Frau Sahling begrüßt den Ausschuss sowie die weiteren Teilnehmer und stellt die Anwesenheit fest.
Herr Bekirogullari gibt einen Überblick über die Leistungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit in den schwierigen Zeiten der Pandemie. Ziel der Angebote und Projekte sei es, sozialbenachteiligte Menschen zu unterstützen und zu begleiten. Die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit arbeiteten grundsätzlich bedarfs- und interessensorientiert. Mit dieser Grundausrichtung sei sehr flexibel und gezielt auf die negativen Auswirkungen der Pandemie reagiert worden. Die Ausrichtung der Arbeit sei sowie in der Globalrichtlinie als auch in den bezirklichen Zielen und Schwerpunkten beschrieben.
Es gebe eine große Vielfalt von Angeboten und Projekten, die den aktuellen Anforderungen bzw. Herausforderungen gerecht würden. Diese seien auch möglich durch zusätzliche Mittel („Aufholen nach Corona“).
Somit hätten die Rahmenbedingungen der Arbeit in den Einrichtungen durch verschiedenste Anschaffungen (z. B. Laptop, Tablets, Beamer, unterschiedliche Spiel- und Sportgeräte) verbessert werden können.
Eine Vertreterin von INVIA HH e. V. nennt Beispiele zusätzlicher Angebote, die durch die Mittel „Aufholen nach Corona“ ermöglicht wurden. Dazu gehörten insbesondere
Im Bereich der Jugendsozialarbeit habe es noch spezielle Themen zur Sozialberatung gegeben. Während der Pandemie habe überwiegend aufsuchende Arbeit stattgefunden. Zu den Angeboten gehören und gehörten u. a. die Unterstützung bei Behördengängen und Ausfüllen von Formularen (ARGE, Jobcenter).
Neben den Planungen zu den Sommerangeboten (z. B. Ferienreisen) habe das Thema Ernährung (Kochkurse) und Gesundheit eine große Relevanz.
Auch in der Familienförderung habe es spezielle Angebote gegeben, die umgesetzt worden seien. (Offene Eltern-Kind-Treffen, Bewegungsangebote für Kinder als auch Ausflugsangebote, Vätergruppe, Gruppenangebote für alleinerziehende Elternteile, Entspannungskurs, Beratungsangebot für Spannungen in der Familie, usw.)
Wichtig sei grundsätzlich der ganzheitliche, präventive Ansatz in der Arbeit, was sich in der Krisensituation bewährt habe.
Zwei Mitarbeiterinnen von Insel e.V. und aus dem Haus der Jugend Neuwiedenthal berichten im Anschluss aus der Praxis über ihre Arbeit während der Pandemie.
Die Mitarbeiterin von Insel e. V. teilt mit, dass durch die Pandemie die Familien weggebrochen seien, die in der Vergangenheit in erster Linie offene Angebote angenommen hätten. Den Kontakt zu diesen Familien wieder herstellen zu können gestalte sich sehr schwierig.
Um die Familien erreichen zu können seien während der Pandemie bebilderte Flyer verteilt worden, um darauf aufmerksam zu machen, dass offene Angebote unter anderen Bedingungen weiterhin stattfinden würden. Damit seien gute Ergebnisse erzielt worden. Das Thema Sozialberatung sei stark nachgefragt gewesen. Dadurch, dass die Jobcenter, die Kindergeldkasse und Elterngeldstelle nicht mehr öffentlich zugänglich waren, seien die Familien in finanzielle Not geraten. Wobei die Netzwerkarbeit durch Kooperationen mit den Lots:innen Projekten und den bestehenden Einrichtungen im Bereich Familienförderung die Situation teilweise gut haben auffangen können.
Die Angebote im gesundheitlichen Bereich - wie z. B. die Mütterberatung – seien nur eingeschränkt und mit Regeln verbunden, zugänglich gewesen. Daher seien sie von den Familien weniger angenommen worden und es habe sich die aufsuchende Arbeit durch Lots:innen Projekte im Bezirk bewährt.
Im EKZ Eißendorf habe durch Netzwerkarbeit eine Sozialberatung aus Corona-Mitteln installiert werden können. Damit könne der große Bedarf aus dem Quartier abgedeckt werden.
Die Mitarbeiterin aus dem Haus der Jugend Neuwiedenthal berichtet, dass sie sich während der Pandemie auf eine begrenzte Anzahl von Projekten festgelegt hätten, da nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugelassen gewesen sei.
Sie geht auf die Verfassung der Kinder aus den 5. und 6. Klassen nach dem 1. und 2. Lockdown ein und erklärt, dass viele Kinder sprachlos gewesen seien, an Körpergewicht zugelegt und ein aggressives Verhalten aufgewiesen hätten. Das versäumte Erlernen des Sozialverhaltens in den 3. und 4. Klassen sei sehr schwierig nachzuholen.
Anschließend werden Projekte wie z. B. Rap oder Graffiti vorgestellt, für die professionelle Coaches zur Verfügung gestanden hätten. U. a. seien zwei Songs entstanden, deren Texte von den Kindern selbst geschrieben worden seien. Durch die Coaches hätten sich Auftrittsmöglichkeiten (Knust, Hiphop-Akademie) ergeben.
Eingerichtet worden sei das Projekt Fit for fun. Angeboten werde auch „Actionpainting“ auf einer großflächigen Holzplatte, das ein Ansatz von Ausdrucksmalerei sei.
Abschließend würde sie es sehr begrüßen, wenn sich die Mitarbeitersituation (zurzeit 3 Fachkräfte + Honorarkräfte) verbessern würde und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt würden, um diese notwendige Arbeit für eine positive Entwicklung der Kinder nach der Pandemie fortführen zu können.
Das Jugendamt bedankt sich bei den Mitarbeiter:innen für ihr besonderes Engangement während der Pandemie und stellt fest, dass die OKJA, Jugendsozialarbeit und Familienförderung in der Krise einmal mehr gezeigt hätten, welche Kraft und welchen gesellschaftlichen Nutzen diese Arbeitsbereiche haben.
Herr Künne merkt an, dass der Unterausschuss Haushalt empfohlen habe, mit den Resten aus dem Ferienprogramm 2022 das Defizit der Mädchenmittel 2022 in Höhe von 1.707,48 € auszugleichen.
Der Ausschuss folgt der Empfehlung des Unterausschusses Haushalt und stimmt der Verteilung der Mädchenmittel 2022 einstimmig zu.
Die Bezirksversammlung wird gebeten, den Beschluss nachzuvollziehen.
Siehe Anmerkung der Verwaltung unter der Drucksachennummer 21-2103.
Der Ausschuss folgt der Empfehlung des Unterausschusses Haushalt und stimmt der Verteilung der Mittel aus dem Kinderferienprogramm 2022 einstimmig zu.
Die Bezirksversammlung wird gebeten, den Beschluss nachzuvollziehen.
Herr Künne gibt bekannt, dass sämtliche Bezirksämter in 2022 aufgrund der Tarifsteigerungen in 2022 ebenso erhöhte Bedarfe mit dem Hinweis angemeldet hätten, dass im nächsten Doppelhaushalt 2023 / 2024 mit erheblichen Sach-, Betriebs- und Tarifsteigerungen zu rechnen sei.
Es werde zwar in 2022 im Kinder- und Jugendbereich keine Kürzungen geben, allerdings in 2023 / 2024 werde es wahrscheinlich keine Erhöhung in allen Bereichen geben. Somit müssten die Bezirksämter ihre Planungen in 2023 / 2024 mit den eingefrorenen Budgetmitteln aus 2021 sicherstellen.
Aufgrund der Brisanz des Themas werde für Freitag, 29.04.2022 ab 17.30 Uhr eine Unterausschusssitzung Haushalt verabredet. Herr Künne lädt ein und wird innerhalb einer Präsentation den aktuellen Sachstand darstellen.
Der Ausschuss nimmt Kenntnis.
Eine Vertreterin von IN VIA Hamburg e. V. teilt mit, dass in der AG 78 die Ombutsarbeit vorgestellt worden sei. Weiterhin habe man sich über den Politikertreff ausgetauscht, der am 01.06.22 stattfinden werde.
Herr Stau erklärt, dass in der Koko die Frage aufkam, in wie weit die Ergebnisse aus der Jugendhilfeplanung in die Sozialraumorientierung eingeflossen seien?
Es liegt nichts vor.
Für die Tagesordnung der nächsten Sitzung am 04.05.2022 werden folgende Punkte vorgesehen:
Mit der nachfolgenden Änderung zu Tagesordnungspunkt 4.4 wird die Niederschrift genehmigt.
„Frau Pohlmann gibt bekannt, via der Drs. 22-7158 (DIE LINKE-Fraktion vom 04.02.2022) erklärt Frau Senatorin Dr. Leonard in ihrer heutigen Rede in der Bürgerschaft, dass die Bonuszahlungen zuwendungsfähig seien und alle Träger den Bonus refinanziert bekämen, wenn diese nicht genug finanzielle Mittel haben.“
Frau Sahling teilt mit, dass der Verein Süderelbe aktiv eine Schüler- oder Jugendband als Vorprogramm für eine seiner Veranstaltungen an einem Samstagabend suche. Das Datum werde sie erfragen und per E-Mail an den Ausschuss übermitteln. Eine Kontaktaufnahme sollte dann direkt an den Verein erfolgen.
Der Ausschuss nimmt Kenntnis.