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Fledermaushotels in Horn - Ein Konzept für das Alstertal und die Walddörfer? Auskunftsersuchen vom 04.11.2021

Antwort zu Anfragen

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03.02.2022
Sachverhalt

 

In Hamburg Horn wurden Anfang des Jahres mehrere sogenannte Fledermaushotels im Bereich des Bahnhofs 'Rauhes Haus' errichtet. Unweit der Hotels wurden Wildblumenflächen mit vorwiegend nachtblühenden Arten angelegt. Wir begrüßen diesen Ansatz zum Natur- und Artenschutz ausdrücklich und wollen mehr erfahren.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) beantwortet das o.g. Auskunftsersuchen wie folgt:                                                                                                                       13.12.2021

 

 

  1. Wie wurde das Projekt von BUKEA und NABU in Horn von den Fledermäusen angenommen?

 

BUKEA:

Die Maßnahme „Fledermaushotel“ ist Teil des Bürgerprojekts „Fledermausgeest“, zu dem auch neue Beobachtungsbänke im Blohms und Thörls Park (Fledermausliegen) sowie eine Anreicherung der Pflanzungen mit nachtblühenden Pflanzen gehören. Ziele sind zum einen die Sichtbarmachung von Fledermäusen in der inneren Stadt, zum anderen die Verbesserung des Lebensraums der Fledermäuse. Beim „Fledermaushotel“ handelt es sich um eine Inszenierung von StadtNatur an einer prominenten Stelle, die die Aufmerksamkeit und das Interesse der Menschen an wild lebenden Tieren in ihrem Umfeld steigern soll. Die Ausrichtung und Höhe der Kästen ist in Absprache mit dem NABU und dem Planungsbüro so gewählt worden, dass sie als Quartiere für Fledermäuse geeignet sind. Das beauftragte Büro hat u. a. den Schwerpunkt Animal-Aided-Design mit dem Ziel, wild lebende Tiere wieder im städtischen Freiraum anzusiedeln. Zur Aneignung des neuen Quartiers liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Daten vor.

 

 

  1. Welche Schlussfolgerungen können seitens der BUKEA zu diesem Zeitpunkt über den Erfolg des Projekts gezogen werden?

 

BUKEA:

In Hinblick auf das Ziel, für StadtNatur einehere Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen, kann das Fledermaushotel als Erfolg gewertet werden, wie diverse Medienberichte und Nachfragen der Bevölkerung widerspiegeln. Inwieweit es als Quartier von Fledermäusen angenommen wird, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

 

 

  1. Welche Empfehlung gibt die BUKEA für eine potenzielle Erprobung der sogenannten Fledermaushotels an weiteren Standorten?

 

BUKEA:

Aufgrund der geringen Erfahrungswerte kann zu diesem Zeitpunkt keine Empfehlung hinsichtlich der Eignung als Fledermausquartier gegeben werden. Um Fledermäuse als Stadtbewohnende in den Fokus zu rücken und ihnen potentiellen Lebensraum zu bieten, ist die weitere Erprobung dieser Maßnahme aus Sicht der BUKEA grundsätzlich empfehlenswert. Allerdings können für Fledermäuse auf ganz unterschiedliche Arten Quartiere geschaffen werden. Fledermauskästen an Gebäuden und Bäumen werden sehr gerne durch verschiedene Fledermausarten angenommen. Auch einfache Einschlupfmöglichkeiten in Dachbereiche können für manche Arten eine sehr gute Unterstützung sein.

 

 

  1. Welche Voraussetzungen muss ein Standort für diese sogenannten Fledermaushotels erfüllen?

 

BUKEA:

Potenzielle Standorte sollten mit einer fachkundigen Person abgestimmt werden. Grundsätzlich sind ein freier Anflug sowie eine Mindesthöhe von drei Metern erforderlich. Eine Öffnung nach Norden sollte vermieden werden.

 

 

  1. Welche Kosten sind in dem Projekt bisher auf welche Kostenstellen entfallen?

 

BUKEA:

Die Maßnahme wird im Rahmen des Projekts „Landschaftsachse Horner Geest“ finanziert, das zu zwei Drittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert ist. Die Einzelmaßnahme Fledermaushotel des Bürgerprojekts Fledermausgeest kostet 6.700 € netto.

 

 

  1. Auf welchen Zeitraum ist das Projekt angelegt?

 

BUKEA:

Gemäß der Richtlinien des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ ist eine Zweckbindung von zehn Jahren sicherzustellen. Die BUKEA verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Qualifizierung des Freiraums und, so weit möglich, die Fortführung der Projekte über den Zweckbindungszeitraum hinaus.

 

Anhänge

keine Anlage/n