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"Natürlich Hamburg! Die artenreiche Stadt", das erste urbane Naturschutzgroßprojekt in Deutschland mit rund 22,5 Millionen Euro - Wo erhält der Bezirk Wandsbek Förderung für mehr Artenvielfalt und Naturerleben? Antrag von Frauke Häger (fraktionslos)

Antrag

Letzte Beratung: 08.06.2023 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 7.5

Sachverhalt

Zitate aus der Pressemitteilung 5. Mai 2023, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) („in kursiver Schrift“):

„Rund 22,5 Millionen Euro Förderung für mehr Artenvielfalt und Naturerleben in Hamburg
Erstes urbanes Naturschutzgroßprojekt stärkt Hamburgs grüne Infrastruktur
„Natürlich Hamburg! Die artenreiche Stadt“ ist das erste urbane Naturschutzgroßprojekt in Deutschland. Das Ziel: Mehr biologische Vielfalt in Parks und Naturschutzgebieten sowie mehr Erholungswert für Menschen in einem der größten städtischen Ballungsräume Deutschlands zu schaffen.“

Am 5. Mai 2023 erhielt der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan (BUKEA) aus den prominenten Händen der Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)Sabine Riewenherm die Förderbescheids-Urkunde. Im Rahmen einer stimmungsvollen und informativen Veranstaltung im Hamburger Stadtpark wurde das Projekt vor Projekt- und Verwaltungsmitarbeiter_innen der Fachbehörde und aus Bezirksämtern, Vertreter_innen zahlreicher Naturschutzverbände, Vereine und Ehrenamtlicher aus dem Naturschutz-Netzwerk, Politiker_innen der Bürgerschaft und Bezirksversammlungen sowie Medien differenziert dargestellt. Mit einem Rückblick auf die ersten abgeschlossenen Projektphase bis zu einem Ausblick auf die Forsetzung „in der 2. Runde“ und Nennung von Maßnahmen-Highlights für die einzelnen Bezirke Hamburgs.

„Für die Umsetzung von Maßnahmen für mehr Artenvielfalt und Naturerleben an zahlreichen Standorten im gesamten Standgebiet stellt das Bundesumweltministerium knapp 17 Millionen Euro aus dem Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ zur Verfügung. Weitere rund 5,6 Millionen Euro stellt die Freie und Hansestadt Hamburg bereit. Innerhalb von zehn Jahren werden damit Maßnahmen in 14 Naturschutzgebieten, 19 Parks und entlang von vier Hauptverkehrsadern umgesetzt. Die Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft koordiniert „Natürlich Hamburg!“ federführend. Das Vorhaben wird durch das BfN fachlich begleitet.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Städte brauchen Natur: für mehr Artenvielfalt, natürlichen Klimaschutz, zur Vorsorge für die Folgen der Klimakrise und natürlich als Erholungsräume für die Menschen, die hier leben. Grünflächen nehmen bei Starkregen das Wasser auf und speichern es für Dürreperioden, Bäume sorgen für Schatten und Schutz an heißen Tagen, artenreiche Wildblumenwiesen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Das macht das Naturschutzgroßprojekt ‚Natürlich Hamburg!‘ zu einer wichtigen Investition in die Zukunft und bedeutet mehr Lebensqualität für alle Hamburger:innen. Gleichzeitig bindet das Projekt z. B. im Hamburger Stadtpark Anwohner:innen und Schüler:innen benachbarter Schulen direkt ein, stärkt so das Naturverständnis und ermöglicht eine langfristig stabile Partnerschaft von Naturschutz und Stadtbevölkerung. Das ist ein echter Gewinn für Mensch und Natur."

Jens Kerstan, Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg: „In einer Großstadt wie Hamburg ist Platz Mangelware und Städtebau in jeder Hinsicht eine nachhaltige Herausforderung – gerade deswegen muss Naturschutz ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Unsere Stadt ist eine grüne Stadt, und das soll sie trotz Klimawandel bleiben. Artenvielfalt braucht Raum, naturnahes Stadtgrün einen grünen Daumen – diesem ökologischen Anspruch wird das Naturschutzgroßprojekt gerecht: Es plant langfristig, bezieht verschiedene Interessensgruppen mit ein und steht dank der Bundesförderung auf einem festen finanziellen Fundament. Ich hoffe, dass wir mit Natürlich Hamburg! als bundesweit erstem Projekt dieser Art auch andere Städte inspirieren können. Was wir jetzt schützen, werden nicht nur wir, sondern auch spätere Generationen umso mehr schätzen.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „In Zeiten des Klimawandels und der Biodiversitätskrise ist es notwendig, die Biodiversität nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt zu schützen. Naturschutzgroßprojekte im urbanen Raum tragen entscheidend dazu bei, die urbane grüne Infrastruktur zu verbessen. Deshalb hoffe ich, dass dem ersten Naturschutzgroßprojekt ‚Natürlich Hamburg!‘ weitere urbane Naturschutzgroßprojekte folgen.“

Weiterführende Informationen:
Projekt-Steckbrief: https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/natuerlich-hamburg

Projekt-Webseite: https://www.hamburg.de/natuerlich-hamburg/

Gesamt-Pflege- und Entwicklungsplan zu „Natürlich Hamburg!“: https://www.hamburg.de/contentblob/16535776/976ebd8cea9ec3421113f7f1305593dd/data/d-zusammenfassung-gesamt-pflege-und-entwicklungsplan.pdf

App „Natürlich Hamburg!“: https://www.hamburg.de/natur-erleben/10139928/app-naturerleben/

 

Wer die Projektphase I (Bestandaufnahme &Planungen) des Naturschutzgroßprojektes „Natürlich Hamburg!“ für Hamburg im Ganzen (als Metropole und Bundesland) und Wandsbek als einen der sieben Bezirke inhaltlich detailliert begleitet hat, mag von den Worten der Bundesministerin Lemke und der Nennung einer Schwerpunktmaßnahme sowie dem Fehlen anderer vormals priorisierter Maßnahmen überrascht gewesen sein. Sehr erfreut stimmte alle Veranstaltungs-(Fach-)Gäste die persönliche Vorstellung des umfangreichen Projekt-Teams mit einer Vielzahl neu geschaffener Personalstellen in der Fachbehörde BUKEA. Für die reale Umsetzung der Projektziele über den erfreulich ausgedehnten Projektzeitraum von zehn Jahren ergeben sich noch verschiedene Fragen. Zum einen hinsichtlich der Information, „Mitnahme“ und einer aktiven Bürgerbeteiligung der Hamburger_innen – von Laien, Kindern/Schulen, über geschulte Ehrenamtliche und hin zu Experten der Naturschutzverbände und Hochschulen.

Und einer Transparenz der Entscheidungswege aus dem Projekt der Fachbehörde über die ausführenden Bezirksverwaltungen und politischen Gremien wie Fachausschüsse für Klima Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) und Bezirksversammlungen.

 

Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung folgendes beschließen:

 

 

Petitum/Beschluss

 

Die Fachbehörde, Projektleitung des Naturschutzgroßprojektes „Hamburg Natürlich! Die Artenreiche Stadt“ und das Bezirksamt Wandsbek werden gebeten

-     Referent_innen zu entsenden

= um die konkreten Projektmaßnahmen von „Hamburg Natürlich!“ für den Bezirk  Wandsbek nach Prioritäten und Timing

= die Umsetzungsmodalitäten, Verantwortlichkeiten und Teambesetzungen für und im Bezirk Wandsbek

= Zusammenhänge resp. Abgrenzungen zu anderen Förderprojekten wie z. B. „Eichtalpark wird Klimapark“

= Kooperationen und Koordinationen mit anderen Bezirken bzgl. übergreifender Projekten wie z. B. „Verkehrsräume entlang von Magistralen als Grün- und Lebensräume nutzen“

= Bedeutung der Naturschutzgebiete und Handlungskonzepte für Biotopverbünde

= sogenannte Sensitivplanung (NSG Wittmoor?)

= die Förderung des Naturerlebens in der Stadt

sowie

= die aktive Beteiligung der „Projekt-Akteure“ und Benefits für die sogen. „Stadtöffentlich­keit“ und Hamburger_innen aller Altersstufen bis hin zu „zukünftigen Generationen“

detailliert vorzustellen.

 

-     Die erste Vorstellung möge bis spätestens zum Beginn des vierten Quartals 2023 im Ausschuss Klima Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) erfolgen.

-          Der Ausschuss KUV möge fortgesetzt und regelmäßig über nachfolgende Planungen und Evaluierungen des Projektteams für den Bezirk Wandsbek, die Umsetzung durch das Bezirksamt und über die Arbeit der das Projekt begleitenden interdisziplinärere Projektarbeitsgruppe (PAG) informiert werden.

 

 

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Anhänge

Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg!“ – Projektflächen (Grafik von Hamburg.de), Übergabe der Förderbescheids-Urkunde (Foto von Frauke Häger)

 

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