Erhebung und Finanzierung der notwendigen Netzwerkarbeit und Qualitätsentwicklung in der OKJA/JSA und FamFö
Letzte Beratung: 05.02.2025 Jugendhilfeausschuss Ö 7.6
Die bezirkliche AG §78 SGB VIII OKJA/JSA und FamFö hat sich seit 2023 mit dem gestiegenen Bedarf an Vernetzung, kollegialem Austausch und Qualifizierung der Fachkräfte aus den Arbeitsfeldern der OKJA/JSA und FamFö beschäftigt. Die von Prof. Gunda Voigts veröffentlichten 15 Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der OKJA in Hamburg wurden in der AG diskutiert, zu denen u.a. die Notwendigkeit sozialräumlicher Vernetzung zählt. Netzwerk- und Gremienarbeit ist keine neue Aufgabe für die OKJA/JSA und FamFö, sondern in den Globalrichtlinien GR KJA_JSA J 1/2021 und GR FamFö J 2/2022 als fachlicher Standard festgeschrieben und Bestandteil der entsprechenden Stellenbeschreibungen.
Anlass für die Befassung mit den Themen „Netzwerkarbeit und Qualitätsentwicklung in der Offenen Arbeit“ war die in allen Arbeitsbereichen der offenen Arbeit wahrgenommene deutliche Zunahme von Belastungen junger Menschen und Eltern, u.a. als Folge der Pandemiejahre oder durch diese verstärkt, sowie aufgrund globaler Krisen verfestigt. In den Einrichtungen führt diese Entwicklung zu einer gestiegenen Anforderung an die pädagogische Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Familien:
Im Einzelnen benennen die Einrichtungen eine deutliche Zunahme an psychischen Belastungen der Besucherinnen und Besucher, eine anhaltend große Nachfrage an schulischer Unterstützung, eine geringe Frustrationstoleranz, gestiegene (verbale und körperliche) Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen und insgesamt ein hoher Bedarf an individueller Ansprache und Begleitung junger Menschen und Eltern. Dem gegenüber steht ein nicht ausreichendes Angebot an niedrigschwelliger Fachberatung und spezifischen therapeutischen Hilfen. Sehr viele Familien sind zudem von materieller Existenznot betroffen, der Bedarf an Sozialberatung ist hoch. Es gelingt den Fachkräften der offenen Arbeit daher nur bedingt die betroffenen jungen Menschen und Eltern an geeignete Stellen zu vermitteln und überzuleiten. Die Fachkräfte stehen somit vor der Aufgabe die Betroffenen im Rahmen ihrer eigenen Kompetenzen und Ressourcen so gut es geht zu unterstützen.
Genaue Kenntnisse über den jeweiligen Sozialraum, die Erarbeitung und Pflege geeigneter Kooperationen und Schnittstellen, der kollegiale Austausch / die kollegiale Beratung und die Inanspruchnahme von Fortbildungen und Supervision haben für die offene Arbeit in der Folge zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Die Wahrnehmung der erforderlichen Netzwerkarbeit hat, bzw. hätte für die Offene Arbeit oftmals eine Einschränkung der Angebotszeiten und, insbes. in Ein-Personen-Einrichtungen, die stundenweise Schließung der Einrichtung zur Folge. Viele Einrichtungen können daher diese Aufgabe nicht oder nur sehr eingeschränkt wahrnehmen. Um Ausfallzeiten der Fachkräfte zu kompensieren wäre der Einsatz von zusätzlicher Personalressource erforderlich.
Für die Ermittlung des Ressourceneinsatzes hat eine Unter-AG der Wandsbeker AG §78 SGB VIII eine Tabelle entwickelt, mit der jede Einrichtung der OKJA, JSA und FamFö ihre eingebrachten Ressourcen für Vernetzung und Qualifizierung abbilden kann. Die Tabelle wurde in einem Probelauf von AG Mitgliedern befüllt. Im Unterausschuss Planung und Haushalt wurde das Arbeitsergebnis zuletzt am 28.01.25 vorgestellt und beraten. Der Unterausschuss hat sich für die Überweisung in den JHA und für eine Beschlussfassung zur Anwendung der Erhebungstabelle ausgesprochen.
Bisher gibt es, soweit bekannt, in keinem anderen Bezirk eine vergleichbare Initiative.
Beschluss:
Der JHA wird um die Beschlussfassung gebeten, die Verwaltung zu beauftragen die Erhebungstabelle an die Einrichtungen der OKJA, JSA und FamFö zu versenden. Nach Eingang der Rückläufe sollen diese ausgewertet und die Sozialbehörde aufgefordert werden, zusätzliche Mittel bereitzustellen.
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