Förderung von Freiwilligenprojekten in Wandsbek 2025
In Wandsbek werden seit vielen Jahren vielfältige Projekte von freiwillig Engagierten in den Wandsbeker Stadtteilen und Quartieren durchgeführt.
Mit der Förderrichtlinie „Freiwilliges Engagement in den Bezirken“ möchte die Stadt diese Projekte fördern und unterstützen. Vorrangig sollen Maßnahmen gewürdigt, weiterentwickelt und gefördert werden, die das konkrete, gemeinwohlorientierte freiwillige Engagement vor Ort unterstützen. Darüber hinaus sollen Maßnahmen gefördert werden, die die Vernetzung, den Austausch und die Zusammenarbeit der lokalen Akteure des freiwilligen Engagements unterstützen und zur selbstbestimmten Nutzung von Gestaltungsspielräumen befähigen.
Zudem ist die Förderung von Koordinierungsaufgaben im Sozialraum, auch durch eine Personalstelle, im Rahmen der Förderrichtlinie möglich. Die Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit vor Ort zeigen, dass eine Koordinierungsstelle, die niedrigschwellig und sozialraumorientiert arbeitet, wesentlich zum Gelingen der Projekte beiträgt.
Auf der Grundlage der Förderrichtlinie und des darauf aufbauenden Wandsbeker Verfahrens beantragen folgende Initiativen und Vereine Sachkosten, Aufwandsentschädigungen und Personalkosten.
Beratung und Unterstützung im Umgang mit digitalen Endgeräten
Gartenassistenz und Sprach – und Kulturmittlung im Garten der Nationen in Hohenhorst
Schwimmkurs in den Sommerferien für Kinder und Jugendliche
Fortbildung und Supervision für die freiwillig Aktiven aus Volksdorf
„Schwimmspaß Bramfeld“, Schwimmlernangebote für Kinder ab 10 Jahren in Bramfeld
Förderung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern im Gesundheitscampus Quarrée
Koordination von ehrenamtlichen Kulturangeboten und Begegnungsformaten sowie Unterstützung und Schaffung von weiteren ehrenamtlichen Angeboten in Berne.
Die AWO beantragt für die Fortsetzung der Kleiderkammer in Farmsen die Übernahme der Mietkosten für drei Monate. Ein anderer Standort für die Kleiderkammer wird zurzeit gesucht.
Im Bezirk Wandsbek werden seit mehreren Jahren ehrenamtliche Integrationsprojekte im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften durchgeführt. Für die Fortführung der Projekte beantragen die Initiativen und Träger Sachkosten und Aufwandsentschädigungen.
Gemäß der Förderrichtlinie „Freiwilliges Engagement in den Bezirken“ sollen gemäß Ziffer 1.2.e insbesondere Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen mit Ansätzen und Rahmenbedingungen gefördert werden, die der Förderung der Integration von Geflüchteten und Zugewanderten dienen.
Es werden Mittel für die Umsetzung von Projekten in folgenden Stadtteilen beantragt:
Rahlstedt
In Rahlstedt befinden sich neben der Zentralen Erstaufnahme für Geflüchtete im Bargkoppelweg und Bargkoppelstieg die Erstaufnahmeeinrichtung Höltigbaum, die Unterkünfte in der Sieker Landstraße sowie die Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge im Nordlandweg und in der Zeller Straße.
Aufgrund der Unterbringungs- und Lebenssituation in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung ist die Gestaltung der Angebote für die Geflüchteten eine Herausforderung. Erfreulicherweise ist es im vergangenen Jahr gelungen, verschiedene Freiwilligenprojekte in der Erstaufnahmeeinrichtung zu etablieren.
Hierfür bedarf es einer niedrigschwelligen und sozialraumorientierten Koordination der Angebote vor Ort, zur Abstimmung mit dem Betreiber der ZEA und auch mit den anderen Initiativen und Jugendhilfeträgern. Die Initiative Meiendorf.Hilft hat diese Aufgabe übernommen und damit entscheidend zu einer guten Vernetzung vor Ort beigetragen.
Die folgenden Initiativen und Vereine führen integrative Angebote für Geflüchtete im Stadtteil Rahlstedt durch:
Kinderprogramme an den Standorten ZEA Meiendorf, Neuer Höltigbaum und Sieker Landstraße
Angebote für Kinder und Jugendliche in der ZEA
Koordination der Angebote in der zentralen Erstaufnahme, sowie Angebote für Familien mit Fluchthintergrund in Meiendorf
Jenfeld
Die Unterkunft mit Perspektive Wohnen Raja Illinauk Straße mit 800 Plätzen besteht seit 2017. Angrenzend an die UPW befindet sich eine Unterkunft für öffentlich-rechtliche Unterbringung Elfsaal mit 350 Plätzen, im Gebiet leben ca. 1.150 Menschen.
Die Belegung der Unterkünfte ist einem ständigen Wechsel unterworfen. Neben neu ankommenden Flüchtlingen werden ehemalige afghanische Ortskräfte, alleinerziehende eritreische Frauen und pflegebedürftige Menschen in der UPW untergebracht.
Die unten aufgeführten Freiwilligeninitiativen unterstützen die Bewohnenden der Unterkünfte mit vielfältigen Integrationsangeboten.
muttersprachlicher Unterricht, Nachhilfe und Ausflüge in der Unterkunft Raja – Illinauk – Straße
muttersprachlicher Unterricht, sowie Bastel – und Spielangebote mit dem Schwerpunkt der Integration von behinderten Kindern in der Unterkunft Raja – Illinauk – Straße
Freizeit – und Begegnungsangebote im Haus Elfsaal für Bewohnende der Unterkunft Raja – Illinauk - Straße und des Quartiers.
Volksdorf
Das Jugendzentrum Manna in Volksdorf wird vormittags für die Integrationsarbeit für Geflüchtete des Malteser Hilfsdienst genutzt. Neben Integrationskursen, einer Fahrradwerkstatt, Fahrradkursen für Frauen, Mütterberatung, Sprachpatenschaften findet auch eine niedrigschwellige Hilfestellung und Anleitung im Umgang mit Schriftstücken statt.
3.1 Förderung von Freiwilligenprojekten in den Quartieren
Nr. |
Initiative / Träger |
Sachkosten |
Aufwandsentschädi-gung |
Eigen-mittel |
Gesamt |
1 |
Erziehungshilfe e.V. (Café Digital) |
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5.010,00 € |
|
5.010,00 € |
2 |
Erziehungshilfe e.V. (Garten der Nationen) |
|
1.852,50 € |
|
1.852,50 € |
3 |
Erziehungshilfe e.V. (HoHo Life Layout) |
|
360,00 € |
|
360,00 € |
4 |
Erziehungshilfe e.V. (Schwimmkurs Kinderkompaktkurs) |
3.000,00 € |
900,00 € |
|
3.900,00 € |
5 |
Müttertelefon e.V. |
8.140,00 € |
|
|
8.140,00 € |
6 |
Alsterdorf Assistenz Ost GmbH |
6.765,50 € |
3.470,00 € |
1.870,00 € |
8.365,50 € |
7 |
Leseleo e.V. |
1.000,00 € |
34.201,96 € |
3.000,00 € |
32.201,96 € |
8 |
Tus Berne /Kulturbüro Berne |
7.900,00 € |
27.196,33 € |
|
35.096,33 € |
9 |
AWO Landesverband Hamburg |
4.326,00 € |
|
|
4.326,00 € |
|
Gesamtsumme |
31.131,50 |
72.990,79 € |
4.870,00 € |
99.252,29 € |
3.2. Förderung von Freiwilligenprojekten zur Integration von Geflüchteten
Nr. |
Initiative / Träger |
Sachkosten |
Aufwandsentschädigungen |
Gesamt |
9 |
Kids Welcome e.V. |
14.480,00 € |
13.500,00 € |
27.980,00 € |
10 |
Helfer Hauptbahnhof |
4.800,00 € |
8.483,16 € |
13.283,16 € |
11 |
Meiendorf.Hilft |
5.000,00 € |
26.760,00 € |
31.760,00 € |
12 |
Wir Können e.V. |
5.640,00 € |
14.793,60 € |
20.433,60 € |
13 |
Amalona e.V. |
5.640,00 € |
13.680,00 € |
19.320,00 € |
14 |
Freiwilligeninitiative Elfsaal |
3.900,00 € |
|
3.900,00 € |
15 |
Malteser Hilfsdienst |
1.000,00 € |
6.000,00 € |
7.000,00 € |
|
Gesamtsumme |
40.460,00 € |
83.216,16 € |
123.676,16 € |
Stellungnahme und Vorschlag zum Verfahren
Die Förderung im Rahmen der Förderrichtlinie „Freiwilliges Engagement in den Bezirken“ und die Verteilung der Mittel erfolgt nach einem mit den Bezirken abgestimmten Schlüssel. Dies beinhaltet auch, dass eine Reduzierung der zur Verfügung stehenden Mittel zugunsten anderer Bezirke aufgrund veränderter Bedarfe erfolgen kann. So ist derzeit zu befürchten, dass in diesem Jahr für Wandsbek 30.000 €, ca. 12,5 %, weniger zur Verfügung stehen könnten, als in den beiden Vorjahren. Das Bezirksamt ist aber diesbzgl. noch in Verhandlungen und hat dazu eine Zustimmung nicht erteilt.
Aufgrund der ggf. zu befürchtenden Reduzierung der Gesamtfördersumme könnten die oben genannten Projekte nicht in vollem Umfang gefördert werden. Darüber hinaus stehen für die unterjährige Förderung von Freiwilligenprojekten keine Mittel mehr zur Verfügung.
Alle Anträge entsprechen fachlich und inhaltlich der Förderrichtlinie und werden grundsätzlich befürwortet.
Für den Fall einer erfolglosen Intervention des Bezirksamts und auf Grundlage des dann geänderten Hamburger Verteilungsschlüssels schlägt die Verwaltung vor, diesen gleichmäßig auf alle Projekte in Wandsbek anzuwenden und die Fördersumme der einzelnen Projekte um 12,5% zu reduzieren. Zurzeit liegen Anträge in Höhe von 222.928,45 € vor. Bei einer Reduzierung von 12,5 % würden 195.062,40 € vergeben. Im Verfügungsfonds in Höhe von 201.368,70 für 2025 würden dann noch für neue Anträge insgesamt 6.306,30 € zur Verfügung stehen.
Neben der geplanten Reduzierung wird eine anteilige Finanzierung einiger Freiwilligenprojekte zur Förderung der Integration in der Flüchtlingsarbeit aus Mitteln zur Förderung der sozialräumlichen Integration (SIN) geprüft.
Darüber hinaus steht das Bezirksamt mit der Sozialbehörde in Kontakt, um ein Ermächtigungsübertragungsverfahren einzuleiten, d.h. die Rückforderungen aus den Vorjahren dem Bezirks-amt zuzuordnen. Sollte dies gelingen, stünden für das Haushaltsjahr 2026 ggf. wieder mehr Mittel zur Verfügung.
Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen kann erreicht werden, dass grundsätzlich alle Projekte gefördert werden können und wie in den Vorjahren weiterhin Mittel für die unterjährige Förderung weiterer Projekte zur Verfügung stehen.
Der Ausschuss wird um Zustimmung zum Verfahren und Förderung der Projekte im Rahmen des freiwilligen Engagements gebeten.