Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Sportinfrastruktur in Süderelbe erhalten und stärken
In der Sitzung des Quartiersbeirates Neugraben-Fischbek stellte ein Vertreter des Hamburger Sportbunds (HSB) seine Kurzanalyse über die perspektivischen Sportraumbedarfe in Neugraben-Fischbek vor. Die Analyse basiert auf den bekannten Zahlen, ein Bevölkerungswachstum von ca. 12.000 Einwohnern im Stadtteil bildet dabei die Basis:
Aufgrund der vorliegenden Daten ist davon auszugehen, dass es bei den Vereinen in Süderelbe ca. 4.000 zusätzliche Mitglieder geben wird. Das bedeutet einen rechnerischen Bedarf von 1,7 Sportplätzen im Stadtteil. Hier sieht der Vertreter des HSB den Bezirk gut aufgestellt. Den Standort für den geplanten neuen Sportplatz im Fischbeker Heidbrook (NF 67) hält er für gut gewählt. Es sollte aber eine Reservefläche von ca. 3.200 qm vorgehalten werden, um mögliche Mehrbedarfe decken zu können.
Anders sieht es bei den Sporthallenflächen im Bereich Süderelbe aus. Hier wird mittelfristig ein Mehrbedarf von drei zusätzlichen Hallenflächen gesehen, basierend auf dem Bestand an Sporthallen in Süderelbe. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass die Halle Neumoorstück 1 zurzeit gesperrt ist da sanierungsbedürftig und die Grundschule an der Hausbrucher Bahnhofstraße von der BSB abgemietet wird und deshalb die Sporthalle ab ca. 2019 nicht mehr für den Vereinssport zur Verfügung stehen wird. Dieses hätte katastrophale Auswirkungen auf den Trainingsbetrieb der örtlichen Sportvereine.
Die Verwaltung wird gebeten in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund die Kurzanalyse für Sportraumbedarfe in Neugraben-Fischbek zu einem Sportraumkonzept für den Bereich Süderelbe weiter zu entwickeln. Handlungsoptionen sind dabei aufzuzeigen. Das Ergebnis ist schnellstmöglich im KSF vorzustellen. Der Hamburger Fußball-Verband soll daran beteiligt und eingeladen werden.
Weiter möge die Verwaltung die Behörde für Schule und Berufsbildung auffordern, die umgehende Sanierung der Halle Neumoorstück 1 bei GMH | Gebäudemanagement Hamburg GmbH in Auftrag zu geben, damit diese schnellstmöglich den Vereinssport wieder zur Verfügung steht.
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, wie die Sporthalle in der Grundschule an der Hausbrucher Bahnhofstraße im Bestand gesichert werden kann, damit sie weiter langfristig den Sportvereinen in Süderelbe für den Sportbetrieb zur Verfügung steht.
22.09.2020
Bezirksamt Harburg
Dezernat für Soziales, Jugend und Gesundheit
Fortschreibung Sportinfrastrukturanalyse zur ganzheitlichen Sportentwicklungsplanung für den Bezirk Harburg
Sachverhalt
Im Februar 2018 erteilte die Bezirksversammlung Harburg die Aufträge
- „…die Kurzanalyse für Sportraumbedarfe in Neugraben-Fischbek zu einem Sportraumkonzept für den Bereich Süderelbe weiter zu entwickeln. Handlungsoptionen sind dabei aufzuzeigen.“ (Drs. 20-3523)
sowie
- „…ein Handlungskonzept zu erstellen, mit welchem die Sportinfrastruktur im Kerngebiet von Harburg perspektivisch und bedarfsorientiert weiterentwickelt werden kann.“ (Drs. 20-3550)
Im Rahmen der sehr umfangreichen „Sportinfrastrukturanalyse für den Bezirk Harburg“ wurden bei der Bestands- und Bedarfsanalyse ausschließlich Vereinssportbedarfe in Normsportanlagen der öffentlichen Hand berücksichtigt. Dies umfasst die Großspielfelder Fußball und Hockey, die Leichtathletikanlagen, sowie die Dreifeld-, Zweifeld-, Einfeld- und Gymnastikhallen. Der demografische Wandel und dessen Auswirkungen auf die zukünftig benötigte Sportinfrastruktur wurden ebenfalls umfassend behandelt.
Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts zur „Sportinfrastrukturanalyse für den Bezirk Harburg“ im September 2020 hat das zuständige Fachamt wichtige Ergebnisse vorgelegt, zugleich blieben aber Teilbereiche offen, die für eine umfassende und ganzheitlich Sportentwicklungsplanung unabdingbar sind (vgl. auch Ausführungen auf S. 12 und 13 des Abschlussberichts).
Im Rahmen der Sportinfrastrukturanalyse konnten u.a. nicht bearbeitet werden:
Um die beiden Aufträge der Bezirksversammlung Harburg aus dem Jahr 2018 vollständig abzuarbeiten und eine ganzheitliche Sportentwicklungsplanung (auch Sportraumkonzept) für den Bezirk Harburg zu erstellen, müsste die erarbeitete Sportinfrastrukturanalyse um die o.g. vier Punkte ergänzt werden.
Dies würde jedoch eines erneuten Auftrages der Bezirksversammlung Harburg bedürfen.
Ebenso müsste das Bezirksamt die nötige Personalressource erneut bereitstellen (je nach Umfang des Auftrags eine Stelle im Umfang eines Vollzeitäquivalents für ca. 1 Jahr).
Petitum
Der Ausschuss für Bildung und Sport wird um Kenntnisnahme sowie um Meinungsbildung gebeten, ob die vorliegende Sportinfrastrukturanalyse ausreichend ist, und gegebenenfalls um eine Empfehlung an die Bezirksversammlung für die Erarbeitung einer weitergehenden Untersuchung im Sinne einer regionalen, ganzheitlichen Sportentwicklungsplanung für den Bezirk Harburg.
Dr. Jobmann