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Kinder und Jugendliche im Lockdown - Bedarfe und Risiken in der OKJA konzeptionell abdecken Interfraktioneller Antrag der Fraktionen SPD, Die Grünen, CDU, FDP, Die Linke und Frauke Häger (fraktionslos)

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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17.12.2020
Sachverhalt

Die offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) nimmt in einem urbanen Zentrum eine zentrale Rolle in der Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen ein. Sie ermöglicht einerseits Freiräume für Kinder und Jugendliche, ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten, andererseits bietet die OKJA einen geschützten Rahmen umgeben von pädagogischen Fachkräften. Freiwilligkeit, Partizipation und Mitbestimmung sind für die Arbeit der OKJA Kernprinzipien und ergänzen damit nicht nur das System der Ganztagsschule, sondern sind auch die Prinzipien eines eigenständigen und gesellschaftsrelevanten sozialen Systems. Außerdem bietet die OKJA den Kindern und Jugendlichen auch eine unmittelbare soziale Anlaufstelle mit ihrem pädagogischen Fachpersonal.

 

Die Corona-Pandemie zeigt auf, dass eine ausfinanzierte und langfristig gestärkte OKJA für das Gemeinwohl und den sozialen Zusammenhalt der Stadt essentiell ist. So hat insbesondere während der Sommerferien die OKJA ein breites Ferienangebot bereitgestellt, um für viele Kinder und Jugendliche, die zu Teilen ihre Ferien in Hamburg verbracht haben, erfüllende Sommerferien zu gewährleisten.

 

Ab Mittwoch, den 16.12.2020, treten nun wegen des hohen Infektionsgeschehens erneut Eindämmungs-Maßnahmen in Kraft, die mindestens bis zum 10.01.2020 zu einer Stilllegung der insbesondere für die Kinder und Jugendlichen entscheidenden sozialen Institutionen führen wird und diese erneut mit besonderer Härte trifft. Dazu ist erstens festzustellen, dass noch nicht ersichtlich ist, ob es ab dem 10.01.2020 wieder zu Lockerungen der Einschränkungen im Stadtstaat Hamburg kommen wird und zweitens sind auch schärfere Maßnahmen in der Zukunft nicht auszuschließen.

 

Deshalb ist es essentiell, schnellstmöglich ein Konzept für die weitere Arbeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Zeiten von massiven Einschränkungen gemeinsam mit den freien Trägern der Jugendhilfe und den Bezirken zu erarbeiten, um Kindern und Jugendlichen auch Angebote in dieser schweren Zeit zu bieten. Dabei können auch Online-Angebote, Wettbewerbe per Einschickung oder auch andere Ideen entwickelt werden, die im Einklang mit den aktuellen Corona-Auflagen sind bzw. sein werden. Falls aber ein Konzept dazu schon vorliegt, muss dieses schnellstmöglich den Bezirken zur Verfügung gestellt werden, damit dieses dann an das pädagogische Fachpersonal weitergereicht werden kann.

 

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

 

Petitum/Beschluss

Die Verwaltung und die zuständigen Fachbehörden werden gebeten,

 

  1. dem Jugendhilfeausschuss bestehende Konzepte zur Arbeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit auch bei länger andauernden Eindämmungs-Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Arbeit der Jugendhilfeträger vorzustellen.

 

  1. schnellstmöglich entsprechende Konzepte gemeinsam mit den Trägern der freien Jugendhilfe, den Jugendhilfeausschüssen und den Bezirken zu entwickeln und zu ergänzen, die Möglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen und das pädagogische Fachpersonal aufzeigen, auch während andauernden Maßnahmen von den Angeboten der Jugendhilfe zu partizipieren.

 

  1. Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit den für ein durch die COVID-19-Pandemie erzwungenes Onlineangebot auszustatten, insbesondere mit der erforderlichen WLAN-Infrastruktur und Hardware, wo diese nicht vorhanden ist. Die hierfür anfallenden Kosten sollen aus den für die Bekämpfung der Pandemie von der Bürgerschaft zur Verfügung gestellten Mitteln refinanziert werden.

 

Anhänge

keine Anlage/n