Protokoll
Sitzung des Kulturausschusses - gemeinsam mit dem Regionalausschuss Harburg zu den TOPS 1-4 vom 02.03.2023

Ö 1

Vorstellung von dem in Gründung befindlichen Kulturverein antikyno (Kino / Theater in der Neuen Straße) (Bericht von einem Vertreter des in Gründung befindlichen Kulturverein antikyno)

Zwei Vertreter von antikyno stellen mit einer Präsentation (siehe Anhang zu diesem Tagesordnungspunkt) den ngst gegründeten Verein und seine Vorhaben vor. 

Dieser Verein plant in den angemieteten Räumlichkeiten in der Neuen Straße 35 a (früher Sitz des Arbeiter-Kulturvereins, dem Vorgänger der heutigen Kulturwerkstatt, ein lokales  Kulturzentrum, ein Programmkino & Zentrum für lokales, unabhängiges Filmschaffen sowie ein Grusel-Theater zu etablieren. Bei der Frage, warum Harburg als Standort ausgewählt wurde, verweisen die Auskunftspersonen auf die erlebte Offenheit sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt, mit Harburg Marketing e.V. wie auch bei der SuedLese und den Erfolg der Inszenierungen beim Sommer im Park.

antikyno verstehen die Betreiber als Beginn einer Wiederbelebung der Neuen Straße als Kulturmeile sowie als eine spezielle kulturelle Nische, die es so sonst deutschlandweit nicht gebe, sowie als einen professionell geführten Kultur Hot-Spot am Puls der Zeit. Die Räumlichkeiten sollen prinzipiell auch anderen Kultureinrichtungen in Harburg zur Verfügung stehen.

Ein Schwerpunkt ist die Etablierung als Plattform für handgemachte Filme aus aller Welt: Die Referenten verweisen darauf, dass Hamburg eine große Independent-Filmszene habe: Es soll ein besonderes Programmkino angeboten werden, beispielsweise Stummfilme mit Live-Musik, Autoren-Retrospektiven, Kurzfilm-Abende, Internationale Festivals oder  Screenings mit Filmemacher*innen.

Inzwischen sind die Renovierungen vor der Einweihung gut vorangekommen: Es gibt ein Tonstudio für Sprachaufnahmen, der Proberaum für Theatergruppen, ein Büro sowie ein Veranstaltungsraum sowie eine che mit Bar werde gebaut, wobei die Bar nur bei Veranstaltungen genutzt werden solle. Die Kinosessel seien in den Boden eingelassen, der Projektor und die Tonanlage aufgebaut. Die Elektrik sei generalüberholt und die Außenwerbung einsatzbereit. Die Vertreter wiesen auf ihre offizielle Einweihungsfeier, den "antikyno Opening Days" vom 20. - 23. 04.2023 hin.

Auf Nachfrage wird zum Namen „antikyno“ wird ausgeführt, dass der Name primär gewählt sei, da er verschiedene Wortspiele ermögliche. Zu den Eintrittspreisen wird ausgeführt, dass die Opening Days kostenfrei angeboten würden und es auch künftig ermäßigte Karten geben werde, allerdings werde dies je nach Veranstaltungsformat variieren.

Der Kulturausschuss bedankt sich für den Besuch und wünscht dem Verein für seine Arbeit alles erdenklich Gute.


Anlagen
Präsentation antikyno (2700 KB)

Ö 2 - 21-2553

Antrag CDU betr. Röhrenbunker Kanalplatz (Vertreter von der Geschichtswerkstatt Harburg)

Die Geschichtswerkstatt Harburg stellt mit einer Präsentation (siehe als Anhang zu diesem Tagesordnungspunkt) ihre Arbeit im Röhrenbunker vor, der sich im Harburger Binnenhafen befindet. Dieser wurde wie zahlreiche andere Bunker im Harburger Stadtgebiet als Luftschutzraum für die Zivilbevölkerung gebaut.

Dieser war als Schutzraum für die Hafenarbeiter auf dem Lagerplatz am Binnenhafen konzipiert, die dort Schutz bei Bombenangriffen finden sollten. hrenbunker boten einen Splitterschutz, einem Volltreffer halten sie jedoch nicht stand. Üblich war die Ausstattung mit Strom und Trockentoiletten. Auf zwei parallel verlaufenden Bankreihen in jeder Tunnelhre konnten etwa 100 Menschen Platz finden, daneben eine Abseite für Habseligkeiten und Geräte. Im Röhrenbunker am Kanalplatz seien keinerlei Ausstattungsgegenstände erhalten.

 

Der Verein konnte den Bunker im September 2022 übernehmen und will diesen als sichtbaren Gedenkort erhalten. Dieser Bunker diente nach dem Krieg als Wohnraum; 1954 wurde er für unbewohnbar erklärt. Gewerbliche Nutzungen schlossen sich an: Als letztes war dort bis ca. 2009 ein Getränkelager untergebracht.


Die Geschichtswerkstatt Harburg möchte den Röhrenbunker auf dem Kanalplatz als sichtbares Mahnmal aus dem 2. Weltkrieg erhalten, als Zeitzeuge einer Vergangenheit, in der Angst, Zerstörung und Gewalt das Leben der Menschen bestimmten. Durch den Krieg in der Ukraine habe das Thema eine erschreckende Aktualität bekommen.

 

Dank der finanziellen Unterstützung durch den Bezirk Harburg, dem Einsatz von Sponsoren und Handwerksbetrieben und nach vielen Arbeitsstunden von Vereinsmitgliedern kann der Bunker ab März die Eröffnung sei für den 3.3. geplant bei Rundgängen mit begrenzter Besucherzahl nach Anmeldung besichtigt werden. Das Angebot richte sich in seiner Gedenkarbeit auch als Gruppenangebot an Schülerinnen und Schüler.  

Auf Nachfrage nach den im Antrag (siehe Drs. 21-2533) erwähnten Hinweisschilder erklärte der Vertreter der Geschichtswerkstatt, dass diese solche nicht plane und auch solche Schilder nicht als sinnvoll erachtet werde: Zum einen könnten die Führungen eh nur mit maximal 15 Menschen durchgeführt werden, zum anderen solle der Ort nicht von Gruppen als Treffpunkt entdeckt und politisch missbraucht werden. Es handele sich um einen kleinen Bunker mit einer Höhe von 1,90 Meter und einer Breite von ca. 2 Metern. Dennoch sollen in Zukunft hier auch noch Gedenktafeln im Bunker aufgestellt werden, welche die Bombenschäden in Harburg im 2. Weltkrieg zeigen.

Der Vertreter der Geschichtswerkstatt bittet darum, dass deren Etat erhöht werden möge, um hieraus z.B. die Miet- (65,00 Euro pro Monat) und Stromkosten (Derzeit beträgt der Abschlag 25,00 Euro pro Monat) sowie Instandsetzungsarbeiten künftig finanzieren zu können.

Der Ausschuss dankt der Geschichtswerkstatt für ihr Kommen und die Ausführungen.


Anlagen
Präsentation Röhrenbunker von der Geschichtswerkstatt (2034 KB)

Ö 3 - 21-1392.10

Aktuelle Planungen zum Umbau Kulturpalast Rieckhoffstraße (Referent von Gebäudemanagement Hamburg GmH (GMH))

Der Referent der Gebäudemanagement Hamburg GmbH berichtet mit einer Präsentation (siehe Anhang zu diesem Tagesordnungspunkt) über den Planungsstand zur Modernisierung des Kulturpalast Bürgerhaus Rieckhoffstraße. Dabei geht er auf die Maßnahmen zur Fenstersanierung, zu den Sofortmaßnahmen zur Instandhaltung wie auch zu den Planungen zur Bestandsmodernisierung ein.

 

Die Fenstersanierung werde nach gegenwärtigem Stand im Mai fertiggestellt; finanziert wurde diese aus HWSP (Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm) -Mitteln, wobei die vorhandenen 3,35 Millionen Euro voraussichtlich nicht komplett benötigt würden.

Zu den Sofortmaßnahmen gehören der Rückbau alter Lüftungskanäle, der Austausch von Bodenbelägen sowie Durchbrüche im ersten Stock, um zwei größere Räume zu schaffen. Diese Arbeiten seien aus HWSP-Mitteln und eingeworbenen Stiftungsgeldern finanziert.

Für die geplanten Bestandsmodernisierungen stehen 3,6 Millionen Euro aus RISE-Mitteln zur Verfügung, die im Rahmen der Machbarkeitsstudie geschätzt wurden. Eine valide Kostenschätzung vom 08.11.22 nach LPH 1 gehe hingegen von 5,5 Millionen Euro aus. Der Baubeginn ist nach derzeitigem Stand für 2024 geplant.
 

Die geschätzten Mehrkosten von 1,9 Millionen Euro resultieren aus
 

-          krisenbedingten Kostensteigerungen durch Materialknappheit,

-          Nacharbeiten im Brandschutz,

-          der Unter-Denkmal-Stellung des Gebäude nach der Erstellung der Machbarkeitsstudie mit den dadurch bedingten erhöhten Aufwendungen,

-          den Ersatz der vom vorigen Betreiber entfernten Veranstaltungstechnik samt der dadurch entstehenden neuen Genehmigungsbedarfe wie statische Nachweise,

-          der geringeren Planungstiefe im Rahmen der Machbarkeitsstudie sowie

-          aus einer Bedarfsermittlung mit dem neuen Betreiber.

 

Der Referent illustriert anhand mehrerer Pläne die geplante Raumgestaltung, die sich dadurch auszeichne, dass die Räume multifunktional aufgebaut und dadurch für verschiedene Veranstaltungsformate nutzbar seien.

Auf Nachfrage aus dem Ausschuss bestätigt der Referent, dass auch nach den Modernisierungsarbeiten das Gebäude wiedererkennbar bleibe. Die Fenstergestaltung und die Außenwand blieben wie der industrielle Charakter des Gebäudes erhalten; der Grundcharakter des Gebäudes bleibe bestehen. Unter Denkmalschutz stünden die Tribüne, der industrielle Charakter und die Fassaden, jedoch nicht die Aufteilung der einzelnen Räume, so dass hier Durchbrüche im ersten Stock möglich seien.

 

In Bezug auf die Nutzung von erneuerbaren Energien verweist der Referent darauf, dass die energetische Hülle ertüchtigt werde, die Lichttechnik auf LED ausgetauscht sowie das Gebäude durch Fernwärme versorgt werde, jedoch seien daneben keine weiteren Maßnahmen wie der Bau einer Photovoltaikmaßnahmen enthalten oder derzeit geplant. 


Anlagen
Präsentation Projektstand Riechoffstraße Febrauar 2023 (1053 KB)

Ö 4 - 21-2528.01

Geschäftsordnung Beirat Bürgerhäuser - Zweite Befassung

Der Ausschuss debattiert unterschiedliche Formen der Bürger*innenbeteiligung r den künftigen Beirat, welcher als Arbeitsgremium das Bezirksamt in Bezug auf die Steuerung des Bürgerhauses begleiten wird. Es wird klargestellt, dass dies kein Beirat für die operative Programmgestaltung des Kulturpalasts sei. Aus dem Ausschuss wird in Bezug auf Beteiligungsmöglichkeiten auf eine entsprechende Untersuchung verwiesen, die der KUV in Bezug auf das integrierte Klimaschutzkonzept begleiten würde. Die Verwaltung sagt zu, sich entsprechend zu informieren.

Die Verwaltung verweist darauf, dass die Beteiligung nicht ausschließlich im Beirat passiere, sondern dass dies auch eine Aufgabe des Betreibers sei, der hier mit eigenen Aktivitäten auftreten wolle. Sie verweist darauf, dass sie der Vollständigkeit halber bei der Bürger*innenbeteiligung transparent machen wollten, dass hier Kosten entstehen, für die es kein Budget gäbe und dass es bei der Beteiligung in diesem Gremium nicht um eine Mitentscheidung gehe.

Aus dem Ausschuss heraus wird darauf verwiesen, dass in der Fachbehörde eine Stelle für Bürgerhäuser und Bürgerinnenbeteiligung implementiert sei, die gemeinsam mit dem Dachverband Stadtteilkultur auf die Bürgerhäuser zugehe und beratende Unterstützung anbieten könne.

Ö 5 - 21-2795

Übersicht Projektmittel Stadtteilkultur - Stand Februar 2023

Ö 6

Mitteilungen der Verwaltung

Es liegt nichts vor.

Ö 7

Verschiedenes

Es wird nichts angesprochen.