21-7571

Förderung der Integration rund um die Unterkünfte mit der Perspektive Wohnen (UPW) 2024

Beschlussvorlage

Sachverhalt

 

  1. Sachverhalt

 

Gegenstand der Beschlussvorlage ist die Fortführung der Integrationsarbeit rund um die 3 UPW-Gebiete in Wandsbek unter Verwendung der dafür zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Quartiersfonds, siehe hierzu auch Drs. 21/6976 vom 02.12.2016.

Dem geplanten Mitteleinsatz 2024 liegen folgende Sachstände zugrunde:

 

1.1.            UPW Raja Illinauk Str. / Jenfeld

 

Die Unterkunft mit Perspektive Wohnen Raja Illinauk Straße mit 800 Plätzen wurde 2017 fertiggestellt und bezogen. Angrenzend an die UPW befindet sich eine Unterkunft für öffentlich-rechtliche Unterbringung mit 350 Plätzen, in dem Gebiet leben ca. 1150 Menschen.

Die Wohnungen der UPW befinden sich im Eigentum der SAGA und wurden von Fördern und Wohnen AöR zur Nutzung als UPW angemietet. Eine Reduzierung der Platzzahl ist aufgrund des aktuell erhöhten Unterbringungsbedarfs in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung nicht vorgesehen.

 

1.1.1        Quartiersmanagement:

r die Verstetigung der Quartiersarbeit und die Fortführung eines Quartiersbeirates wurden im Jahr 2023 13.000 € zur Verfügung gestellt.

Im Laufe des Jahres 2023 hat sich herausgestellt, dass die Wiedereröffnung des Hauses Elf-saal und die vielfältigen Vernetzungsangebote für freiwillig Engagierte, Bewohner:innen und Anwohnende, sowie Träger die im Elfsaal tätig sind, einen Quartiersbeirat nicht mehr erforderlich machen. Die Themen des Quartiersbeirates können auch gut in den Austauschformaten im Haus Elfsaal platziert werden. Darüber hinaus können für die Nachbarschaftsprojekte auch Mittel aus der Förderrichtlinie Freiwilliges Engagement zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Moderationsteam des Quartiersbeirates wurde daher einvernehmlich vereinbart, die Arbeit zum Ende des Jahres 2023 einzustellen.

 

1.1.2. Sozialberatung:

Die Sozialberatung des Internationalen Bundes ist weiterhin erfolgreich im Gebiet tätig. Schwerpunkte sind die Unterstützung der Ratsuchenden bei der Integration in Arbeit und bei Fragen der Existenzsicherung, der Wohnungssuche und der Elternschaft. Zunehmend werden auch Trennungs- und Scheidungsberatungen durchgeführt. Neben der Einzelfallberatung ist die Förderung der Kompetenzen der Ratsuchenden in den oben genannten Themenfeldern ein Schwerpunkt der Arbeit.

Die Belegung der Unterkunft unterliegt einem ständigen Wechsel. Zunehmend werden ehemalige afghanische Ortskräfte, alleinerziehende eritreische Frauen und pflegebedürftige Menschen untergebracht. Darüber hinaus werden Menschen direkt aus der Erstaufnahme und auch im Rahmen des Familiennachzugs in die Unterkunft aufgenommen. Die Beratungsanliegen sind sehr vielfältig und die Intensität in der Bearbeitung der Beratungsanliegen hat zugenommen. Eine große Herausforderung für die Ratsuchenden ist zudem der Umgang mit den verschiedenen Behörden, aber auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Psyche.

Die Notwendigkeit der Finanzierung der Sozialberatung ist daher weiterhin gegeben, eine Erhöhung der Fördersumme aufgrund gestiegener Miet- und Personalkosten ist erforderlich.

 

1.2  UPW Butterbauernstieg in Hummelsbüttel

 

Die UPW Butterbauernstieg in Hummelbüttel befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Quartier Tegelsbarg. Gegenwärtig leben bis zu 300 Menschen mit Flüchtlingsstatus in der Unterkunft, die von Fördern und Wohnen betrieben wird. Die übrigen Wohnungen und Gebäudeteile sind in der Zuständigkeit der SAGA.

 

1.2.1        Quartiersmanagement Tegelsbarg:

Die Finanzierung eines Quartiersmanagements ist nach erfolgreichem Abschluss der 3-jährigen Projektphase nicht mehr erforderlich. Im Frühjahr 2021 ist das Quartier Tegelsbarg/ Müssenredder in das Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) aufgenommen worden mit einem Gebietsmanagement, das entsprechend über RISE finanziert wird.

 

Mittel aus dem Quartiersfonds für integrative Maßnahmen rund um die UPW Butterbauernstieg wurden seit 2022 nur noch für folgende Bedarfe bereitgestellt: Sozialberatung, Freizeitangebote und eine dritte Erzieherstelle für den Bauspielplatz Tegelsbarg.

 

1.2.2        Sozialberatung:

Die Sozialberatung am Tegelsbarg wird von dem Träger `Erziehungshilfe e.V.´ umgesetzt. Das Angebot im Stadtteil wird sehr gut angenommen. Der Bedarf ist im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund der jüngsten Krisenphänomene sogar noch weiter gestiegen. Die Beratung erfolgt in Räumlichkeiten des Bauspielplatzes Tegelsbarg. Insbesondere die engen Kooperationen mit dem Bauspielplatz und dem Projekt `Elternlotsen´ haben sich sehr bewährt. Durch die Anbindung der Sozialberatung an diese beiden Kooperationspartner konnten Hemmnisse abgebaut und Menschen an bestehende Hilfesysteme angebunden werden, die sonst sehr schwer erreichbar sind. Der Beratungsbedarf ist sehr vielfältig und betrifft alle Lebenslagen. Das Angebot von Erziehungshilfe hat sich etabliert und ist nicht mehr aus dem Stadtteil wegzudenken.

 

Zu den bisherigen Beratungen macht der Träger Erziehungshilfe seit diesem Jahr ein zusätzliches Angebot - speziell für ukrainische Geflüchtete. Hierfür konnte eine ukrainisch sprechende Pädagogin gewonnen werden. Dieses Angebot wird gegenwärtig nicht über den Quartiersfonds finanziert. Die bisherige Finanzierungsform für dieses Angebote läuft jedoch Ende 2023 aus und wird nicht verlängert. Aufgrund des allgemein gestiegenen Beratungsbedarfes und einem erhöhten Bedarf für ukrainische Geflüchtete regt die Verwaltung an, die Finanzierung für das Sozialberatungsangebot am Tegelsbarg von bisher 42 Tsd. auf 50 Tsd. zu erhöhen. 

 

 

 

1.2.3        Freizeitmittel:

Die Freizeitmittel haben sich als unkompliziertes Instrument bewährt, um unbürokratisch kleinere bis mittelgroße Projekte im Stadtteil zu rdern. Zu nennen ist u.a. das Midnight-Soccer-Projekt, das nach der Pandemie sehr gut angenommen wurde. Hier zeigt sich sehr deutlich der hohe Bedarf an Bewegungsangeboten in der Nach-Corona-Zeit. Bis zu 60 junge Männer nehmen das Angebot am Freitagabend an mittlerweile auf zwei Turnhallen verteilt. In der einen wird Fußball, in der anderen wird Volleyball gespielt. Des Weiteren werden von den Mitteln Tanz-, Yoga- und Kreativangebote realisiert, sowie kleinere Feste und Nachbarschaftstreffen.

 

1.2.4        Dritte Erzieherstelle für den Bauspielplatz Tegelsbarg:

Seit Oktober 2017 wird dem Bauspielplatz Tegelsbarg aus Mitteln des Quartiersfonds eine dritte Vollzeit-Erzieherstelle finanziert. Mit der Bewilligung der zusätzlichen Erzieherstelle wurde auf die veränderten Bedarfe aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen reagiert, insbesondere auf die stark gestiegenen Nutzerzahlen. Diese haben sich seit der Inbetriebnahme der UPW Butterbauernstieg nahezu verdoppelt. Als Einrichtung, die in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft liegt, kommt dem Bauspielplatz eine erheblich gestiegene Bedeutung im Stadtteil zu r die Nutzer, aber auch für andere Einrichtungen, die nun verstärkt mit dem Bauspielplatz in Kooperation getreten sind.

 

Der Anbau, dessen Realisierung sich über eine lange Zeit verzögert hat, konnte in diesem Jahr finalisiert werden. Nach Fertigstellung stehen den Kindern nun noch weitere Räumlichkeiten zur Verfügung. Aus Sicht der Verwaltung hat sich durch den Anbau die Raum- und Angebotssituation auf dem Bauspielplatz Tegelsbarg deutlich verbessert.

 

 

1.3  UPW Poppenbütteler Berg / Ohlendiekshöhe

 

Die Unterkunft wurde 2017 in Betrieb genommen. Es zogen dort 500 geflüchtete Menschen ein. Zum Ende des Jahres 2019 wurde die Kapazität der Unterkunft gem. Bürgervertrag Poppenbüttel (Drs. 21-5231) auf max. 300 Bewohnerinnen und Bewohner reduziert. Damit ist die Vorgabe zum Bürgervertrag Pkt. 8 erfüllt.

 

Im Quartier sind zudem Wohnungen mit sozialer Bindung sowie Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt entstanden. Es handelt sich in der Ohlendiekshöhe um ein in der Bevölkerungsstruktur gemischtes Quartier.

 

Die durch den Quartiersfonds geförderten Maßnahmen haben erheblich dazu beigetragen, dass das Quartier Ohlendiekshöhe und seine umliegenden Nachbarschaften stabil und in guter Koexistenz zusammengewachsen sind.

 

Zum Sachstand der Maßnahmen im Einzelnen:

 

1.3.1        Quartiersmanagement:

Das Quartiersmanagement durch die Firma BIG Städtebau hatte seine Tätigkeit im Oktober 2017 aufgenommen. Die für das Quartiersmanagement benannten wesentlichen Aufgaben und Themen aus dem Bürgervertrag Poppenbüttel konnten erfolgreich bearbeitet werden und das Quartiersmanagement wurde zum Ende des Jahres 2020 eingestellt.

 

Der Quartiersbeirat wurde nicht aufgelöst und seit dem Beschluss der Quartiersbeiratssitzung vom 09.11.2022 ruht seine Arbeit. Dabei wurde die Einberufung einer Sitzung grundsätzlich für den Bedarfsfall offengehalten.

Seit dem 09.11.2022 ist ein Bedarfsfall nicht entstanden.

 

Im August 2023 wurde mit den Initiativen „Gemeinsam in Poppenbüttel e.V. (GIP), Poppenbüttel Hilft e.V. (PH), der Bereichsleitung f&w AöR, CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. und der Verwaltung einvernehmlich vereinbart, dass der Quartiersbeirat in einen „dauerhaft ruhenden“ Stand versetzt wird. Die Firma BIG Städtebau wird aus der geschäftsführenden Rolle für den Beirat entlassen.

 

An die Stelle des Quartiersbeirates tritt die Arbeit des Hausbeirats des OHLE Begegnungshauses. Dort werden Themen des Hauses, aber auch Bedarfe aus dem Quartier beraten und in Angebotsformen überführt. Dem Hausbeirat stehen Haushaltsmittel in Höhe von € 24.000 für Freizeitprojekte und Maßnahmen zur Verfügung.

 

Ergänzend zu den vierteljährlichen Sitzungen des Hausbeirates im OHLE wurde die Möglichkeit eines Austauschformats zwischen den o.g. Akteuren vereinbart, dessen Konkretisierung noch erfolgen wird.

 

Sozialberatung:

Die Sozialberatung ist durch den Träger AWO/Aqtivus seit Dezember 2017 vor Ort tätig. Die Beratung findet in den Räumlichkeiten des OHLE /Begegnungshaus des CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. statt.

 

Schwerpunktmäßig wurden und werden die Ratsuchenden bei der Integration in Arbeit und in Fragen zur Existenzsicherung, Wohnungssuche und zur Elternschaft beraten, unterstützt und begleitet.

 

Der Bedarf an Sozialberatung ist im Quartier nach wie vor gegeben.

 

Zu den Schwerpunkten gehören die Beratung und Unterstützung in Behördenangelegenheiten, also insbesondere ausländerrechtliche Belange, der Bezug von Sozialleistungen, Fragen rund um den Familiennachzug, Schuldenprävention und Schuldenberatung.

 

Unverändert sind auch die Themen rund um Kinderbetreuung und Schule zu nennen. Insbesondere die Beratung der Mütter im Kontext eigener (Bildungs-)-Perspektiven haben an Stellenwert gewonnen. Zudem werden familiäre bzw. gesundheitliche Problematiken benannt, die ein Vermitteln in andere Hilfesysteme erforderlich machen.

 

Die Sozialberatung wird im Begegnungshaus OHLE durchgeführt. Es besteht sowohl eine enge Zusammenarbeit mit der dort hauptamtlich tätigen Mitarbeiterin als auch mit dem Unterkunfts- und Sozialmanagement von f&w AöR. In gemeinsamen Teamsitzungen erfolgen Übergaben als auch die Benennung von Bedarfen und Absprachen zu den notwendigen Angeboten.

 

Da der Bedarf an Sozialberatung weiterhin begründet besteht, ist es beabsichtigt, die Sozialberatung durch den Träger AWO/Aqtivus auch im Haushaltsjahr 2024 zu erhalten.

 

1.3.2        OHLE / Begegnungshaus Ohlendiekshöhe:

Das aufgrund der Initiative von „Poppenbüttel Hilft e.V.“ entstandene Begegnungshaus wurde im Oktober 2020 baulich fertiggestellt und vom Bauherrn und Eigentümer f&w AöR dem Träger CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. als Mietsache zum 01.11.2020 für den Betrieb überlassen.

 

Der Betrieb des Hauses wird aus konsumtiven Mitteln Quartiersfonds (siehe Drs. 20-7190) finanziert. Der Träger CVJM Oberalster zu Hamburg e.V. ist seit dem 01.10.2019 als Betreiber des Hauses tätig.

 

1.3.3        Freizeitprojekte:

Dem Quartier stehen Mittel für Freizeitprojekte in Höhe von € 24.000 zur Verfügung. Mit den Mitteln können dem Quartier finanzielle Spielräume für die Durchführung von Maßnahmen eröffnet werden und ein etwaiges Fehlen infrastruktureller Möglichkeiten ausgeglichen werden.

 

Der CVJM hat die Aufgabe übernommen, die Vergabe und Verwaltung der Mittel gescftsführend zu übernehmen. So können auch Dritte, ehrenamtlich Tätige oder andere Einrichtungen vor Ort Maßnahmen realisieren. Über die Bewilligung von Anträgen entscheidet der CVJM im Zusammenwirken mit einem Hausbeirat nach einem festgelegten Verfahren.

 

Eine Fortsetzung der Finanzierung ist erforderlich.

 

 

2        Finanzplanung UPW 2024

 

r das Förderjahr 2024 ergeben sich für die UPW-Gebiete in den o.g. Arbeitsfeldern folgende Finanzierungserfordernisse:

 

Gebiet

Raja-Illinauk Str.

Butterbauernstieg

Ohlendiekshöhe

Quartiersmanagement

0.00 €

0.00 €

0.00 €              

Sozialberatung

    120.000 €

50.000 €

            44.500 €

Erzieherstelle für Bauspielplatz Tegelsbarg

 

68.000 €

 

Betrieb des

OHLE/ Begegnungshaus

 

 

94.000 € [1] 

 

Freizeitprojekte

          0.00 € [2]

20.000 €

           24.000 €

je Gebiet

   120.000 €

138.000 €

         162.500 €

Gesamt

420.500 €

 

 

1           Erhöhung der Zuwendung im Vergleich zu den Vorjahren / siehe Drs. 21-4946.1

 

 

2  da im Stadtteil Jenfeld verschiedene andere Förderungen im Jugendhilfebereich und in der Familienförderung erfolgen, wird auf die gesonderte Förderung von Freizeitprojekten verzichtet

 

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschussr Soziales wird um Zustimmung zum geplanten Mitteleinsatz aus dem Quar-tiersfonds 2024 zur Förderung der Integration in den Wandsbeker UPW-Gebieten gebeten.

 

Anhänge

keine Anlage/n      

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