21-6755.1

Hindenburg Gedenkstein in Wellingsbüttel in den historischen Kontext einordnen Beschlussvorlage des Regionalausschusses Alstertal

Beschlussvorlage

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
13.04.2023
Sachverhalt

 

-          Ursprünglicher Antrag der Fraktion Die Linke

-          Der Regionalausschuss Alstertal beschloss den Antrag in der Sitzung vom 29.03.2023 mehrheitlich bei Gegenstimme der AfD-Fraktion und bei Enthaltung der CDU-Fraktion in geänderter Form

 

 

In der Friedrich-Kirsten-Straße auf Höhe von Nr. 2a/2b steht das während der Nazi-Zeit 1935

entstandene Denkmal für Paul von Hindenburg (Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Wellingsbüttel unter Nr. 26858). S. Foto

 

Paul von Hindenburg war Generalfeldmarschall und Oberkommandierender der kaiserlichen Armee während des Ersten Weltkrieges. In dieser Rolle war er verantwortlich für den Tod von Millionen von Menschen, die für die Weltmachtpläne des preußischen Militarismus geopfert wurden.

 

1925 und 1932 wurde der überzeugte Monarchist und Antidemokrat zweimal zum Reichspräsidenten gewählt. In dieser Rolle war er maßgeblich an der Zerstörung der Weimarer Republik beteiligt, in dem er seit 1930 zuerst antidemokratische Notstandsregierungen etablierte und 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannte.

 

Am 21. März 1923, fast auf den Tag vor 90 Jahren, fanden die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Reichtags statt, der so genannte „Tag von Potsdam“. Während die sozialdemokratischen Abgeordneten den Feierlichkeiten fernblieben, waren die Mandate der Kommunistischen Partei durch die Reichregierung schon für ungültig erklärt worden. Symbolträchtig die Verbeugung Hitlers und der Händedruck zwischen Hitler und Hindenburg auf dem Foto des Fotografen Theo Eisenhart.

 

Während Hamburg- und bundesweit „Hindenburg-Straßen und Plätze“ umbenannt wurden und die Diskussionen darüber andauern, steht der Wellingsbüttler Gedenkstein völlig unkommentiert in der Landschaft, gut sichtbar für alle Spaziergänger*innen. Nicht zuletzt die jüngsten Hakenkreuz- und Nazischmierereien an Alstertaler Schulen zeigen, wie wichtig nach wie vor die historische Einordnung und die kritische Auseinandersetzung mit diesem Teil unserer Geschichte ist.

 

Die Bezirksversammlung möge daher beschließen:

 

Petitum/Beschluss

 

Die Verwaltung wird gebeten, für den Hindenburg-Gedenkstein in Wellingsbüttel (Kulturdenkmal Hamburg Nr. 26858) eine Informationstafel zu erstellen, die sich mit dem Gedenkstein und der Person Hindenburg auseinandersetzt und in den historischen Kontext einordnet.

Der AK Denkmal im Ausschuss für Haushalt und Kultur ist hieran zu beteiligen.

 

 

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