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Projektförderung Offene Seniorenarbeit hier: Antrag der Begegnungsstätte Bergstedt

Beschlussvorlage

Letzte Beratung: 14.02.2022 Ausschuss für Soziales Ö 7.4

Sachverhalt

 

Im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von dezentralen Angeboten in der Seniorenarbeit können neben den ausdrücklich aufgeführten Einrichtungen/Maßnahmen von Seniorentreffs, Seniorengruppen und einmaligen Gemeinschaftsangeboten auch weitere, die offene Seniorenarbeit fördernde, Angebote finanziell unterstützt werden.

 

Folgender Antrag ist eingegangen:

 

Antragstellerin   Projektthema       Kosten        Eigenanteil Beantragter

Zuschuss

Begegnungsstätte Bergstedt e.V.

rderung der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen 60+; Niedrigschwellige Angebote für ältere Menschen im Stadtteil Bergstedt und Umgebung

 

Aufbauphase über 3 Monate (12 Wochen)

 

Verfestigungsphase über 9 Monate (36 Wochen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.655,00

 

 

 

6.642,50

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  182,75

 

 

 

  332,12

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.472,25

 

 

 

6.310,38

Gesamt

 

10.297,50

   514,87

9.782,63

 

 

Durch W/SR wird die Arbeit der siebzehn staatlich geförderten Seniorentreffs und den vierzehn offenen Seniorenkreisen eng begleitet. Die Verteilung der o.g. Senioreneinrichtungen im nördlichen Bereich vom Bezirk Wandsbek erstreckt sich bis Sasel, Poppenbüttel und Volksdorf. In den Sozialräumen Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt und Bergstedt gibt es keine staatlich geförderte Senioreneinrichtungen.

 

Bevölkerungsentwicklung

 

Die vier zuletzt genannten Sozialräume erlebten eine ähnliche Entwicklung. Überall stieg in den zurückliegenden Jahren sowohl die Zahl der unter 18-Jährigen als auch die der über 65-Jährigen deutlich an. Eine besondere Entwicklung zeigt sich in Bergstedt. In diesem Sozialraum ist der Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung im Vergleich mit den o.g. Sozialräumen am höchsten.

 

 

Nachfrage nach Angeboten der Seniorenarbeit

 

Das bezirkliche Bewertungsverfahren[1] über die 28 Sozialräume im Bezirk Wandsbek kommt für Bergstedt auf ein eher unterdurchschnittliches Erfordernis, in diesem Sozialraum Infrastruktur bzw. Angebote für Seniorinnen und Senioren neu einzurichten. Dies erklärt sich zum einen aus der relativ geringen Anzahl der älteren Bevölkerung sowie der geringen Anzahl der Einpersonenhaushalte und Grundsicherungsempfänger 60 Jahre und älter.

 

Die bisherigen Erfahrungen im Fachbereich Seniorenarbeit zeigen aber auf, dass die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren auch in Sozialräumen ohne offensichtliche Problemlagen in der bezirklichen offenen Seniorenarbeit angesprochen werden müssten. Viele Seniorentreffleiter:innen berichten, dass gerade bei Seniorinnen und Senioren, die in einem gering besiedelten Wohnumfeld (Einfamilienhausbebauung) leben, von einem ungedeckten Unterstützungsbedarf ausgegangen werden kann. Durch den Verlust des Lebenspartners und/oder Abwanderung der nächsten Angehörigen (berufl. Situation) ist der familiäre Zusammenhalt nicht mehr gegeben.

Zudem verändert sich die Einkommenssituation durch den Bezug von Witwenrenten mit dem Nachteil, dass sparsamer gewirtschaftet werden muss und Teilhabe an Angeboten zur Freizeitgestaltung auch wirtschaftlichen Abwägungen unterliegen.

Konkret ist auch in dieser Lebenswelt die Tendenz zur Vereinsamung und einer geringen gesellschaftlichen Teilhabe gegeben.

 

In der ersten Phase des Projektes geht es darum, das Projekt öffentlichkeitswirksam in Bergstedt und Umgebung bekannt zu machen und den älteren Menschen die unterschiedlichen Beteiligungsmöglichkeiten zu zeigen. In dieser Phase kann eine Ziel-/Leistungsvereinbarung hinsichtlich der zu generierenden Teilnehmeranzahl nicht festgelegt werden.

Perspektivisch ist eine Gruppengröße von bis zu 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorgesehen.

Das Gelingen eines Angebotes steht und fällt mit dem „richtigen“ Zugang zu den angezielten Personen. In der Phase der Teilnehmerakquise informiert die Antragstellerin über öffentlichkeitswirksame Maßnahmen (u.a. „Mundpropaganda“) über das Projekt der Begegnungsstätte und unterstützt durch persönliche Erreichbarkeit / Gespräche mit interessierten Bürger:innen bei dem „Abbau von Schranken“.

 

Sollte zu Beginn des Projektes die gewünschte Teilnehmerzahl nicht realisiert werden können bzw. Teilnehmerinnen und Teilnehmer verlassen während der Aufbauphase die  Kurse, ist eine vorzeitige Beendigung des Projektes mit dem Antragsteller vereinbart.

 

Nach erfolgreicher Durchführung der Aufbauphase ist eine Fortführung des Projektes über die geplanten weiteren 9 Monate (Verfestigungsphase) vorgesehen.

 

Es wird in der Projektskizze betont, dass nicht nur „konsumierende Angebote“ angeboten werden. Vielmehr wird hervorgehoben, dass die Teilnehmer:innen mit ihrer Kompetenz anderen etwas bieten können sowie der Aspekt der autonomen Gestaltung des Angebotes durch die/den Teilnehmer:in.

 

Mit dem Projekt bietet die Begegnungsstätte Bergstedt vielfältige Beteiligungs- und Vernetzungsmöglichkeiten für Senior:innen mit dem Ziel, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und älteren Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Besonders soll dabei Isolierungs- und Vereinsamungstendenzen entgegengewirkt werden.

 

Bei erfolgreicher Durchführung sollte das Konzept in der bezirklichen offenen Seniorenarbeit eingesetzt und auf andere Sozialräume übertragen werden. Die Schlussfolgerungen sollen Impulse für weitere Konzepte in der offenen Seniorenarbeit liefern, um die Zielgruppe der älteren Bevölkerung erfolgversprechend zu erreichen.

 

Eine Vorstellung und Erläuterung des Konzeptes vor der AG Bezirkliche Arbeitsgemeinschaft Senioren und der überbezirklichen AG Senioren ist vorgesehen.

 

Es stehen ausreichend Haushaltsmittel zur Verfügung.

 

Bewertung:

Aus fachlicher Sicht ist das Projekt des Begegnungshauses sehr unterstützungswürdig. Die Kombination aus vielfältigen Angeboten und Beteiligungsmöglichkeiten bietet aufgrund des Modellcharakters die Chance, dass daraus gewonnene Erkenntnisse längerfristig auf die Seniorenarbeit wirken.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss für Soziales wird um Zustimmung gebeten.

 

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