21-0560.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Abbau von Fahrkartenautomaten der DB im Harburger Bahnhof

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Letzte Beratung: 17.09.2020 Ausschuss für Mobilität und Inneres Ö 14

Sachverhalt

Der Bahnhof Hamburg-Harburg ist für den Bezirk Harburg und für den gesamten nordöstlichen Raum Niedersachsens ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für alle Fernreisende in Richtung Ruhrgebiet und Süddeutschland sowie Berufspendler in Richtung Bremen und Hannover.

 

Dies belegt auch das rasant steigende Fahrgastaufkommen im Fernverkehr am Bahnhof Hamburg-Harburg der letzten Jahre. Mit einem Fahrgastaufkommen von mehr als 3.000 Ein- und Ausstiegen täglich – Tendenz steigend – kommt dem Bahnhof Hamburg-Harburg eine wichtige Funktion als Drehkreuz für den Bahnverkehr im gesamten Süderelberaum zu.

 

Trotz dieser weiter steigenden Entwicklung des Fahrgastaufkommens im Fernverkehr am Bahnhof Hamburg-Harburg und seiner Bedeutung als zentraler Verkehrsknotenpunkt hat die Deutsche Bahn im letzten Quartal 2019 im Haupteingang des Harburger Bahnhofs zwei von drei Fahrkartenautomaten abbauen lassen. Auf die Frage nach den Gründen des Abbaus verweist Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis „Die Automaten wurden zurückgebaut, weil die vorhandenen den Bedarf abdecken.“ In der Tat hat die Deutsche Bahn im Bahnhof Hamburg-Harburg neben dem nun einem verbliebenen Fahrkartenautomaten in der Haupthalle einzelne Fahrkartenautomaten in ihrem DB Reisezentrum sowie noch weitere vier Fahrkartenautomaten in der Zwischenebene. Daneben befinden sich in der Haupthalle im hinteren Bereich zwei Fahrkartenautomaten der Firma Metronom.

 

Dies nützt allerdings den Fernreisenden, die in der Regel bereits morgens früh im Haupteingang bzw. in der Haupthalle des Bahnhofs Hamburg-Harburg zu ihrem Fernreiseziel starten möchten und noch eine Fahrkarte benötigen, wenig. Die Fahrkartenautomaten im DB Reisezentrum sind erst mit der Öffnung des DB Reisezentrums, also ab 7:40 Uhr, zugänglich. Die Metronom Automaten befinden sich im hinteren Teil der Haupthalle und daher für Fernreisende, die über den Haupteingang in den Bahnhof Hamburg-Harburg gelangen, nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Zum anderen ist den meisten Fernreisenden weitgehend unbekannt, dass an den Fahrkartenautomaten der Firma Metronom auch Fahrkarten für DB Fernreisen mit IC und ICE erworben werden können. Eine entsprechende Beschilderung, aus der hervorgeht, dass an den Metronom Fahrkartenautomaten auch Fernreisefahrkarten der DB erworben werden können bzw. die den Weg zu diesen Automaten weist, gibt es nicht. Im Haupteingang verbleibt also der eine Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn als erste Anlaufstelle für Fernreisende der Deutschen Bahn. Angesichts der täglich zu früher Morgenstunde zu beobachtenden langen Schlangen vor diesem Fahrkartenautomaten wirkt die oben angeführte Begründung des Bahn-Sprechers wenig überzeugend. Zwar steigt der Anteil von digital – über Smartphone bzw. PC – gekauften Bahntickets kontinuierlich an und macht mittlerweile mehr als 70% der Fahrkarten für ICE- und IC-Züge aus. Dennoch wird weiterhin mehr als ein Viertel der Fahrkarten der Deutschen Bahn am Automaten gekauft. Insbesondere für Menschen, die nicht firm im digitalen Kauf von Fahrkarten sind aber auch für Berufsreisende, die ihr von der Firma hinterlegtes Ticket am Automaten abholen müssen, gestaltet sich der Abbau der Fahrkartenautomaten als sehr problematisch.

Petitum/Beschluss

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, schnellstmöglich

1) ggf. zusammen mit der BWVI auf die DB dahingehend einzuwirken, die abgebauten DB Fahrkartenautomaten unverzüglich wieder aufzustellen bzw. ggf. an einem Standort in der Haupthalle zu ersetzen sowie eine Beschilderung an und zu den Metronom Fahrkartenautomaten anzubringen, aus der hervorgeht, wo sie stehen und dass dort ebenfalls Fahrkarten der DB für Fernreisen (IC und ICE) erworben werden können;

2) eine/n Vertreter/in der Deutschen Bahn AG in den Ausschuss für Mobilität und Inneres einzuladen, um die Gründe für den Abbau der Fahrkartenautomaten im Haupteingang des Bahnhofs Hamburg-Harburg darzulegen. Hierbei soll insbesondere auch

a. auf die Anzahl des Verkaufs von Fahrkarten über die Fahrkartenautomaten in der Haupthalle des Bahnhofs Hamburg-Harburg in Analogie zu dem Fahrgastaufkommen im Fernverkehr des Bahnhofs Hamburg-Harburg eingegangen werden;

b. alternative Angebote der Deutschen Bahn für Fernreisende, die bisher nicht auf den digitalen Fahrkartenkauf zurückgreifen, dargelegt werden;

c. erörtert werden, wann zum Thema Bahnhofsoffensive Maßnahmen im Fernbahnhof Harburg ergriffen werden und wie die Planungen im „Brückenbereich“ nach Fertigstellung der Baumaßnahmen aussehen werden.

 

 

 

 

Bezirksversammlung Harburg        27.03.2020

Der Vorsitzende

 

 

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Inneres (BWVI) nimmt zu dem Antrag SPD

Drs. 21-0560 wie folgt zum Sachverhalt Stellung:

 

 

Als Aufgabenträgerin macht die Freie und Hansestadt Hamburg bzw. die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation über Verkehrsverträge und darin enthaltene Regelungen zum Vertrieb vor Fahrkarten für den Schienenpersonennahverkehr Vorgaben. Die im Rahmen des S-Bahn Verkehrsvertrages sowie der Verkehrsverträge Hansenetz bzw. Unterelbe geltenden Vorgaben für Fahrkartenautomaten am Bahnhof Hamburg-Harburg werden erfüllt. 

Der Fernverkehr und dessen Fahrkartenvertrieb erfolgt eigenwirtschaftlich durch die Deutsche Bahn AG (DB AG). Die DB AG wurde zu dem vorliegenden Beschluss der Bezirksversammlung Harburg um Stellungnahme zu den verschieden Punkten gebeten.

 

 

 

 

Diese hat geantwortet, dass die DB Vertrieb im Bahnhof Hamburg-Harburg nach Fertigstellung der Bauarbeiten die Aufstellung eines weiteren DB Fahrkartenautomaten in der Nähe des Reisezentrums plant und sie dadurch von einer Entspannung der beschriebenen Lage ausgeht. Vor diesem Hintergrund sieht die DB AG die Teilnahme eines DB Vertreters an einer der nächsten Ausschusssitzungen als nicht notwendig an. Zur Frage 2c wurde durch Vertreter der DB Station und Service bereits im April 2019 und im Januar 2020 im Hauptausschuss berichtet.

 

 

 

 

gez. Heimath

 

f.d.R.

Wyzinski

 

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Harburg

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