinden sich bezüglich der Planungen hinsichtlich einer zeitnahen Verschwenkung der Stadtbuslinie 160 von der Busanlage U-Bahnhof Wandsbek Markt über die Wandsbeker Marktstraße, Hammer Straße und Sievekingsallee in Richtung U-Bahnhof Horner Rennbahn in der Endabstimmung.

 

Zu 4.:

 

Im Zuge der Bauarbeiten zur neuen S-Bahnlinie S4 (Ost) stimmt sich die DB Netz AG mit den zuständigen Stellen (Polizei, Feuerwehr, Bezirksamt Wandsbek etc.) kontinuierlich ab. Hierbei bezieht sie die Stellen/Behörden mit ein, die in der Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamts genannt sind.

Die geplanten Bautätigkeiten werden über verschiedene Kanäle (u.a. Projekthomepage, Wurfsendungen, Pressemitteilungen) an die Anwohner:innen sowie interessierte Bürger:innen kommuniziert.

Dem Wunsch einer transparenten Kommunikation kommt die DB Netz AG, wie in der Bezirksversammlung am 10.11.2021 zugesagt, sehr gerne nach.

 

 

Die zentrale Straßenverkehrsbehörde Verkehrsdirektion (VD) 5 nimmt wie folgt Stellung:

 

Für die Koordinierung der Baumaßnahme ist die Bahn zuständig.

Die VD 5 prüft anhand der eingereichten Unterlagen die Verkehrssicherheit.

Weiterhin steht sie jederzeit für Fragen in Bezug auf die Verkehrssicherheit zur Verfügung.

 

 

Das Bezirksamt nimmt wie folgt Stellung:

 

Zu 4.: Das Bezirksamt Wandsbek plant aktiv keine Maßnahmen im Rahmen der S4. Für die Öffentlichkeitsarbeit ist der Veranlasser, in diesem Fall die Deutsche Bahn, zuständig.

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

Anhänge

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