20-2345

Kundenzentren in Wandsbek Kleine Anfrage vom 05.02.2016

Anfrage gem. § 24 BezVG (Kleine Anfrage)

Sachverhalt

Im Sommer 2015 wurden die Kundenzentren in Bramfeld und Walddörfer vorübergehend geschlossen. Begründet wurde diese Maßnahme mit einem erhöhten Kundenaufkommen in den  Sommermonaten. Die Antwort der Verwaltung auf eine vorherige Kleine Anfrage (Drs. 20-1901.1) zeigt eine solche Erhöhung der Geschäftsfälle nicht.

 

Daher fragen wir weitergehend die Verwaltung:

 

Das Bezirksamt antwortet wie folgt:                                                                                                            15.02.2016

 

1.: Auf welcher empirischen Grundlage beruhte die Entscheidung des Bezirksamts, die Kundenzentren Walddörfer und Bramfeld in den Sommermonaten 2015 zu schließen? Welche

empirische Grundlage liegt der Argumentation des erhöhten Kundenaufkommens in den Sommermonaten zugrunde?

 

2.: Womit ist die Diskrepanz zwischen der Begründung, es gäbe in den Sommermonaten ein erhöhtes Kundenaufkommen, und der Datenlage aus der Anfrage 20-1901.1 zu erklären?

 

Zu 1. und 2.:

Es ist langjährige Erfahrung in allen Bezirken, dass insbesondere die Zeit vor und in den Sommerferien zu einer schwierigen Situation in den Kundenzentren führt. Die Nachfrage, insbesondere nach  Ausweisdokumenten sowie Bescheinigungen, Beglaubigungen, Führungszeugnisse für Bewerbungen, steigt und die Personalkapazität verringert sich durch Urlaubszeiten von Beschäftigten.

Die erhöhte Nachfrage steht nicht im Widerspruch zu Antwort des Bezirksamtes in der Drucksache Nr. 20-1901.1. Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die ein Kundenzentrum betreten, wird statistisch nicht erfasst, sodass die Daten der Drucksache Nr. 20-1901.1 lediglich Hinweise auf eine erhöhte Nachfrage geben können. Dabei sind die Daten in einer Gesamtschau zu betrachten und zu werten:

        Die Anzahl der Geschäftsvorfälle steigt regelhaft in den Zeiträumen vor und in den Sommerferien und weist damit auf eine erhöhte Nachfrage hin. Dabei ist zu beachten, dass eine erhöhte Nachfrage im Regelfall, aber nicht zwingend zu einer steigenden Zahl an Geschäftsvorfällen führt. Die Anzahl der Geschäftsvorfälle ist durch die Leistungsfähigkeit eines Kundenzentrums begrenzt. In einem Kundenzentrum können auch bei erhtem Publikumsaufkommen nicht mehr Geschäftsvorfälle bearbeitet werden, wie Beschäftigte tatsächlich zur Verfügung stehen.

        Die durchschnittliche Wartezeit steigt regelhaft in den Zeiträumen vor und in den Sommerferien und weist damit auf eine erhöhte Nachfrage hin. Auch hier ist zu beachten, dass eine erhöhte Wartezeit im Regelfall, aber nicht zwingend auf eine erhöhte Nachfrage hinweist. Die Wartezeit resultiert nicht nur aus dem Publikumsaufkommen, sondern ist auch von der Zahl der tatsächlich zur Verfügung stehenden Beschäftigte abhängig.

 

3. Seit dem Jahr 2010 haben sich die allgemeinen Öffnungszeiten in allen Kundenzentren um drei (Brahmfeld, Rahlstedt, Walddörfer, Kern) bzw. vier (Alstertal) Stunden verringert. Wann, aus welchen Gründen und durch wen wurde diese Reduzierung veranlasst?

 

Die Öffnungszeiten werden von der Bezirksamtsleitung auf Vorschlag der Dezernatsleitung festgesetzt. Der Hauptausschuss wird vor beabsichtigten Änderungen informiert. Zu den Änderungen ab dem Jahr 2010 siehe Drucksache-Nrn. 19/1429, 19/2703, 19/5169, 20/0052.

 

4.: Wie viel Quadratmeter werden für die jeweiligen Kundenzentren angemietet und wie viele

Quadratmeter weisen die jeweiligen Liegenschaften der Kundenzentren auf?

 

Belegenheit

Fläche

KUZ Wandsbek, Schloßstr. 60

ca. 366 m²

KUZ Rahlstedt, Rahlstedter Str. 151-157

ca. 336 m²

KUZ Alstertal, Wentzelplatz 5-7

ca. 250 m²

KUZ Bramfeld, Herthastr. 20

ca. 220 m²

KUZ Walddörfer, Farmsener Landstr. 202

ca. 310 m²

 

5.: Über welchen Zeitraum sind die jeweiligen Mietverträge der Kundenzentren abgeschlossen und wann laufen diese aus? Gibt es Gespräche mit den jeweiligen Vermietern, die Verträge nach Ende der Laufzeit zu verlängern? Falls ja, mit welcher zeitlichen Zielsetzung? Falls nein, warum nicht und wann ist die Aufnahme solcher Gespräche geplant?

 

Das Kundenzentrum Bramfeld ist neben anderen Dienststellen im ehemaligen Ortsamt Bramfeld, Herthastr. 20, untergebracht. Der Mietvertrag für das Gebäude läuft bis 31.05.2021, mit der Option, den Vertrag noch weitere 5 Jahre zu verlängern. Insofern werden aktuell keine Verhandlungen mit dem Vermieter über eine Vertragsverlängerung geführt. Diese sind ohnehin nicht zwingend erforderlich, da das Bezirksamt das Optionsrecht bis spätestens 12 Monate vor Ablauf der Festlaufzeit einseitig ausüben könnte.

Der Mietvertrag für das Kundenzentrum Walddörfer, Farmsener Landstr. 202, 2. OG, läuft bis 22.01.2018. Im Anschluss könnte die Mietlaufzeit noch zweimal um weitere 5 Jahre verlängert werden. Das Optionsrecht müsste jeweils spätestens 6 Monate vor Ablauf der Festlaufzeit wahrgenommen werden. Insofern führt das Bezirksamt zurzeit auch für diese Flächen keine Verhandlungsgespräche mit dem Vermieter.

 

Anhänge

keine Anlage/n