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Denkmäler auf dem Gelände des Golfplatzes Treudelberg Auskunftsersuchen vom 24.10.2023

Antwort zu Anfragen

Bera­tungs­reihen­folge
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14.12.2023
Ö 15.1
Sachverhalt

 

Auf dem Gelände des Golfplatzes Treudelberg und der flankierenden Grünanlage auf

Poppenbütteler Seite (südl. des Kupferteiches, vgl. Anlage) befinden sich mehrere

Bodendenkmäler. Vor Ort lassen sich diesbezüglich allerdings keinerlei öffentlich

erkennbare Hinweise oder Erläuterungen finden.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir: 

Die Behörde für Kultur und Medien (BKM) antwortet wie folgt:                     01.12.2023
 

  1. Um welche Art von Denkmälern handelt es sich hierbei?

 

Auf dem Gebiet des Geländes des Golfplatzes Treudelberg befinden sich zwölf Fundplätze

(Denkmal ID 2188, 2197, 1596, 156, 1597, 1560, 1559, 1593,1592, 1590, 1591, 1589) und

eine Archäologische Vorbehaltsfläche (Denkmal ID 3298). Es handelt sich bei den

Fundstellen um Hügelgräber, Siedlungen, Fundstreuungen, einen Feuerstellenplatz sowie

einen Einzelfund.

 

  1. Wann und wie wurden diese Funde archäologisch entdeckt und/oder ausgewertet?

 

Seit den 1930ern wurden mehrere Fundmeldungen auf dem besagten Gelände verzeichnet.

Hierbei handelt es sich um Einzelfunde aus Flint und Keramik aber auch um

Fundstreuungen mit mehreren Flintartefakten, z. B. Pfeilspitzen, Schaber, Bohrer, Beile und

weitere Flintabschläge. Zudem wurden auf dem Gelände schon mehrere Ausgrabungen

durchgeführt. So wurde schon in den 1930ern nördlich des Kupferteichs eine Ausgrabung

durchgeführt, welche drei Feuerstellen zutage brachte. Hier handelt es sich um Funde und

Befunde die in die Jungsteinzeit datieren.

Die fünf Hügelgräber der Bronzezeit, im Osten des Geländes, wurden 1961 allesamt

archäologisch untersucht, hier wurden neben den Resten der Bestattungen selber auch

Gegenstände wie Keramikscherben und auch Gegenstände aus Bronze dokumentiert.

Im südöstlichen Bereich wurde 1939 eine Ausgrabung an einer ehemaligen Kiesgrube

durchgeführt, bei welcher Siedlungsreste des Mittelalters dokumentiert werden konnten,

unter anderem Steinsetzungen aber auch Webgewichte und Keramikscherben.

Zudem wurden Siedlungsreste der Bronzezeit und Eisenzeit gefunden, welche durch z. B.

die typischen polierten Scherben belegt sind. Die letzte Ausgrabung fanden hier im Vorfeld

von Baumaßnahmen für die Golfplatzanlage 2007/08 durch das Archäologische Museum

Hamburg, ehemals Helms Museum, statt. Bei diesen Untersuchungen konnte der Nachweis

einer spätbronzezeitlichen Siedlung erbracht werden.

Die Grabungsdokumentationen liegen in dem Archiv der Bodendenkmalpflege, Archäologisches Museum Hamburg vor.

Literatur:

- Hüser, A.: Kultische Feuer? Gar- oder Herdgruben im Großraum Hamburg In:

Hammaburg NF 16, 2011, 95 -122.

- Schindler, R.: Die Bodenaltertümer der Freien und Hansestadt Hamburg, 1960, 164.

- Schindler, R.: Die Bodenaltertümer der Freien und Hansestadt Hamburg, 1960, 169.

- Schindler, R.: Die Bodenaltertümer der Freien und Hansestadt Hamburg, 1960, 209.

- Schindler, R.: Die Bodenaltertümer der Freien und Hansestadt Hamburg, 1960, 210.

 

  1. Anscheinend wurden weder auf dem Golfplatz noch der Grünanlage diesbezügliche Hinweistafeln oder ähnliches aufgestellt. Ist dies zutreffend bzw. wieso wurde dies bislang unterlassen (falls ja, befinden sich diese in Planung?)?

 

In Hamburg ist eine offizielle Beschilderung bei Bodendenkmälern nicht vorgesehen. Das

ist dadurch begründet, dass die meisten Bodendenkmäler oberirdisch nicht sichtbar sind.

 

  1. Welche Vereine oder andere gesellschaftlichen Akteure beschäftigen sich nach Kenntnis der Verwaltung mit der Geschichte besagter Denkmäler bzw. tragen ggf. sogar Verantwortung (z.B. Pflege) für diese?

 

Die Verantwortlichkeit ist nach § 7 Hamburgisches Denkmalschutzgesetz vom 5. April

2013 (HmbGVBl. S. 142) geregelt.

 

 

Anhänge

keine Anlage/n