20-2412.1

Keine Bettelampel an der Kreuzung Tonndorfer Hauptstraße / Jenfelder Allee Beschlussvorlage des Regionalausschusses Kerngebiet Wandsbek

Beschlussvorlage

Sachverhalt

 

-          Ursprünglicher Antrag der Grünen-Fraktion

-          Einstimmiger Beschluss des Regionalausschusses Kerngebiet Wandsbek bei Enthaltung der CDU-Fraktion in seiner Sitzung vom 17.02.2016

Auf eine Anfrage der CDU Fraktion, ob weitere Bettelampeln angedacht seien, erklärt die BWVI in der Drucksache 20-1865.1, dass beabsichtigt ist, an der Ampelanlage Tonndorfer Hauptstraße / Jenfelder Allee Signalprogramme vorzusehen, an denen der Fuß- und Radverkehr nicht immer automatisch mit dem parallelen Kfz-Verkehr Grün erhält.

Mit der Einrichtung einer solchen Bettelampel steht der Fußnger schlechter als bei einer automatischen Grünschaltung. Wie an anderen Bettelampeln an großen Kreuzungen zu beobachten ist, erhält der Fußnger kein Grün mehr, wenn er das Signal während einer bereits laufenden Grünphase anfordert. Selbst wenn der Fußnger noch kurz vor Ende der Rotphase, also kurz vor Beginn der Grünphase, das Grün anfordert, erhält er kein Grün. Damit muss der Fußnger einen vollen Phasenumlauf abwarten, zuzüglich der Zeit der verpassten, ihm eigentlich zustehenden Grünphase, bis er dann endlich Grün erhält.

Bei automatischer Grünschaltung könnte der Fußnger die laufende Grünphase nutzen, bis das Ampelsignal für Fußnger auf Rot schaltet. Durch die Einrichtung einer Bettelampel kann sich somit die Wartezeit für Fußnger erheblich verlängern.

Gerade an dieser Kreuzung besteht ein hohes Fußngeraufkommen. So liegt das für die Nahversorgung bedeutende Einkaufszentrum Tondo direkt an der Kreuzung. Viele Kunden des Einkaufszentrums kommen zu Fuß oder per Fahrrad oder mit Bus und Bahn. Zudem liegen die Schulanmarschwege der Gyula-Trebitsch-Schule-Tonndorf sowie der Otto-Hahn-Schule über diese Kreuzung.

Darüber hinaus liegt die Kreuzung in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Tonndorf und den dortigen Bushaltestellen. Fußnger, die ihre Bahn oder ihren Bus verpassen, weil sie nicht rechtzeitig Grün erhalten haben, müssten dann erhebliche Wartezeiten in Kauf nehmen. So verkehrt die Regionalbahn über weite Teile des Tages nur im 30-Minuten-Takt. An dieser Kreuzung eine Bettelampel zu installieren würde dem Bestreben zuwiderlaufen, die Inanspruchnahme des ÖPNV möglichst attraktiv zu gestalten. Dazu gehört auch, dass der Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht durch unnötige Hemmnisse erschwert wird. Viele Nutzer des ÖPNV gelangen zu Fuß oder mit dem Rad zu den Haltestellen. Die attraktive Ausgestaltung des Fuß- und Radverkehrs gerade im näheren Umkreis von Schnellbahnhaltestellen ist ein wichtiger Baustein um die Nutzung des ÖPNV zu steigern und den Kfz-Verkehr und die damit einhergehenden Umweltbelastungen zu reduzieren. Eine Bettelampel würde diesem Bestreben zuwiderlaufen.

Die bestehende Lichtsignalanlage an der Kreuzung Tonndorfer Hauptstraße / Jenfelder Allee verfügt über keine eigenständigen Signalgeber für den Radverkehr. Der Radfahrer wird auf einem Radweg in der Nebenfläche geführt und muss sich zurzeit an dem Lichtsignal für die Fußnger orientieren. Damit erhält der Radverkehr ebenso schnell Rot, wie der Fußngerverkehr, obwohl der Radfahrer aufgrund der höheren Geschwindigkeit eine weitaus kürzere Räumzeit als der Fußnger hat. Dies stellt eine nicht nachvollziehbare Behinderung des Radverkehrs dar. Daher ist es dringend geboten eigenständige Signalgeber für den Radverkehr anzubringen.:

Petitum/Beschluss

 

  1. Die Fachbehörde wird gebeten, die Ampelanlage Tonndorfer Hauptstraße / Jenfelder Allee weiterhin mit Signalprogrammen zu betreiben, bei denen Fußnger und Radfahrer automatisch Grün erhalten.
  2. Die Fachbehörde wird gebeten, zu prüfen, ob an der Kreuzung Tonndorfer Hauptstraße / Jenfelder Allee eine eigene Signalisierung für Radfahrer eingerichtet werden kann und wenn dies möglich ist, eine solche Signalisierung für den Radverkehr einzurichten.

 

Anhänge

keine Anlage/n