21-0712

Bezirklicher Klimaschutz durch mehr Straßenbäume und Gewässerentschlammung Interfraktioneller Antrag der Fraktionen SPD, Die Grünen, CDU, Die Linke und FDP zu Drs. 21-0354

Antrag

Sachverhalt

 

Die weltweiten Demonstrationen zum Klimaschutz machen das große öffentliche Interesse und die bevorstehenden Herausforderungen deutlich.

Auch die Bezirke haben hierbei schon jetzt eine große Aufgabe. Auch hier kann ein Beitrag zur Reduzierung des CO2- und des Methan-Ausstoßes erreicht werden:

 

Entschlammung der Wandsbeker Regenbecken und Stillgewässer

 

Je reiner die Wasserqualität und je geringer der Grad der Verschlammung, desto weniger klimaschädliche Gase werden von Gewässern abgegeben. Es muss alleine schon daher das Ziel sein, die Gewässerqualität der bezirklichen Gewässer zu verbessern. Dazu sind ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen vorzuhalten.

Durch Sedimententnahmen können sowohl der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen reduziert als auch die vielfältigen ökologischen Funktionen verbessert werden. Daher wird allgemein empfohlen, die ruhenden Gewässer im Durchschnitt alle 30 Jahre zu entschlammen.

Bürgervereine und einzelne Bürgerinnen und Bürger wenden sich immer wieder mit Anfragen nach Entschlammung von Gewässern an die Regionalausschüsse und den für Umwelt zuständigen Fachausschuss.

 

Nachpflanzung aller nicht nachgepflanzten Straßenbäume

 

Von 2011 bis 2017 wurden im Bezirk Wandsbek knapp 3.000 gefällte Straßenbäume nicht nachgepflanzt. Ein Grund ist u.a. der begrenzte Raum. Er wird von verschiedenen Akteuren und Nutzungen belegt: Motorisierter Individualverkehr, Lieferverkehre, ÖPNV, Fahrradfahrer, Fußgänger, ruhender Verkehr/Parkplätze und Überfahrten. Hinzu kommen neben den Straßenbäumen das Straßenbegleitgrün, Straßenleuchten und Beschilderungen, Unterstände, Werbetafeln u.v.m. sowie unterirdisch verlegte Ver- und Entsorgungsleitungen. Alle diese Akteure und Nutzungen konkurrieren um das knappe Gut „Straßenraum“.

Ziel des Bezirkes ist es dennoch, den Verlust von Straßenbäumen zu stoppen und den Rückstand an Nachpflanzungen sukzessive auszugleichen.

Seit 2015 ist es gelungen, das jährliche Defizit kontinuierlich zurückzufahren. 2018 wurden erstmals seit vielen Jahren wieder mehr Straßenbäume im Bezirk gepflanzt, als gefällt (34 Bäume).

Wir benötigen Bäume, damit CO2 absorbiert, Sauerstoff produziert und das städtische Mikroklima durch Verdunstung und Beschattung verbessert wird. Jeder einzelne Baum ist für die Lebensqualität und das Stadtklima von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Eine ausgewachsene Buche, Eiche oder Rosskastanie nimmt etwa 13 bis 18 kg Kohlendioxid pro Tag auf (5 bis 6 Tonnen pro Jahr) und produziert dabei 10 bis 13 kg Sauerstoff (ca. 4 Tonnen Sauerstoff pro Jahr). Das entspricht in etwa der Menge an Sauerstoff, die elf Menschen pro Tag zum Atmen benötigen.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung Wandsbek möge beschließen, die zuständigen Fachbehörden aufzufordern, dem Bezirk Wandsbek ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen für die Aufgaben im Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen insbesondere

 

  1. die Entschlammung von Regenbecken und anderen Stillgewässern in Wandsbek in erforderlichem Zeitrahmen (im Schnitt alle 30 Jahre, siehe dazu 21-0334.1, Antwort 10 und 11) und
  2. die ausreichende Nachpflanzung von bisher nicht nachgepflanzten Straßenbäumen im Bezirk. Nachdem das jährliche Defizit zuletzt in 2018 auf null zurückgefahren werden konnte, soll nun auch der Rückstand von knapp 3.000 Straßenbäumen sukzessive ausgeglichen werden.

 

 

Anhänge

keine Anlage/n