21-2134.01

Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE betr. Antidiskriminierungsberatung in Harburg

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
11.10.2022
Sachverhalt


 

Viele Menschen machen in ihrem Alltag Erfahrung mit Diskriminierung und wissen häufig nicht, welche Möglichkeiten es gibt, sich in den Strukturen, in denen sie diese Erfahrung machen, gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen und dafür zu sorgen, dass Diskriminierung endet.

Um hier eine fachkundige Beratung anzubieten, gibt es in Hamburg zwei von der Stadt geförderte Beratungsangebote. Amira beschäftigt sich mit mit Diskriminierung wegen (zugeschriebener) Herkunft, Hautfarbe, Sprache oder Religion. Read hingegen leistet Beratung bei Diskriminierung wegen des Geschlechts, der Geschlechteridentität oder der sexuellen Identität/Orientierung.

Ein entsprechendes, regionales Beratungsangebot gibt es in Harburg nicht, so dass nach einer Kontaktaufnahme ein persönliches Beratungsgespräch nur nördlich der Elbe stattfinden kann.

Petitum/Beschluss


 

Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, mit dem Träger der Beratungsangebote Amira, read und basis & woge e.V. Kontakt aufzunehmen und sich dafür einzusetzen, dass  im Rahmen der städtisch geförderten Antidiskriminierungsberatung regelmäßige Sprechzeiten in Harburg angeboten werden, um einen niedrigschwelligen Einstieg in einer Antidiskriminierungsberatung zu ermöglichen.

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

      6. September 2022

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem gemeinsamen Antrag SPD - GRÜNE  (Drs. 21-2134) wie folgt Stellung:

 

Mit der Drs. 21-2134 vom 26.04.2022 wurde das Bezirksamt Harburg gebeten, Kontakt zur Leitung der Beratungsstellen amira und read aufzunehmen, um das Anliegen einer temporären Antidiskriminierungsberatung bzw. Sprechzeiten im Rahmen der bestehenden Förderung durch die FHH im Bezirk Harburg zu installieren, vorzustellen.

 

Amira ist eine Beratungsstelle für Menschen, die aufgrund der (zugeschriebenen) Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Sprache diskriminiert werden. Beratung für das Recht auf Diskriminierungsfreiheit für alle Geschlechter und sexuellen Orientierungen bietet die Anlaufstelle read an. Beide Beratungsstellen werden mit einem Auftrag für die gesamte Stadt vom Träger basis und woge e. V. betrieben. Die Beratungsstellen sind zentral im Bezirk Hamburg-Mitte in St. Georg verortet.

 

Personell verfügt amira über 2,5 VZ Äquivalente wohingegen read über 0,56 VZ Äquivalente verfügt. Das vorhandene Stundenkontingent ist für den gesamtstädtischen Bedarf vorgesehen und bereits für die bestehenden Beratungsbedarfe sehr knapp. Da die Fallzahlen kontinuierlich weiter steigen, ist eine örtliche Ausweitung des Angebots auf den Bezirk Harburg ohne eine Erhöhung des Personalumfangs bzw. der Förderung nicht realisierbar.

 

Dem Träger basis und woge e. V. wird es demnach mit den gegenwärtig vorhandenen personellen Ressourcen nicht möglich sein, zusätzliche Sprechzeiten im Bezirk Harburg und damit außerhalb des bestehenden Angebots, anzubieten.

 

Im Rahmen der neuen Maßnahmen zum Leitbild „Zusammenleben in Vielfalt“ bietet die Leitung des Trägers an, dass die Beratungsstellen sich an einer konzeptionellen Entwicklung eines Angebotes für den Bezirk Harburg beteiligen. Vollstellbar wäre es seitens des Trägers, mit einer zusätzlichen Förderung Beratungsangebote auch im Bezirk Harburg durchzuführen.

 

 

Petitum

 

Der Hauptausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

 

 

Fredenhagen