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"Das Hauptthema im Alter ist die Einsamkeit." Boule und Pétanque-Spielen im öffentlichen Raum als ideales sportives Freizeit-Miteinander für "Jung und Alt". Antrag von Frauke Häger (fraktionslos)

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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29.11.2022
17.11.2022
Sachverhalt

 

Auf der Novembersitzung des Seniorenbeirates Wandsbek referierte am 8.11.22 Prof. Dr. Wolf Polenz, Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAWH) zum Thema „Wohin entwickelt sich die öffentliche Gesundheitsvorsorge - Wirtschaftliche Interessen kontra Stärkung der gesellschaftlichen Gesundheit durch Prävention“. Sehr differenziert wurden als Basis die Unterschiede eines Lebens im Alter in Abhängigkeit der sozialen und ökonomischen Situation von Menschen dargelegt, Unterschiede der Geschlechter wie z.B. das zu erwartende Lebensalter von Frauen und Männern sowie sehr geschlechterspezifisch unterschiedliche Präferenzen in sozialen Kontakten, Hobbies und sportlicher Betätigung aber auch Unterschiede in der Kontaktaufnahme zu ethnischen und religiösen Gruppen. Alle diese Faktoren haben direkte Auswirkungen für die Maßnahmen der Gesundheitsprävention und münden insbesondere in die essentiellen Fragen: „Wie erreiche ich welche Personen? Und wie können Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden?“

 

So stellte Prof. Dr. Polenz in seinem Vortrag zu Beginn eine simple Frage an seine Zuhörer*innen: „Welches ist das Hauptthema im Alter?“ „Es ist die Einsamkeit.“ Dieser Einsamkeit gilt es auch für die Umsetzung der Gesundheitsprävention und vor allem für ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben entgegenzuwirken! Corona-Pandemiebedingt sind starke Beeinträchtigungen durch Einsamkeit und psychische und allgemein-gesundheitliche Folgen sogar auch bei jungen Menschen wie Student*innen, die sehr isolierte Lebens- und Online-Studiensituationen durchleben zu verzeichnen - und professionell entgegenzuwirken.

 

Als ein sehr erfolgreiches Beispiel sich aus einer Isolation in den eigenen Vier-Wänden zu einem zwanglosen Miteinander in die Öffentlichkeit zu bewegen, benannte Prof. Dr. Polenz das „Boule-Spielen“ im öffentlichen Raum. Es bedarf keiner Kosten oder gar Vereinsmitgliedschaft, keiner speziellen Sportbekleidung und das Regelwerk lässt sich leicht während eines Spiels erlernen. Man trifft sich völlig zwanglos und kann auch niedrigschwellig zu einer bestehenden Gruppe hinzukommen. Oder trifft sich vielleicht auch an unterschiedlichen wechselnden Orten und Tagen oder auch völlig neuen Menschen.

 

Boule und Pétanque kann von jederfrau/jedermann, schon von Kindern, Jugendlichen und bis ins hohe Alter gespielt werden. Es fördert die Koordination, die Kommunikation und ermöglicht körperliche Bewegung ohne sich zu überanstrengen. Diese Gesundheitspräventions-„Maßnahme“ fördert also auch Beweglichkeit, Fitness und vor allem Lebensfreude!

 

Der Aufwand und die Kosten für die Errichtung eines Boule-/Pétanque-Platzes halten sich im Rahmen. Mit den Maßen von 12 x 3 m, ideal 15 x 4 m sind die benötigten Flächen überschaubar und je nach Unterlage der Erstherstellung sind Bouleplätze nach dem Einspielen und der Verfestigung der Oberfläche im Prinzip wartungsfrei. Vgl. dazu https://hessenpetanque.de/einen-bouleplatz-bauen/ 
Ideal sind noch zwei bis drei Sitzbänke für die Spieler*innen und Gäste die am Spiel und dem kommunikativen Miteinander teilhaben wollen.

 

Im Alstertal findet sich in mindestens einer privaten Senioreneinrichtungen bereits eine Boule-Anlage und auch im Stadtteil Hummelsbüttel verfügt der Norbert-Schmidt-Platz über eine öffentliche Boulebahn und das dortige TeMu-Stadtteilbüro bietet wöchentlich regelmäßiges Boulespiel an.

 

Hinweis anstelle von Abbildungen:
Die Veröffentlichungen von Fotos mit Personen ist aus Datenschutzgründen schwierig. Bitte lassen Sie sich gern unter der Online-Suchmaschinen-Eingabe „Senioren beim Boule“ Fotos anzeigen, wie fröhlich dieser Sport im öffentlichen Raum in einem bunten Miteinander zu allen Jahreszeiten und sogar im Herbst und sonnigen Winter sein kann!

 

Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung folgendes beschließen:

 

 

Petitum/Beschluss

 

Die Wandsbeker Verwaltung, Fachamt Management des öffentlichen Raumes (MR) werden gebeten zu prüfen,

 

-          wo in der Region Alstertal für die Stadtteile

a)      Poppenbüttel (z.B. zwischen Poppenbütteler Schleuse und Alsterwanderweg entlang dem Schleusenteich gen NO auf Grünflächen)

b)      Wellingsbüttel (z.B. auf der Grünfläche Barkenkamp/Up de Worth)

und

c)      Sasel (z.B. Saseler Park, Teil der Liegewiese westlich des Kinderspielplatzes) Boule-/Pétanqueflächen und Sitzbänke errichtet werden können?

 

-          ob und wie die Errichtung dieser Flächen für den Senioren- wie auch generationsübergreifenden Freizeit- und Gesundheits-Präventionssport zeitnah in die Arbeitsprogramme einzuarbeiten sind?

 

-          oder ggf. durch Mittel anderer Dezernate/Ressorts oder Projektmittel anderer Behörden und Institutionen (wie z.B. Senioren- und Gesundheitspräventionssport) umzusetzen wären?

 

-          und inwieweit nach erfolgreichem Betrieb und positiver Resonanz der Bevölkerung in der Region Alstertal weitere Regionen und Stadtteile Wandsbeks auf Wunsch mit Boule-Anlagen versorgt werden können?

 

 

Anhänge

keine Anlage/n