Sozialräumlicher Integrationsnetzwerker für Farmsen
Letzte Beratung: 21.05.2025 Jugendhilfeausschuss Ö 8.3
Im Rahmen der integrierten Fachplanung gemeinsam mit dem Jugendamt wurde der Stadtteil Farmsen und die bestehende Angebotsstruktur stärker in den Blick genommen. Im Zuge dessen wurde deutlich, dass ein Angebot der Straßensozialarbeit fehlt. Diese Lücke wurde bislang sporadisch von Träger Streetlife aus Rahlstedt mit abgedeckt, sofern Klientel aus Farmsen den Weg zum Träger nach Rahlstedt geschafft hat. Der Großteil des Klientels schafft diesen Weg allerdings nicht, so dass sich die Notwendigkeit eines vergleichbaren Angebots vor Ort nicht von der Hand weisen lässt. Insbesondere da sich viele Jugendliche, Jungerwachsene und Jugendgruppen in Farmsen treffen. Der Bahnhof ist ein Dreh- und Angelpunkt, der viele Jugendliche aus Wandsbek und auch aus anderen Stadtteilen, aufgrund seiner guten Erreichbarkeit, anzieht. Darüber hinaus befinden sich in Farmsen viele Unterkünfte für Geflüchtete. Darunter eine Vielzahl an Unterkünften, die mit alleinstehenden jungen Männern belegt sind, welche sich ebenfalls im öffentlichen Raum versammeln. Die steigende Anzahl an Jugendlichen und Jungerwachsenen mündet in einen erhöhten Zulauf der OKJA vor Ort. Aufgrund der vielen Jugendlichen im Stadtteil wurde ab Juni 2023 das Jugendzentrum Farmsen um eine zusätzliche Erzieherstelle aufgestockt, welche über SIN-Mittel (Mittel für die Sozialräumlichen Integrationsnetzwerke) finanziert wurde. Das Jugendzentrum versorgt täglich sehr viele Jugendliche. Aber die jungen Menschen, welche nicht in den Einrichtungen ankommen benötigen ein Angebot der Straßensozialarbeit um erreicht zu werden.
Dieser Bedarf wurde innerbezirklich in der SIN-Runde besprochen und an die Sozialbehörde zurückgemeldet. Auch in den Standortkonferenzen mit der Staatsrätin wurde dieser Bedarf benannt und anerkannt, hat jedoch nicht zu einer Erhöhung der Rahmenzuweisung oder zu zusätzlichen Mitteln geführt.
Ende 2024 stand die Summe an SIN-Mitteln für 2025 für Wandsbek fest. Eine leichte Erhöhung führte dazu, dass unerwartet Gelder vorhanden waren, die für die Deckung weiterer Bedarfe genutzt werden konnten. Kurzfristig stimmten sich das Jugendamt, das Fachamt Sozialraummanagement und die Sozialbehörde über einen möglichen Einsatz der Mittel ab, um ein entsprechendes Angebot in Farmsen zu schaffen.
Anschließend wurde der Träger Streetlife e. V. bezüglich einer Ausweitung seines Angebots auf Farmsen konsolidiert. Dieser reagierte zunächst verhalten, sagte jedoch letztlich Ende Februar 2025 zu.
Das Projekt für Farmsen, der sozialräumliche Integrationsnetzwerker, orientiert sich in den Grundzügen seiner Arbeit an der Straßensozialarbeit, wobei der Fokus in diesem Stadtteil auf jungen Menschen mit Fluchthintergrund und deren Integration abzielt. Das Pilotprojekt wird zunächst bis zum 31.12.2025 laufen. Das Konzept des Trägers liegt als Anlage bei.
Die finanzielle Ausstattung ist leider nicht auskömmlich, so dass kein Büro vor Ort finanziert werden kann und kaum Sachmittel für das Projekt zur Verfügung stehen. Darüber hinaus kann lediglich eine Personalstellefinanziert werden, obwohl eigentlich zwei benötigt werden.
Beschluss:
Der Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.
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