21-2690

Altglascontainer in Neubausiedlungen Beschluss der Bezirksversammlung vom 17.12.2020 (Drs. 21-2442.1)

Mitteilungsvorlage BV-Vorsitz

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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17.02.2021
28.01.2021
Sachverhalt

Folgender Beschluss wurde gefasst:

 

Das Bezirksamt und die zuständige Fachbehörde werden gebeten, die Planung für Standorte

für Altglascontainer im jeweiligen südlichen Teil des Butterbauernstieges und der Ohlendiekshöhe aufzunehmen und die Ergebnisse schnellstmöglich dem Regionalauschuss Alstertal vorzustellen.

 

 

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft nimmt unter Beteiligung der Stadtreinigung Hamburg (SRH) zum o.g. Beschluss wie folgt Stellung:

 

Die SRH ist bei der Einrichtung neuer Depotcontainerstandplätze bestrebt, immer Sammelsysteme für mehr als nur eine Wertstofffraktion einzurichten. Dies hat sich bei der haushaltsnahen Sammlung bewährt. Nach Einschätzung der SRH sollten auf allen Containerstandplätzen mindestens die Fraktionen Altglas und Altpapier (PPK: Papier, Pappe, Karton) gesammelt werden. Insbesondere bei dichter Wohnbebauung im direkten Umfeld ist die Gefahr von Fehlwürfen und Beistellungen ansonsten deutlich erhöht.

 

Im Hamburger Stadtgebiet gibt es mit dem Hansaplatz bisher lediglich einen Depotcontainerstandort, an dem die Sammlung und Entsorgung von PPK, Altglas und Leichtverpackungen (LVP) durch ein Unterflursystem durchgeführt wird. An diesem Standort sind im großen Umfang Beistellungen und Vermüllungen festzustellen, so dass eine tägliche Absammlung und Reinigung des Standplatzes durch die SRH vorgenommen werden muss. Die Erwartung, dass der Einsatz von Unterflursystemen gleichzeitig der Sauberkeit und der Verschönerung des Standplatzes zu Gute kommt, hat sich hier nicht erfüllt. Vielmehr hat sich das zusätzliche Problem ergeben, dass es in größerem Umfang zu Verstopfungen der Einwurfschächte und in der Folge zu Beistellungen kam. Dieses ist der Tatsache geschuldet, dass über die Depotcontainersammlung verstärkt – mit steigender Tendenz – größere Kartonagen gesammelt werden, welche vor dem Einbringen in die Container erst zerkleinert werden müssen. Dies passiert jedoch nur in unzureichendem Maße.

In der Annahme, dass die Container voll seien, stellen Bürger*innen ihren Müll dann häufig neben den verstopften Einwürfen ab, Verwehungen und zusätzlicher Reinigungsaufwand sind die Folge. 

 

Aktuell wird bezüglich des Standortes Hansaplatz im Bezirk Hamburg-Mitte diskutiert, ob hier bei den Glascontainern eine neue Schallschutztechnik und bei den PPK-Containern breitere Einwurfschächte verwendet werden oder sogar der vollständige Rückbau in einen herkömmlichen Depotcontainerstandplatz durchgeführt werden soll. Sollte die Entscheidung in Richtung einer Ertüchtigung des bestehenden Systems gehen, würde die SRH zunächst dort die Erfahrungen unter dann veränderten Bedingungen testen wollen. Darüber hinaus ist ein weiteres Projekt am Blankeneser Marktplatz geplant, bei dem ebenfalls alternative Einwurfschächte zum Einsatz kommen sollen. Nach Einschätzung der SRH müssen an diesen beiden Standorten zunächst weitere Erfahrungen gesammelt werden, bevor ggf. weitere Projekte gestartet werden können.

 

Unterflursysteme sind in der Einrichtung nicht nur wesentlich kostspieliger als herkömmliche Depotcontainer, sie sind auch in jeder Hinsicht unflexibler. Das gilt für den möglichen Umzug eines Standplatzes ebenso wie für die zu sammelnden Fraktionen, aber auch für einen möglichen Rückbau, der ebenfalls aufwändig und teuer wäre. Es ist in der Regel nicht zutreffend, dass, wie im o.g. Beschluss beschrieben, Unterflursysteme für Altglas über das dreifache Fassungsvermögen herkömmlicher Oberflurcontainer verfügen. Das Fassungsvermögen ist etwa um ein Drittel höher.

 

Unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen mit Unterflursystemen empfiehlt die SRH, im Umfeld der betreffenden Neubausiedlungen mindestens zwei herkömmliche Depotcontainerstandplätze für die Sammlung von zwei oder mehr Wertstofffraktionen einzurichten. Diese könnten schneller und kostengünstiger umgesetzt werden und hätten eine höhere Flexibilität bezüglich der dort aufzustellenden Wertstofffraktionen und möglichen räumlichen Veränderungen.

 

Weiterhin hat die SRH mögliche Depotcontainerstandplätze im Umfeld der Neubaugebiete gesichtet und ist dabei zu folgenden Bewertungen gekommen: 

 

Im Neubaugebiet Butterbauernstieg gibt es lediglich einen Ort, der für einen Depotcontainerstandplatz in Frage kommt. Dieser liegt auf Höhe Butterbauernstieg 1, gegenüber der Kita (siehe Foto). Dort wäre Platz für bis zu sechs Depotcontainer. Der notwendige Abstand der Depotcontainer zur Wohnbebauung von mindestens 12 Metern ist an keinem anderen Standplatz in der Straße gewährleistet. 

 

 

Auch im Neubaugebiet Ohlendieckshöhe gibt es nach Einschätzung der SRH nur einen geeigneten Ort für einen Depotcontainerstandplatz. Dieser liegt auf Höhe Ohlendieckshöhe 4 gegenüber der dortigen Kita in der Parkbucht. Hier wäre Platz für drei Depotcontainer. Der notwendige Abstand der Depotcontainer zur Wohnbebauung von mindestens 12 Metern ist auch hier an keinem anderen Standplatz in der Straße gewährleistet.

 

 

Zusätzlich schlägt die SRH vor, zwei Depotcontainerstandplätze am Poppenbütteler Bogen einzurichten. Den ersten davon am Poppenbütteler Bogen 84 / Ecke Kreienstieg in der Parkbucht. Hier würden drei Depotcontainer nebeneinander stehen können.

 

 

Ein weiterer Standplatz wäre am Poppenbütteler Bogen 6-8 / Ecke Im Knick in der Parkbucht möglich. Hier würden drei Depotcontainer nebeneinander Platz finden.

 

 

In den Neubaugebieten und der nahen Umgebung ließen sich also vier Depotcontainerstandplätze einrichten, so dass ein gutes und haushaltsnahes Entsorgungsangebot der jeweiligen Wertstofffraktionen gewährleistet wäre.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

Anhänge

keine Anlage/n