Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Stremelweg - Fenster in die Historie Fischbeks

Der Stremelweg in Neugraben-Fischbek verläuft zwischen der Cuxhavener Straße und führt bis zu den Bahngleisen. Es handelt sich um einen kleinen, kaum genutzten Weg, der von der Cuxhavener Straße aus nicht für den Kraftverkehr zugänglich ist und lediglich als nachgeordnete Zu- bzw. Abfahrt zum Parkplatz des angrenzenden Discounters genutzt wird. Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen des Discounters ist zu erwarten, dass auch dieser Weg in die Planungen einbezogen wird.

Der Weg zeichnet sich durch ein im vorderen Bereich gut erhaltenes historisches Pflaster aus, welches im weiteren Verlauf zum Teil unter einer Asphaltdeckschicht verborgen liegt.  Angrenzend befindet sich die ehemals unter Ensembleschutz stehende Liegenschaft der alten Dorfschule. Der Ensembleschutz wurde nach einem Brand aufgehoben. Das Gebäude soll im historischen Erscheinungsbild instandgesetzt werden. In Verbindung mit der geplanten Rekonstruktion ergibt sich hier ein selten gewordenes historisches Abbild der Vergangenheit Hamburgs. Dies wird zudem verstärkt durch die an der Einmündung des Stremelkamps befindliche historische Eiche aus dem Jahr 1740, die – mit einem Stammumfang von 381 cm und einem Kronendurchmesser von 22 m – der drittälteste Straßenbaum ganz Hamburgs ist.

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Fachbehörden dafür einzusetzen, dass…

1.     geprüft wird, welchen Schutzwert das historische Pflaster hat und diesen gegebenenfalls umzusetzen,

2.     das historische Pflaster erhalten und gegebenenfalls freigelegt und – wo erforderlich – rekonstruiert wird,

3.     Sorge getragen wird, dass durch gegebenenfalls erforderliche Straßenbaumaßnahmen die historische Eiche einschließlich des verlaufenden Wurzelwerks nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Über die jeweiligen Ergebnisse ist im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit zu berichten.

 

 

FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

Bezirksamt Harburg

 

 

3. April 2019

 

 

Das Bezirksamt Harburg nimmt zu dem Antrag der SPD-Fraktion (Drs. 20-4144) wie folgt Stellung:

 

Der Stremelweg ist weder gewidmet noch im einschlägigen Bebauungsplan als Verkehrsfläche ausgewiesen. Hinzu kommt, dass der Stremelweg nicht mehr dem Ensembleschutz unterliegt und daher sichtbare Veränderungen an dem Weg nicht durch den Denkmalschutz zu genehmigen sind.

Dem Bezirksamt werden allerdings nur für die Unterhaltung von gewidmeten Wegen finanzielle Mittel seitens der Fachbehörde zugewiesen. Daher stehen für die Freilegung und Rekonstruktion der eigentlich vorhandenen Oberflächenbefestigung keine Haushaltsmittel und keine Personalressourcen zur Verfügung.

 

Sollten bislang nicht absehbare Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden, wird der Erhalt der vorhandenen Bäume unmissverständlich angestrebt.

 

 

 

Fredenhagen