Stellungnahme zum Gem. Dringlichkeitsantrag der GRÜNE-Fraktion - SPD - DIE LINKE und FDP betr. Verkehrssituation in Neuenfelde aufgrund von drei Wasserrohrbrüchen
Am 22. Dezember 2023 platzte unter der Straße Vierzigstücken in Neuenfelde eine Abwasserleitung. Das Leck konnte rasch provisorisch geschlossen werden, aber die Reparatur der Straße, die seitdem voll gesperrt ist, zog sich wochenlang hin und sollte (Stand 26.1.24) erst am 31. Januar 2024 abgeschlossen sein.
Der Bus 257 konnte seit dem Rohrbruch nicht regulär fahren und wurde über Neu Wulmstorf umgeleitet. Für die Schüler*innen östlich der Baustelle wurde nach mehreren Tagen eine Notversorgung sichergestellt.
Am 23. Januar 2024 brach dann eine Frischwasserleitung an der Kreuzung Nincoper Deich / Nincoper Straße – an der meistbefahrenen Kreuzung des Ortes. Sie wird nach Aussage von Hamburg Wasser mehrere Wochen lang voll gesperrt sein, da durch die starke Unterspülung die gesamte Fahrbahn der Kreuzung stark in Mittleidenschaft gezogen wurde.
Diese neuerliche Sperrung führte dazu, dass die Umleitung des 257 nicht mehr bedient werden kann und die Linie komplett eingestellt wurde.
Die KVG bietet ab Montag, den 29. Januar 2024 bis zur Wiederöffnung der Straße Vierzigstücken für einen Teil der Schüler*innen einen Ersatzverkehr über die Umfahrungsstraße Finkenwerder an.
Leider wurden jedoch durch den HVV keine flexiblen Angebote wie Moia oder Taxen für die Beförderung der Bevölkerung bereitgestellt. Es war vielmehr so, dass jede*r selbst schauen musste, wie ohne Busversorgung Schul- und Berufswege sowie andere Wege geschafft werden konnten.
Am 26. Januar 2024 geschah dann der nächste Frischwasserrohrbruch in der Hasselwerder Straße.
Durch die Straßensperrungen sind der Auto- und der Busverkehr stark beeinträchtigt, und das über einen langen Zeitraum. Berufstätige und Schüler*innen sind jedoch auf den Bus angewiesen, um pünktlich zur Arbeit bzw. zur Schule zu kommen. Auch wenn sich die Situation mit der anstehenden Wiedereröffnung der Straße Vierzigstücken demnächst wieder entspannen wird, wird die wochenlange Sperrung der Kreuzung Nincoper Deich / Nincoper Straße zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Verkehre führen. Auch die landwirtschaftlichen Verkehre sind stark betroffen, da lange Umwege in Kauf genommen werden müssen.
Natürlich können diese drei Wasserrohbrüche in kurzer Zeit Zufall sein. Auch die außergewöhnlich nasse Wetterlage im Dezember mit darauffolgendem Frost könnte eine Erklärung sein.
Veraltete und marode Infrastruktur und außergewöhnliche Belastungen, z.B. durch die starke Befahrung der Straßen insbesondere durch Schwerlastverkehr, könnten jedoch ebenfalls Gründe für die Schäden sein.
Dringlichkeit besteht, weil schnellstmöglich alles getan werden muss, um die Gründe für die wiederholten Rohrbrüche zu identifizieren und Maßnahmen zu treffen, damit weitere Rohrbrüche verhindert werden. Die Menschen in Neuenfelde sind auf die wenigen Straßenverbindungen in den Ort angewiesen – nicht nur für ihr alltägliches Leben, sondern auch in einer Notsituation wie zum Beispiel einer Evakuierung bei Sturmflut und einem drohenden Deichbruch.
Wir bitten den Vorsitzenden der Bezirksversammlung:
Mit dem HVV in Kontakt zu treten, um folgende Informationen einzuholen:
Wieso konnten und können während der Straßensperrungen keine kleinen, flexiblen Ersatzmöglichkeiten wie Moia oder Taxen für die ganz oder teilweise entfallenen Busse eingesetzt werden. Immerhin konnten wochenlang auch Schüler*innentransporte nicht gewährleistet werden. Die Schulpflicht jedoch wurde aufrechterhalten.
Unverzüglich mit Hamburg Wasser in Kontakt zu treten und folgende Informationen einzuholen:
Genaues Kartenmaterial (mit fachlicher Erläuterung) zum Alter und Zustand der Abwasser- und Frischwasserleitungen in Neuenfelde, Francop und Cranz. Insbesondere auch dazu, wo Regen- und Abwasser als Mischwasser entsorgt werden.
Abfrage, wann die letzten Befahrungen mit Kameras durch die Wasserleitungen gemacht wurden. Hamburg Wasser soll die genauen Ergebnisse beschreiben und die getroffenen oder geplanten Maßnahmen erläutern.
Abfrage, welche Erklärung Hamburg Wasser für die Häufung von Rohrbrüchen hat.
Abfrage, inwiefern die Baustellen in Neuenfelde mit Priorität behandelt werden. Falls die Baustellen in Neuenfelde nicht mit Priorität behandelt werden, warum nicht.
Abfrage, inwiefern Hamburg Wasser eine besondere Gefährdung der Infrastruktur in Neuenfelde/Cranz und Francop diagnostiziert, wie das ggfs. begründet wird und wie diese Gefährdung schnellstmöglich beseitigt werden kann bzw. durch welche Maßnahmen die Infrastruktur geschützt werden kann.
Endlich ein Durchfahrtsverbot für LKW für die Straßen Nincoper Deich / Marschkamper Deich und Neuenfelder Fährdeich zu erwirken, um das Risiko weiterer Schädigungen der Infrastruktur zu vermindern.
Die Bezirksverwaltung, Hamburg Wasser und der HVV sowie die KVG werden gebeten, zu den Fragen schnellstmöglich schriftlich Stellung zu nehmen sowie im Regionalausschuss Süderelbe über die Erkenntnisse zu referieren.
Bezirksversammlung Harburg
Der Vorsitzende 28.02.2024
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende antwortet wie folgt:
Sachverhalt:
Am 22. Dezember 2023 platzte unter der Straße Vierzigstücken in Neuenfelde eine Abwasserleitung. Das Leck konnte rasch provisorisch geschlossen werden, aber die Reparatur der Straße, die seitdem voll gesperrt ist, zog sich wochenlang hin und sollte (Stand 26.1.24) erst am 31. Januar 2024 abgeschlossen sein.
Der Bus 257 konnte seit dem Rohrbruch nicht regulär fahren und wurde über Neu Wulmstorf umgeleitet. Für die Schüler*innen östlich der Baustelle wurde nach mehreren Tagen eine Notversorgung sichergestellt.
Am 23. Januar 2024 brach dann eine Frischwasserleitung an der Kreuzung Nincoper Deich / Nincoper Straße – an der meistbefahrenen Kreuzung des Ortes. Sie wird nach Aussage von Hamburg Wasser mehrere Wochen lang voll gesperrt sein, da durch die starke Unterspülung die gesamte Fahrbahn der Kreuzung stark in Mittleidenschaft gezogen wurde.
Diese neuerliche Sperrung führte dazu, dass die Umleitung des 257 nicht mehr bedient werden kann und die Linie komplett eingestellt wurde.
Die KVG bietet ab Montag, den 29. Januar 2024 bis zur Wiederöffnung der Straße Vierzig-stücken für einen Teil der Schüler*innen einen Ersatzverkehr über die Umfahrungsstraße Finkenwerder an.
Leider wurden jedoch durch den HVV keine flexiblen Angebote wie Moia oder Taxen für die Beförderung der Bevölkerung bereitgestellt. Es war vielmehr so, dass jede*r selbst schauen musste, wie ohne Busversorgung Schul- und Berufswege sowie andere Wege geschafft werden konnten.
Am 26. Januar 2024 geschah dann der nächste Frischwasserrohrbruch in der Hasselwerder Straße.
Durch die Straßensperrungen sind der Auto- und der Busverkehr stark beeinträchtigt, und das über einen langen Zeitraum. Berufstätige und Schüler*innen sind jedoch auf den Bus angewiesen, um pünktlich zur Arbeit bzw. zur Schule zu kommen. Auch wenn sich die Situation mit der anstehenden Wiedereröffnung der Straße Vierzigstücken demnächst wieder entspannen wird, wird die wochenlange Sperrung der Kreuzung Nincoper Deich / Nincoper Straße zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Verkehre führen. Auch die landwirtschaftlichen Verkehre sind stark betroffen, da lange Umwege in Kauf genommen werden müssen.
Natürlich können diese drei Wasserrohbrüche in kurzer Zeit Zufall sein. Auch die außergewöhnlich nasse Wetterlage im Dezember mit darauffolgendem Frost könnte eine Erklärung sein.
Veraltete und marode Infrastruktur und außergewöhnliche Belastungen, z.B. durch die starke Befahrung der Straßen insbesondere durch Schwerlastverkehr, könnten jedoch ebenfalls Gründe für die Schäden sein.
Dringlichkeit besteht, weil schnellstmöglich alles getan werden muss, um die Gründe für die wiederholten Rohrbrüche zu identifizieren und Maßnahmen zu treffen, damit weitere Rohrbrüche verhindert werden. Die Menschen in Neuenfelde sind auf die wenigen Straßenverbindungen in den Ort angewiesen – nicht nur für ihr alltägliches Leben, sondern auch in einer Notsituation wie zum Beispiel einer Evakuierung bei Sturmflut und einem drohenden Deichbruch.
Petitum/Beschlussvorschlag:
Wir bitten den Vorsitzenden der Bezirksversammlung:
Wieso konnten und können während der Straßensperrungen keine kleinen, flexiblen Ersatzmöglichkeiten wie Moia oder Taxen für die ganz oder teilweise entfallenen Busse eingesetzt werden. Immerhin konnten wochenlang auch Schüler*innentransporte nicht gewährleistet werden. Die Schulpflicht jedoch wurde aufrechterhalten.
Die Bezirksverwaltung, Hamburg Wasser und der HVV sowie die KVG werden gebeten, zu den Fragen schnellstmöglich schriftlich Stellung zu nehmen sowie im Regionalausschuss Süderelbe über die Erkenntnisse zu referieren
Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM):
In Abstimmung mit der Betreibergesellschaft der Linie 257, der KVG Stade, wurden unmittelbar nach Eintreten der Straßensperrung intensiv die Möglichkeiten für zusätzliche Ersatzverkehre geprüft. Im Ergebnis wurden ergänzende Taxi-Shuttle eingesetzt. Die nicht geplante Baumaßnahme war mit Blick auf ihren Umfang, ihre Dauer und entsprechenden Einfluss auf den Linienverkehr 257 für alle Beteiligten schwer einzuschätzen. Die KVG hat alle betrieblichen Möglichkeiten ausgeschöpft, die von ihrer Seite auch umsetzbar war. Über diesen Sachstand hinaus könnten in der Sitzung des Regionalausschusses Süderelbe keine ergänzenden Informationen seitens der KVG berichtet werden.
gez. Heimath
f.d.R. Kaidas