21-4302

Energieberatung für öffentliche Gebäude im Bezirk Wandsbek BV-Beschluss vom 30.01.2020, Drs. 21-0952 Beschluss des HSK und des KUV Ergebnis Gebäude Priorität 1 vom 18.09.2020, Drs. 21-1745.1

Beschlussvorlage

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
07.12.2021
16.11.2021
Sachverhalt

 

-          Das Bezirksamt Wandsbek hat die Energieberatung der in Drs. 21-1745.1 genannten Gebäude der Priorität 1 beauftragt.

 

Hierzu gehören folgende Gebäude:

 

-          Sasel-Haus, Saseler Parkweg 3

-          Jenfeld-Haus, Charlottenburger Str. 1

-          Bauhof, Rahlau 75

-          Haus der Jugend Tegelsbarg 2b

-          Revierförsterei Wohldorf

 

Abweichend von der Drs. 21-0952 wurde das Bürgerhaus in Meiendorf durch die Revierförsterei Wohldorf (Priorität 2) ersetzt, da das Bürgerhaus bereits untersucht wurde und eine energetische Sanierung in Planung ist.

 

 

Nach Vorliegen der jeweiligen Prüfergebnisse hat das Bezirksamt Wandsbek eine mögliche Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen geprüft und informiert hiermit den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz.

 

Ergebnis der Energieberatung und Empfehlung zum weiteren Vorgehen des Bezirksamtes:

 

Sasel-Haus

Das Dach und die Fassade sind entsprechend dem Baujahr ungedämmt. Eine Sanierung des Daches ist in Planung. Weitere empfohlene Maßnahmen sind:

  1. Isolierung der Verteilrohre und Armaturen
  2. Hydraulischer Abgleich, Zeitsteuerung prüfen, Pumpenleistung reduzieren
  3. Fassadendämmung
  4. Photovoltaikanlage
  5. Austausch der Beleuchtung durch LED
  6. Smarte Einzelraumregelung
  7. Heizungstausch: Wärmepumpe, Gas-Spitzenlastkessel, hydraulischer Abgleich

 

Zu 1.

Die Nutzer des Saselhauses haben im Heizungskeller immer wieder mit Feuchtigkeit zu kämpfen. Eine indirekte Beheizung durch die ungedämmten Rohre ist gewünscht, um Schimmel vorzubeugen. Das Bezirksamt empfiehlt eine weitere Prüfung des Feuchtigkeitsproblems und des CO2-Einsparpotentials einer Rohrdämmung.

 

Zu 2.

Nach der Begehung durch OCF wurden Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Es wurden Heizkörper ausgetauscht und in diesem Zuge die Heizung neu eingestellt. Zudem wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Eine weitere Prüfung ist zurzeit nicht notwendig.

 

Zu 3.

Die Fassadendämmung ist energetisch sinnvoll. Eine Umsetzung wird zurückgestellt bis die Dachsanierung abgeschlossen ist. Eine spätere Fassadendämmung wird bei den Planungen der Dachsanierung geprüft. Dabei werden auch mögliche Mehrkosten ermittelt.

 

Zu 4.

Die Installation einer PV-Anlage wäre erst nach Umsetzung der Dachsanierung sinnvoll. Aufgrund des Baumbestandes ist der Hauptflügel hierfür allerdings nicht geeignet. Anbieten würde sich eine PV-Anlage auf den beiden auskragendenden Anbauten des Haupthauses. (Bezug Drs: 20-7113 vom 18.02.2019)

Es wird die Verpachtung der möglichen Flächen untersucht.

 

Zu 5., 6.

Der Austausch unterliegt dem Nutzer. Die Potentiale zur CO2-Einsparung werden dem Nutzer mitgeteilt.

 

Zu 7.

Bei dem notwendigen Heizungsaustausch in zwei bis nf Jahren wird der Einbau einer Wärmepumpe vorgesehen. Die Kosten für eine neue Heizungsanlage betragen (abzüglich der aktuellen BEG Förderung) ca. 60.000€ ohne Planung.

 

Jenfeld-Haus (Fremdnutzer)

Die Villa wurde energetisch saniert und ist in einem guten Zustand. Der Anbau von 1996 kann energetisch optimiert werden. Empfohlene Maßnahmen sind:

  1. Anpassung der Heizungskennlinie, Absenkung der Vorlauftemperatur
  2. Austausch von verbleibenden alten Heizungspumpen, Förderdruck reduzieren
  3. Nachtabsenkung einstellen, Reduzierung der Pumpenleistung während der Absenkung
  4. Anbau: Austausch der Fensterdichtungen
  5. Anbau: Dichtung Kellerausgang, Notausgangstür
  6. Umstellung auf LED (besonders Bistro-Bereich, noch Halogenglühlampen)
  7. Erneuerung der Kühl- und Gefrierschränke und Kühltheke
  8. Anbau: Heizkörpernischen Veranstaltungsaal dämmen
  9. Heizungsaustausch rmepumpe, Gas-Spitzenlastkessel, hydraulischer Abgleich

 

Zu 1., 2., 3.

Die Maßnahmen sind für 2022 vorgesehen und werden wahrscheinlich über die Klimamittel und die BEG Förderung finanziert.

 

Zu 4., 5., 8.

Die Umsetzung und Kosten der baulichen Maßnahmen werden vom Bezirksamt ermittelt und in Absprache mit dem Nutzer geprüft.

 

Zu 6., 7.

Da es sich um einen Fremdnutzer handelt unterliegt der Austausch dem Nutzer. Die Potentiale zur CO2-Einsparung werden dem Nutzer mitgeteilt.

 

Zu 9.

Bei dem notwendigen Austausch der veralteten Heizungsanlage in ein bis drei Jahren wird der Einbau einer Wärmepumpe vorgesehen. Die Kosten für eine neue Heizungsanlage betragen (abzüglich der aktuellen BEG Förderung) ca. 85.000€ ohne Planung.

 

Bauhof

Der Bauhof besteht aus zwei Verwaltungsgebäuden, einer beheizten Fahrzeughalle und einer Lagerhalle. Die Erneuerung des Dachs der Fahrzeughalle ist notwendig. Hierbei kann ein höherer Dämmstandard erreicht werden. Ein alternativer Trockenraum für Arbeitskleidung wird organisiert, um die Effizienz der Beheizung der Fahrzeughalle zu erhöhen. Weitere empfohlene Maßnahmen sind:

  1. Umstellung auf LED, beachten: Hallenleuchten
  2. Optimierung der Heizungsanlage, effiziente Pumpen
  3. Dachsanierung Fahrzeughalle und Statik
  4. PV-Anlage auf gesamten Dach (nach Sanierung) 
  5. rmepumpe, Gas-Spitzenlastkessel, hydraulischer Abgleich

 

Zu 1.

Die Umstellung auf LED soll 2022 umgesetzt werden. Für die Umstellung werden ca. 56.000 € benötigt. Eine Finanzierung über den Haushalt sowie die Verfügbarkeit von Fördermitteln wird geprüft.

 

Zu 2.

Die Maßnahmen sind für 2022 vorgesehen und werden wahrscheinlich über die Klimamittel und die BEG Förderung finanziert.

 

Zu 3., 4. 

Die Dachsanierung wird vom Bezirksamt priorisiert, da eine Sanierung fällig ist. Es wird eine Belegung mit Photovoltaik angestrebt. Hierfür ist eine statische Untersuchung nötig.

r die Belegung mit Photovoltaik wird nach positiver Statik eine mögliche Verpachtung der Flächen geprüft. Eine grobe Kostenschätzung hat zu erwartende Baukosten von ca. 185.000 € ergeben, davon können 20% über die BEG gefördert werden. Für die weitere Durchführung werden Planungsmittel in Höhe von ca. 8.000€ benötigt, sowie 2.500 €r die Prüfung der Statik.

 

Zu 5.

Bei dem notwendigen Heizungsaustausch in zwei bis fünf Jahren wird der Einbau einer Wärmepumpe vorgesehen. Die Kosten für eine neue Heizungsanlage betragen (abzüglich der aktuellen BEG Förderung) ca. 180.000€ ohne Planung.

 

Haus der Jugend Tegelsbarg

Das HDJ hat ein schlechtes Oberflächen zu Volumen Verhältnis, daher gibt es hohe Energieverluste über die Dachfläche. Zur Erweiterung der Anlage ist ein Anbau geplant. Empfohlene Maßnahmen für den Altbau sind:

  1. Dachdämmung (mit Berücksichtigung von PV)   
  2. Neue Mischventile, Einbindung in die Steuerung
  3. Einstellung der Nachtabsenkung, Temperaturspreizung
  4. Photovoltaikanlage   
  5. Austausch Außen- und Innenbeleuchtung durch LED
  6. Smarte Einzelraumregelung

 

Zu 1., 4.

Die Dachsanierung ist sinnvoll. Sie sollte für die nächsten Jahre eingeplant werden. Es wird eine Belegung mit Photovoltaik angestrebt. Hierfür ist eine statische Untersuchung nötig.

r die Belegung mit Photovoltaik wird nach positiver Statik eine mögliche Verpachtung der Flächen geprüft. Eine grobe Kostenschätzung hat zu erwartende Baukosten von ca. 170.000 € ergeben. Davon können 20% über die BEG gefördert werden. Für die weitere Durchführung werden Planungsmittel in Höhe von ca. 8.000€ benötigt, sowie 2.500 €r die Prüfung der Statik.

Zu 2., 3. 

Die Maßnahmen sind für 2022 vorgesehen und werden wahrscheinlich über die Klimamittel und die BEGrderung finanziert.

 

Zu 5.

Die Umstellung auf LED soll 2022 umgesetzt werden. Für die Umstellung werden ca. 63.000 € benötigt. Eine Finanzierung über den Haushalt sowie die Verfügbarkeit von Fördermitteln wird geprüft.

 

Zu 6.

Die Smarte Einzelraumregelung birgt besonders bei temporär genutzten Räumen ein hohes Einsparpotential. Zur Ermittlung konkreter Potentiale und Kosten wird eine Energieanalyse bei potentiellen Anbietern angefragt.

 

Revierförsterei Wohldorf

Die Revierförsterei besteht aus einem Wohnhaus (WH), einer Werkstatt (W) sowie einer Garage. Das Wohnhaus ist Reetgedeckt und wurde 2000 geflickt. Die Beheizung erfolgt über eine  Holzscheitheizung und ist daher CO2-neutral. Empfohlene Maßnahmen sind:

  1. WH: Reetdach prüfen und evtl. restaurieren 
  2. WH: Fenster einstellen, Fensterdichtungen tauschen
  3. W: Isolierung der Verteilrohre 
  4. W: Austausch der Beleuchtung
  5. W: Sanierung Gründach  

 

Zu 1.

Der Zustand des Reetdachs ist bekannt und der weitere Umgang wird zurzeit geplant.

 

Zu 2., 3.

Unnötige Wärmeverluste über undichte Fenster oder ungedämmt Rohre sind zu vermeiden. Eine Umsetzung der Maßnahme ist sinnvoll. Eventuell können diese Maßnahmen über die Klimamittel 2022 finanziert werden.

 

Zu 4.

Ein Austausch ist notwendig. Die Art der Beleuchtung entspricht nicht den Richtlinien für Arbeitsstätten. Die Umstellung auf LED soll 2022 umgesetzt werden. Für die Umstellung werden ca. 10.000 € benötigt. Eine Finanzierung über den Haushalt sowie die Verfügbarkeit von Fördermitteln wird geprüft.

 

Zu 5.

Das Gründach ist gut für das Mikroklima und den Hitzeschutz der unbeheizten Werkstatt im Sommer. Es ist daher erhaltenswert und zu sanieren. Es ist zu prüfen, ob der aktuelle Zustand zu akuten Folgeschäden an der Bausubstanz führt oder die Sanierung in ein paar Jahren angegangen werden kann.

 

 

Ob dem Bezirksamt entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, muss in Hinblick auf die Umsetzung anderweitiger Maßnahmen unterjährig kritisch geprüft werden. Es ist aber davon auszugehen, dass dem Bezirksamt aufgrund des engen finanziellen Spielraums die erforderlichen Mittel im laufenden Haushalt 2021/2022 nicht zur Verfügung stehen. Im Hinblick auf die Haushaltsplanung 2023/2024 kann versucht werden, entsprechende Mittel zu beantragen bzw. sie in der internen Planung zu berücksichtigen. Dies hängt aber maßgeblich vom kommenden Eckwertebeschluss ab.

Das Bezirksamt prüft zudem weitere Finanzierungen der Gebäudetechnik durch Fördermöglichkeiten über das rderprogramm Gebäudetechnik der BUKEA / E1“.

 

 

Weiteres Vorgehen:

 

Bezugnehmend auf Drs. 21-1745.1 schlägt das Bezirksamt in einem nächsten Schritt nun die energetische Betrachtung der Gebäude mit einer Nutzfläche < 500 m² vor. Dies ist notwendig, um den aktuellen Bestand zu dokumentieren, die Maßnahmen für die folgenden Jahre zu planen und die CO2-Emissionen durch die Energieversorgung der Verwaltung im Gebäudebereich erheblich zu reduzieren.

Hierzu gehören die Gebäude:

-          Revierförsterei Duvenstedter Brook

-          Revierförsterei Volksdorf

-          Gropiusring 19-21 (Straßensozialarbeit)

-          Redder 2b (Seniorentreff),

-          Herthastraße 20a (Seniorentreff),

-          Am Luisenhof 16 (vermietet)

-          Schimmelreiterweg 1 (Startloch),

-          Wandsbeker Königstraße 51(Spielhaus)

-          Zamenhofweg (Jugendclub)

 

 

Für die unter Priorität 2 benannten Gebäude werden, unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen, 2.000,- € pro Gebäude (insgesamt 18.000,00 €) benötigt.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz wird um

 

-          Kenntnisnahme; und

-          Überweisung in den Ausschuss für Haushalt und Kultur zur Bereitstellung der erforderlichen insgesamt 18.000,- €r Energieberatung der Priorität 2-Gebäude

 

gebeten.

 

Anhänge

Kurzdokumentation und Übersicht der Maßnahmen