Stellungnahme zum Antrag SPD betr. MOIA Shuttle auch im Bezirk Harburg einsetzen
Nach einem Vorlaufbetrieb im Herbst 2018 möchte die MOIA GmbH (eine Tochterfirma des VW-Konzerns) ab 2019 in Hamburg mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen für bis zu 6 Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ergänzen. Es ist ein flächendeckendes System von sog. virtuellen Haltestellen mit einem Abstand von ca. 250 m vorgesehen. Die Fahrgäste müssen ihren Fahrtwunsch mit einer App anmelden. Die Fahrpreise sollen sich dabei zwischen dem HVV- und dem Taxi-Tarif bewegen. Die Betriebszeiten sollen von Montag bis Sonntag mindestens zwischen 7 und 23 Uhr liegen.
Die zum Teil langen Wege zu einer HVV-Haltestelle erschweren die ÖPNV-Nutzung z.B. für mobilitätseingeschränkte Menschen. Dieses System kann diese Lücke schließen und auch Siedlungsgebiete ohne direkten ÖPNV-Anschluss anbinden sowie an Wochenenden oder Abendstunden bessere Verbindungen schaffen. Beispielhaft sind folgende Relationen genannt:
Anbindung Seniorenwohnanlage Haus Am Frankenberg, Grumbrechtstraße 76 oder Alten- und Pflegeheim Eichenhöhe
Anbindung Kanzlershof, Kleefeld/ Hitzenbergen/ Garbersweg oder Schnuckdrift
Anbindung am Wochenende und abends von Bostelbek, Moorburg, Neuenfelde, Francop, Cranz
Die Verwaltung wird gebeten, Referenten in den Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr einzuladen, die über MOIA Shuttle berichten können. Dabei sollen auch Themen, wie Umsetzungszeitpunkt im Bezirk Harburg, Erschließungsräume und Tarifgestaltung dargestellt werden.
Bezirksversammlung Harburg 30.07.2019
Der Vorsitzende
Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und innovation nimmt zu dem Antrag SPD Drs. 20-3626 wie folgt Stellung:
Mit dem am 15. April 2019 begonnenen Ridesharing-Service des VW-Tochterunternehmens MOIA verfügt Hamburg über eine neue „Shared-Mobility“-Lösung. Die Genehmigung für den Ridesharing-Dienst von MOIA wurde am 25. April 2018 erteilt und umfasst den Zeitraum von Januar 2019 bis Dezember 2022.
Im Genehmigungsverfahren hat MOIA vorgetragen, dass durch das Angebot vielseitiger Mobilitätsdienstleistungen der Individualverkehr in urbanen Räumen nachhaltig reduziert werden soll. Die Kundinnen und Kunden sollen einen einfachen Zugang zu Mobilitätsdienstleistungen erhalten, die ihrem jeweiligen Mobilitätsbedürfnis entsprechen. MOIA geht davon aus, dass derzeit noch Angebotslücken zwischen dem öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und dem Taxiverkehr bestehen. Das Angebot von MOIA soll diese Lücken schließen.
Die Kundinnen und Kunden können den Service per Smartphone-App buchen. Mit den elektrisch betriebenen MOIA-Shuttles werden Fahrtanfragen verschiedener Personen, die in die gleiche Fahrtrichtung unterwegs sind, bedient. Die Shuttles bieten Platz für bis zu sechs Personen. Alle Fahrzeuge sollen mit Fahrpersonal betrieben werden. Eine Integration des MOIA-Angebotes in die switchh-Plattform der HOCHBAHN ist ebenfalls geplant. Damit soll das bestehende Angebot an online buchbaren Carsharing-Fahrzeugen und Leihfahrrädern um eine neue umweltfreundliche „Shared Mobility“-Lösung erweitert werden.
Das Geschäftsgebiet MOIAs erstreckt sich im Süden bis Rothenburgsort, im Norden ist der Flughafen inbegriffen. Im Osten Hamburgs erstreckt sich das Geschäftsgebiet bis Wellingsbüttel, im Westen bis Blankenese. Die Festlegung des Geschäftsgebietes ist Sache des Anbieters und erfolgt nach wirtschaftlichen Kriterien. Eine Ausweitung des Angebotes – auch bis in den Bezirk Harburg – ist perspektivisch nicht gänzlich auszuschließen.
Vom 15. April bis zum 12. Mai 2019 kostet eine Einzelfahrt im Geschäftsgebiet in Hamburg maximal fünf Euro. Für jede weitere mitfahrende Person reduziert sich der Fahrpreis. Im Anschluss soll sich die Fahrt preislich zwischen einer Taxifahrt und den Preisen des ÖPNV bewegen. In Hannover, wo der Anbieter bereits seit August 2018 aktiv ist, zahlen Kundinnen und Kunden etwa fünf bis zehn Euro pro Fahrt.
Die Betriebsaufnahme erfolgt zunächst mit circa 100 Fahrzeugen, soll im weiteren Verlauf des Genehmigungszeitraums schrittweise auf bis zu 1.000 Fahrzeuge ausgebaut werden. Vor dem Hintergrund der oben stehenden Ausführungen wird von der Entsendung einer Referentin oder eines Referenten abgesehen bzw. wäre eine Referentenanfrage an MOIA zu richten.
gez. Heimath
f.d.R.
Wyzinski