Fehlende Beschilderung Wildwechsel an der Bergstedter Chaussee
Letzte Beratung: 26.11.2020 Regionalausschuss Walddörfer Ö 4.2
Folgende Eingabe liegt der Geschäftsstelle vor:
„Guten Tag …,
normalerweise wende ich mich nicht an die Politik, aber in diesem Fall muß es sein.
Meine Nachbarn und ich sind seit mehr als 20 Jahren Anwohner an der Bergstedter Chaussee (der ehemaligen B 434) zwischen dem Immenhorstweg und der Grenze nach Sasel (dem Shin Shin China Restaurant) und beobachten seit Jahren mit zunehmender Besorgnis die in diesem Bereich steigenden Zahlen von Unfällen mit Tieren (speziell Rehe, aber auch Hasen und andere Wildtiere).
Da wir tierlieb und auch selbst Tierhalter sind (die ganz nebenbei ebenfalls schon mehrere Tiere auf dieser Straße verloren haben), sprechen wir schon seit Jahren über diese wiederkehrende Thematik. Meine Nachbarn hatten auch schon einmal vor etwa zwei Jahren bei der ortsansässigen CDU (Herrn Thering) telefonisch nachgefragt, warum ausgerechnet in diesem Bereich keine Wildwechsel-Beschilderung ist, wo doch in anderen Randgebieten Hamburgs durchaus solche Schilder stehen, wir aber nie Wildtiere gesehen haben.
Nun, vielleicht hat sich die Population von Wild in weniger stark verkehrs- und lärmmäßig frequentierte Bereiche zurückgezogen und hier in Bergstedt anscheinend ganz gute Bedingungen gefunden.
Unser Anliegen ist es nun eben NICHT, daß der Jäger kommt und die Tiere erschießt, nur weil sie zufällig in einem Gebiet auftauchen, das an teils neu erschlossene Wohngebiete angrenzt. Vielmehr möchten wir gern unsere Mitbürger warnen. Es geht uns um entsprechende Beschilderung.
Speziell diejenigen, die von außerhalb über diese Hauptverkehrsader nach HH rein- oder aus HH rausfahren – seien es die Berufspendler, oder auch die LKW der täglich passierenden Lieferbetriebe möchten wir davor warnen, daß hier tatsächlich immer noch Rehe quer über die Straße laufen und dann unweigerlich von Fahrzeugen erfaßt werden, was meist viel Leid bedeutet und fast immer die Tiere das Leben kostet. Die, die überleben, rennen dann oft – verschreckt vor Angst und Schmerz - in den Wald zurück und verenden dort qualvoll an ihren Verletzungen.
Die Polizei ist immer wieder hier vor Ort, um entsprechende Unfälle aufzunehmen.
Die Querung der Tiere über die Haupteinfallstraße in dem besagten Abschnitt geschieht tatsächlich in wiederkehrenden Intervallen
- zu unterschiedlichen Tages-, Nacht- und Jahreszeiten
- trotz des vorbei donnernden und meist rasenden Verkehrs
- trotz der zunehmenden Bebauung im hinteren Teil des Immenhorstweges (äußerst bedauerlich, weil mehr Lärm, mehr Abgase)
- obwohl sich hier keiner an Tempo 50 hält –was mit der zunehmenden Bebauung zusammen hängt und ein weiterer Punkt wäre, den wir uns wünschen würden, stark reguliert zu bekommen – mit Blitzer, durch Tempoanzeige o.ä.
Die Erfahrung zeigt, daß die aus Richtung Schleswig Holstein (Bad Oldesloe/ Bargteheide/ Hoisbüttel/ Ammersbek etc.) kommenden Fahrzeuge in dem besagten Waldabschnitt zwischen Immenhorstweg und dem Shin Shin die rechte Seite einfach nicht einsehen KÖNNEN. Wir sind
der Meinung, da muß man doch zumindest warnen… !?
Es wurde uns seinerzeit gesagt, daß die Stadt Hamburg dafür kein Geld hätte – wir können und wollen das einfach nicht glauben.
Was kostet das Aufstellen solcher Schilder, fragen wir uns als steuerzahlende Bürger….
Können Sie helfen?
Gern würden wir auch persönlich einmal dazu ins Gespräch kommen; in Zeiten von ‚sozialem Abstand‘ ist das allerdings schwierig.
Hätten Sie dazu eine Idee ? Mögen Sie – mit Abstand – vielleicht vor Ort sich ein Bild von der Lage machen oder könnte es sinnvoll sein, sich telefonisch, quasi mit einer ‚Telefonkonferenz‘ auszutauschen?
Uns –speziell mir - ist das sehr am Herzen gelegen, ich wäre dankbar für Ihre Rückmeldung. Zur Unterstreichung der Dringlichkeit habe ich ein heute erstelltes kleines Video beigefügt, das die Situation denke ich recht hautnah zeigt.
Vier Rehe äsen mitten am Tag im Wald, der Abstand zur Straße beträgt etwa 10 Meter, der zum Fuß- und Fahrradweg vielleicht sechs Meter…
Wäre nicht der Radfahrer mit dem Hund am Ende vorbeigekommen, ich bin mir absolut nicht sicher, ob die Tiere – gewöhnt an Lärm und vorbeirasende Fahrzeuge – nicht doch versucht hätten, die Straße zu queren.
Als traurigen Nachtrag zu unserer Korrespondenz leider ein aktuelles Ereignis:
Erst gestern, also am Sonntag 5. April gegen 18Uhr, hat an der Wildwechsel Ecke, wo wir dringend Beschilderung empfehlen würden, wieder ein Verkehrsunfall mit einem Reh stattgefunden. Es handelt sich um die Ecke Iland/ Bergstedter Chaussee, also gegenüber der freien Tankstelle Bergstedt. Aus dieser Richtung kommen oft Rehe aus dem Wald.
Von dem Unfall hörten wir durch Nachbarn, die direkt angrenzend wohnen, aber auch in meinem Garten haben wir mehrere Schüsse gehört.“
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