Protokoll
Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 05.02.2025

Ö 1

Verpflichtung

Die Vorsitzende macht darauf aufmerksam, dass mit Herrn Kaufmann von Volt ein neues Mitglied im Jugendhilfeausschuss vereidigtwerden müsse. Sie verliest daher den Text zur Verpflichtung der zugewählten Bürgerinnen und Bürger und macht Herrn Kaufmann auf die Geschäftsordnung der Bezirksversammlung Harburg in der geltenden Fassung und die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam. Sie bittet den zugewählten rger, sich mit dem Inhalt der §§ 5 - 7 des Bezirksverwaltungsgesetzes sowie der §§ 203 - 205, 331 - 334 und 353b des Strafgesetzbuches vertraut zu machen und danach zu handeln. Dieser wird zur Vertraulichkeit und Verschwiegenheit verpflichtet.

 

Ö 2

Vorstellung des Fachdienstes II des Jugendamts

Vertreter des Jugendamts stellen mit einem Organigramm das Fachamt Jugend- und Familienhilfe sowie die Struktur des Fachdienstes II nochmals vor. Einleitend merken sie an, dass im Jugendamt Harburg zum 31.12.2024 165 Vollzeitstellen mit insgesamt 205 MitarbeiterInnen beschäftigt seien, dazu kommen ca. 175 Honorarkräfte. Die Stellen waren zu 98% besetzt. Der Fachdienst II sei der größte Fachdienst im Harburger Jugendamt und beinhalte 77.3 Stellen mit 95 MitarbeiterInnen zzgl. 9 Studierende in dualer Ausbildung.

Die Verwaltung skizziert die Aufgaben in den Funktionsbereichen Eingangsmanagement, Fallmanagement und Netzwerkmanagement.

Aufgaben des Eingangsmanagements:
 

  • Sicherstellung einer Erreichbarkeit in den Geschäftsstellen,
  • Aufnahme neuer Anliegen,
  • Prüfung auf eine bestehende Fallzuständigkeit, sachliche und örtliche Zuständigkeit,
  • Beratung und Information zu den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie
  • Prüfung der Eingänge hinsichtlich einer möglichen Kindeswohlgefährdung
  • Ggf. Krisenintervention


Aufgaben des Fallmanagements:
 

  • Klärung der Lebenssituation, des (Veränderungs-) Willens, der Ressourcen sowie der Unterstützungsbedarfe der ratsuchenden Familien oder Kinder/Jugendlichen in deren vielfältigen Lebenslagen und unterschiedlichen soziokulturellem Hintergrund
  • Unterstützung der Familie bei der Definition von Zielen,
  • Gewährung von Hilfen zur Erziehung und anderen Leistungen der Jugendhilfe,
  • Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen in akuten Gefährdungssituationen,
  • Anpassung und/oder Beendigung von Maßnahmen im Rahmen der Hilfeplanung

 

Aufgaben des Netzwerkmanagements:
 

  • Aufbau und Pflege sozialräumlicher Netzwerke,
  • Initiierung und Gestaltung von Kommunikationsprozessen im Sozialraum,
  • Erfassung von Bedarfen in den sozialräumlichen Netzwerken,
  • Planung und Steuerung von bedarfsgerechten Angeboten;
  • Initiierung von Angeboten an Träger, Institutionen und Verbänden im Sozialraum.


Darüber hinaus sind im Fachdienst 2 die Stelle „Gewaltprävention im Kindesalter (GiK)“ und das hamburgweite Pilotprojekt „GiK/Kita“ angesiedelt. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Homepagewww.hamburg.de/go/gerne-in-kita verwiesen.

Des Weiteren und auf Nachfragen aus dem Ausschuss werden folgende Punkte angesprochen:

 

  • Die interne Organisation innerhalb der Jugendämter sei in den Bezirken unterschiedlich. Die Entwicklung der Funktionsbereiche Eingangsmanagement, Fallmanagement, Netzwerkmanagement wurde 2004 ursprünglich in Harburg gestartet und erstmals in Wilhelmsburg (damals noch Harburg) umgesetzt. Harburg arbeitet seither mit spezialisierten festen Teams in den Funktionsbereichen.
  • Das Thema „Pflegefamilie“ sei ein Dauerthema in Harburg, da die Anzahl geeigneter Pflegefamilien zu gering.
  • Die Kinderschutzkoordinatoren können von den MitarbeiterInnen für die Einschätzung von Hilfebedarfen beratend hinzugezogen werden.
  • Hinsichtlich der Fallbelastung (mit laufenden Hilfen zur Erziehung) werde versucht, ein Verhältnis von 1/40 zu erreichen; dazu kämen noch weitere Beratungsfälle, so dass es mitunter zu Betreuungsquoten von 1/60 kommen könne.
  • Die Honorarkräfte sind nicht im ASD, sondern vor allem im Fachdienst 3 eingesetzt.
  • Angesichts der vielfältigen Lebenslagen, auf welche die MitarbeiterInnen bei den Familien treffen, sei eine umfassende Ausbildung und laufende Fortbildung unabdingbar. Über die Sozialbehörde gibt es viele Fortbildungsangebote, die die MitarbeiterInnen nutzen können. Zusätzlich werden in Harburg Fortbildungsmaßnahmen/-veranstaltungen organisiert.

 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.

Ö 3 - 22-0417

Ziele und Schwerpunkte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk Harburg

Die Vorsitzende führt einleitend aus, dass dieses Papier 2021 verabschiedet worden sein. Seinerzeit habe man vereinbart, sich nach vier Jahren dieses Themas wieder anzunehmen.

Der Ausschuss kommt überein, das Thema im UA Jugendhilfeplanung (UA HHP) zu beraten. Herr Leptien wird hierzu Terminvorschläge der Vorsitzende an den UA JHP versenden, um einen Termin zu finden.

 

Ö 4 - 22-0145

Entwurf der Geschäftsordnung des Jugendhilfeausschusses der Harburger Bezirksversammlung

Die Verwaltung führt aus, dass das Rechtsamt die Neufassung geprüft und gebilligt habe; die Änderungen zu der bislang geltenden Fassung seien farblich markiert.

Der Ausschuss beschließt einstimmig die Geschäftsordnung und empfiehlt der Bezirksversammlung die Zustimmung.

Ö 5

Mitteilungen der freien Träger /Arbeitsgemeinschaften nach § 78

Kommunale Busrundfahrt

Die Freien Träger berichten von den Planungen zur kommunalen Busrundfahrt für die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, die im Süderelberaum beginnen soll und Abends vor dem Jugendhilfeausschuss am Harburger Rathaus endet. Nach kurzer Abstimmung verständigen sich die Mitglieder, dass diese Bustour am 07. Mai 2025 stattfinden soll.

Themen für 2025

 

Die AG 78 plant sich in diesem Jahr mit folgenden Schwerpunkten zu beschäftigten
 

  • Inklusive Jugendhilfe
  • Fachkräftemangel
  • Sozialraumorientierung
  • Jugendhilfeplanung´
  • Medien


In der AG 78 gebe es zwei neue ModeratorInnen, nämlich Herrn Buse und Frau Koll.
 

Ö 5.1

Jugendhilfe sichtbar machen

Es liegt nichts vor.

Ö 6

Mitteilungen der Verwaltung

 

Personalie

 

Die Controllerin des Jugendamts geht in Ruhestand; Herr Schult übernimmt zum 1.4.2025 ihre Nachfolge.

 


KiZ Harburg

Das kommunale KiZ Harburg im Stadtteil Wilstorf hat eine Stellenvakanz, da die neue Mitarbeiterin in der Probezeit ein anderes, attraktives Angebot aus einem anderen Bundesland angenommen habe. Dies sei umso bedauerlicher, da diese Mitarbeiterin erst nach 9 (!) Ausschreibungsrunden für diese Einrichtung gefunden werden konnte.
 

Ausschreibungen

Die Verwaltung berichtet, dass nach dem Ausscheiden eines der stimmberechtigten Mitglieder der Freien Träger eine Ausschreibung gestartet worden sei, die am 01.03.2025 ende.

 

Des Weiteren wird dazu informiert, dass die 3. Ausschreibung zur Findung der noch offenen 3 stellvertretenden stimmberechtigten Mitglieder sowie des beratenden Mitglieds für Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund erfolglos geblieben war; es sei kein Vorschlag eingegangen: Eine vierte Ausschreibung werde vorbereitet.

Ö 7

Festlegung der Tagesordnung der nächsten Sitzung am 05.03.2025

Die kommende Sitzung des Jugendhilfeausschusses findet am 05.03.2025 im Haus der Jugend Steinickestraße, Steinickestraße 20, statt.

Folgende Themen sind geplant:
 

  • Vorstellung des Haus der Jugend Steinickestraße
  • JuPlan II - Projekt zur Personalbemessung in der Jugendhilfe
  • Behandlung folgender Anträge mit Referenten der Sozialbehörde:

 

- Situation in Harburger Kitas (CDU, Drs. 21/3703)

- Sachstand Kita und Bedarfe (SPD-GRÜNE, Drs. 21-2572)

- Ausreichende Betreuung in den Kindertagesstätten (DIE LINKE, Drs. 21-2912)

-   Kita-Gutscheinsystem verbessern (DIE LINKE, Drs. 21-3433)

Ö 8

Genehmigung der Niederschrift vom 08.01.2025

Die Niederschrift vom 08.01.2025 wird einstimmig genehmigt.

 

 

Ö 9

Verschiedenes

Nachfrage zu Mitteilung des Verbandes der Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V.

 

Aus dem Ausschuss wird zu einem Bericht des Verbandes der Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V. betr. "Haushalt 2025 - Unterfinanzierung der OKJA nachgefragt. Dort sei berichtet worden, dass die entsprechenden Fehlbedarfe in Harburg noch ermittelt werden müssten.

 

Die Verwaltung berichtet, dass sie von diesem Bericht Kenntnis genommen habe. Eine entsprechende Anfrage habe das Jugendamt selbst nie erreicht. Es handele sich vermutlich um eine Abfrage bei Freien Trägern, die man jedoch nicht kenne.



Politische Erklärung

 

Ein Mitglied des Ausschusses verliest eine politische Erklärung, die sich gegen mögliche Einsparungen bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wendet. Der Ausschuss nimmt diese zur Kenntnis-