Die unbekannte XpressBus-Linie an der Haldesdorfer Straße (Nord) - die aber nicht nach Farmsen führt? Auskunftsersuchen vom 07.11.2022
Der Erläuterungsbericht zur geplanten Umgestaltung der Haltestelle Haldesdorfer Straße (Nord) gibt an, Ziel der Maßnahme sei "durch verkehrsplanerische und technische Maßnahmen die Reisezeitverluste der MetroBuslinie 26 zu minimieren." Eine weitere Buslinie wird im Erläuterungsbericht nicht erwähnt.
Bisher ist die Haltestelle Haldesdorfer Straße (Nord) auch für CapaCityL-Busse in beide Richtungen anfahrbar. Aus den aktuellen Planungsunterlagen (siehe Anhang) ist jedoch zu entnehmen, dass die vorgesehenen Busbuchten weit größer, als für die hierbei verwendeten Modelle (Großraumgelenkbus) benötigt, ausgelegt werden.
Konkret wird eine "XpressBus-Linie" mit einer Taktfrequenz von fünf Minuten in der Hauptverkehrszeit in den Plänen angegeben.
Im Umfeld der Haltestelle Haldesdorfer Straße (Nord) werden derzeit weitere Haltestellen zur Aufnahme von CapaCityL-Busse vorbereitet. Hierbei handelt es sich um die Haltestellen Fabriciusstraße, Steilshooper Allee und Ellernreihe (Mitte) (Drucksache 21-5368). Laut Drucksache sind hier jedoch keine Buchten für eine XpressBus-Linie in Planung. Gleiches lässt sich für die Überplanung des U-Bahnhofs Farmsen feststellen. Dort laufen zwar zahlreiche Linien zusammen, eine Haltestelle für eine XpressBus-Linie ist allerdings nicht vorgesehen (siehe Anhang).
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) antwortet wie folgt: 27.01.2023
Vorbemerkung:
In Ergänzung der vorstehenden Schilderung sei zunächst erläutert, dass die kurzfristige Ertüchtigung einzelner Haltestellen für den Einsatz von Großraumbussen (CapaCityL) einen anderen Nutzungszeitraum fokussiert als Maßnahmen zur grundhaften Erneuerung und zum Ausbau wie an der Haldesdorfer Straße (Nord) oder U Farmsen.
Für Maßnahmen zur längerfristigen Nutzung und dem im Rahmen der Strategie Hamburg-Takt vorgesehenen Ausbau des ÖPNV werden stets die im Rahmen der vorgesehenen Netzentwicklung für den Zielhorizont 2030 und danach geltenden Anforderungen zugrunde gelegt. Hierbei wird in der Regel auf die Nennung konkreter Linienbezeichnungen und deren Verläufe jenseits des Plangebiets verzichtet, da diese im Rahmen der Fortschreibung von Planungen wie auch der konkreten Betriebsvorbereitung noch Änderungen unterliegen können. Für die Anforderungen an die Infrastruktur ist es dabei in den meisten Fällen irrelevant, unter welcher Liniennummer und als welches Produkt (Stadtbus, Metrobus, Expressbus) die Fahrten geführt werden.
Eine Haltebucht von 45 Metern Länge kann zwei hintereinander haltende (normale) Gelenkbusse aufnehmen, die dort zeitgleich und unabhängig voneinander halten und abfahren können.
Die Haltestelle Haldesdorfer Straße (Nord) soll auf dem Weg zum Hamburg-Takt auch von einer Expressbuslinie bedient werden. Da für die Inbetriebnahme der Gesamtlinie noch zahlreiche bauliche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, kann der Inbetriebnahmezeitpunkt für die Gesamtlinie derzeit noch nicht mit letzter Bestimmtheit genannt werden. Weitere Unsicherheiten hinsichtlich des Inbetriebnahmezeitpunktes ergeben sich aufgrund der derzeit unsicheren finanziellen Situation (u.a. aufgrund von pandemiebedingten Fahrgastrückgängen, höheren Energiekosten etc.).
Nein.
Der Erläuterungsbericht folgt der einleitend dargestellten Vorgehensweise, dass auf die Nennung konkreter Linienbezeichnungen und Verläufe verzichtet wird.
In der Planzeichnung wurden entsprechende Angaben aus der im Planungsprozess vorangegangenen Verdeutlichung der Anforderungen und dem Vergleich von Entwurfsvarianten versehentlich nicht angepasst.
Keine. Die für die längerfristig geplante Expressbuslinie nötige Infrastruktur wurde in diesen Planungen bereits zugrunde gelegt.
Wie unter 1. aufgeführt, kann der Zeitpunkt für die Realisierung der Expressbuslinie nach derzeitigem Stand der Planung nicht konkret genannt werden. Dementsprechend kann auch der Zeitpunkt der Information gegenüber der Öffentlichkeit noch nicht genannt werden. Diese wird aber rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Linie erfolgen.
Die Verfahren zur Konzessionierung und Genehmigung von Bus-Linienverkehren sehen keine Bürgerbeteiligung vor, da zumeist für den allgemeinen Straßenverkehr zugelassene Fahrzeuge auf vorhandener Infrastruktur eingesetzt werden. Für eventuell vor Inbetriebnahme notwendige größere Anpassungen der Infrastruktur können Bürgerbeteiligungsverfahren vorgesehen werden, wie am U-Bahnhof Farmsen bereits erfolgt.