Retourenbetrieb der Otto-Group am Standort Bramfeld erhalten - Auslagerung verhindern! Debattenantrag der Fraktion Die Linke
Wie die Gewerkschaft ver.di berichtet, plant der Otto-Konzern 840 Stellen in seinem Retourenbetrieb im Stadtteil Bramfeld zu streichen. Das Otto-Tochterunternehmen Hermes Fulfilment GmbH soll demnach vollständig nach Osteuropa verlagert werden. Mit der Erwartung, dass der Standort bleibt, hatten die Mitarbeiter*innen seit 2006 Lohnkürzungen hingenommen, trotzdem erfolgt jetzt eine Kündigungswelle. Frauen werden voraussichtlich besonders von der Standortschließung betroffen sein. Nach Angaben von ver.di sind drei Viertel der Beschäftigten Frauen mit einem Durchschnittsalter über 50 Jahre.
Die Mitarbeiter*innen hatten in den vergangenen Jahren bereits Vereinbarungen zum Lohnverzicht unterzeichnet. Erst wurden den Beschäftigten enorme Zugeständnisse von bis zu zwölf Prozent Lohnkürzung des Tariflohns abverlangt. Im Frühjahr 2019 wurde der bestehende Ergänzungstarifvertrag dazu noch einmal ungekündigt neu verhandelt, teilweise verbessert und die Standortsicherung bis zum Frühjahr 2021 verlängert. Jetzt folgt die Kündigung. Und dass nur, weil die Löhne in Osteuropa niedriger sind? Ob es wirklich ökonomisch und nachhaltig ist, die Retouren durch halb Europa zu schicken, darf bezweifelt werden. Am 14.09.2020 gab es bereits erste Proteste von ver.di und den Beschäftigten.
Hunderte Familien in Wandsbek werden durch die geplanten Entlassungen in extreme Unsicherheit katapultiert. Einige wohnen in Bramfeld bzw. im Bezirk Wandsbek. Als ein Hamburger Unternehmen hat die Otto-Group eine besondere Verpflichtung gegenüber dem Bezirk und seinen Menschen. Das Bild eines Unternehmens, das soziale Verantwortung übernimmt und für Nachhaltigkeit wirbt, passt nicht zu derart unerträglichen Entlassungen mitten in wirtschaftlich schweren Zeiten. Alle 840 Arbeitsplätze müssen bleiben.
Die Bezirksversammlung möge beschließen
1) Die Bezirksversammlung lehnt die geplante Standortschließung der Hermes Fulfilment GmbH in Bramfeld ab und setzt sich dafür ein, dass die Otto-Group die Schließung des Retourenbetriebes zurücknimmt. Es gilt die 840 Arbeitsplätze zu erhalten.
2) Das Bezirksamt und die zuständige Fachbehörde werden aufgefordert, ihren Einfluss auf die Otto-Group geltend zu machen und an das soziale und ökologische Bild des Unternehmens in der Stadt zu appellieren, so dass die Otto-Group den Beschluss der Schließung des Retourenbetriebes in Bramfeld zurücknehmen möge.
keine Anlage/n