Umdenken bei der Velorouten- und Radverkehrsplanung in Wandsbek Debattenantrag der CDU-Fraktion
Bislang verlaufen die meisten Veloroutenabschnitte an oder auf Hauptstraßen. Nur selten führt der Weg der Velorouten durch Grünzüge oder ruhige Wohnstraßen. Gleichzeitig schätzen es aber viele Radfahrerinnen und Radfahrer, wenn der Radweg eben nicht entlang der Hauptstraße führt, da dort die Unfallgefahr, insbesondere für Kinder und ältere Menschen, geringer ist. Neben der verringerten Unfallgefahr sind Radfahrer abseits der Hauptstraßen auch weniger Abgasen ausgesetzt. Viele Radfahrer nutzen daher Schleichwege, um dem zu entgehen. Wege abseits der Hauptstraßen, im Grünen gelegen und für Fahrradfahrer passierbar gibt es in Wandsbek häufiger und sie werden von ortskundigen Radfahrern bereits genutzt.
Bei Neuplanungen von Velorouten wird offenbar nicht darauf geachtet, ob es neben der Wegführung entlang der Hauptstraße Alternativen in ruhigen Lagen gibt. Ein Beispiel dafür ist die Umgestaltung des Berner Heerwegs mit der Veloroute 6. Dort soll ein Fahrstreifen pro Seite für den Radweg weichen, sodass die Radfahrer auf einer vielbefahrenen Hauptstraße direkt neben Fahrzeugen jeglicher Art entlangfahren müssten und durch den Wegfall der Fahrspuren einem erhöhten Verkehrsdruck ausgesetzt sind. Dabei bestünde dort die Möglichkeit die Veloroute, zumindest teilweise, entlang der U-Bahn-Linie – abseits des Berner Heerwegs – durch den Grünzug „hinter der Bahn“ zu leiten. Viele Wege sind dort so breit, dass selbst die gemeinsame Nutzung von Fußgängern und Radfahrern bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen Interessen möglich wäre. Bei der Planung des Berner Heerwegs hat sich aber auch gezeigt, dass Planer nicht in fremden Städten, nur vom Computer aus, Hamburgs Straßen planen sollten. Um grüne Wege entlang der Farmsener U-Bahnstrecke zu finden, muss die Bevölkerung miteinbezogen werden oder die Planer müssen sich auskennen.
Durch die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung bei der Planung von Velorouten, könnten alternative Wegstrecken identifiziert werden und die Akzeptanz und die Nutzung von Velorouten gesteigert werden. Gleichzeitig würden Sicherheit und Fahrspaß der Radfahrerinnen und Radfahrer gesteigert werden. Zudem bräuchten die Magistralen nicht künstlich verengt werden, sodass sie leistungsfähig bleiben und Schleichverkehr durch Wohngebiete vorgebeugt würde. Obendrein müssten so weniger Bäume und Parkplätze weichen.
Die in Planung befindlichen und zukünftigen Velorouten und Radverkehrswege sollten deshalb dahingehend betrachtet werden, dass diese entlang von grünen und ruhigen Wegen verlaufen und nicht ausschließlich an verkehrsreichen Straßen.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
a) Radfahrer sollten möglichst nicht an verkehrsreichen Straßen fahren müssen.
b) Der Wegfall von Parkplätzen sollte möglichst vermieden werden.
c) Es sollten weniger Bäume gefällt werden müssen.
d) Vorgesehene Routen müssen breit genug sein, sodass die Fußgängerinteressen nicht beeinträchtigt werden.
keine Anlage/n