20-4753.01

Stellungnahme zum Antrag der GRÜNEN-Fraktion betr. Schneller Metrobus von Neugraben nach Altona als Alternative zur S3

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Letzte Beratung: 10.09.2019 Hauptausschuss Ö 2.21

Sachverhalt

Die S-Bahnen 3 und 31 sind im Berufsverkehr ständig überfüllt und zudem störanfällig. Neben der S3 benötigt Harburg dringend weitere ÖPNV-Verbindungen in die Hamburger Stadtteile nördlich der Elbe.

Gerade aus dem Bereich Süderelbe wollen nicht alle ÖPNV-Fahrgäste nach Harburg oder in die Hamburger Innenstadt, sondern viele auch in den Nordwesten Hamburgs. Wer von Neugraben-Fischbek oder dem angrenzenden Umland nach Altona, Eimsbüttel oder deren nordwestliches Umland will, braucht mit der S-Bahn von Neugraben nach Altona mindestens 38 Minuten. Die Buslinie 250 ist mit mindestens 40 Minuten Fahrzeit und 21 Haltestellen keine echte Alternative und droht in der Hauptverkehrszeit im Stau auf der A7 oder deren Zubringerstraßen stecken zu bleiben. Zum Vergleich: Mit dem Auto lässt sich die Strecke (ohne Stau) in 23 Minuten bewältigen.  

Dabei könnte ein schneller Metrobus durch den Elbtunnel eine echte Alternative zum Auto und zur überfüllten S-Bahn sein, wenn er nur staufrei und möglichst direkt bis zum Tunnel käme. Denn im Tunnel selbst ist selten Stau. Dies versucht der LSBG allein aus Sicherheitsgründen über Zufahrtbeschränkungen zum Tunnel zu vermeiden. 

Der Bus sollte so geführt werden, dass er möglichst ohne Stau zur Anschlussstelle Othmarschen kommt, oder alternativ zu den Bahnhöfen Altona oder Diebsteich oder einem anderen wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt in Altona oder Eimsbüttel.

Ein gutes Vorbild ist die neu geschaffene Buslinie zwischen Harburg und Bergedorf.

Bei einer Reisezeit deutlich unter 30 Minuten wäre eine solche Metrobuslinie eine echte Alternative zur S3/S31 für die diejenigen, die zwischen dem Nordwesten und dem Südwesten Hamburgs unterwegs sind und regelmäßig von den Ausfällen der S-Bahn betroffen sind.  

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

Die Bezirksversammlung fordert die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation auf, eine Machbarkeitsstudie für eine möglichst direkte, schnelle und staufreie Metrobusverbindung zwischen dem Bahnhof Neugraben und dem Bahnhof Altona oder einem anderen wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt im Hamburger Nordwesten in Auftrag zu geben. Dabei sollen auch die hierfür erforderlichen Straßenbaumaßnahmen und intelligentes Leitsystem untersucht werden. 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirksversammlung Harburg         03.06.2019

Die Vorsitzende

 

 

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zu dem Antrag der Grünen Drs. 20-4753 wie folgt Stellung:

 

Die Stadtteile südlich der Elbe werden grundsätzlich durch die S-Bahn-Linien S 3 und S 31 erschlossen. Der Senat erhöht die Attraktivität dieser Verbindung kontinuierlich insbesondere durch die Erweiterung der Beförderungskapazitäten. So wurde z.B. im Dezember des Jahres 2018 der Langzugeinsatz auf der S3 signifikant ausgeweitet und die Beförderungskapazität damit entsprechend erhöht.

 

Eine neue Metro-Buslinie wäre aufgrund der vergleichsweise geringen Fahrzeuggrößen und der in jedem Fall entstehenden Mindestreisedauer jedoch nicht geeignet, die stark nachgefragte S-Bahn-Verbindung über die Elbe spürbar zu entlasten. Ein Busangebot mit einer schnellen Direktverbindung kann einen verkehrlichen Nutzen darstellen, wenn die Reisezeit spürbar verkürzt wird, wie es z. B. bei der neuen Direktverbindung mit der Linie E30 zwischen Harburg und Bergedorf der Fall ist. Die heute zwischen Neugraben und Bahnhof Altona verkehrende Buslinie 250 benötigt Fahrzeiten zwischen 49 und 55 Minuten. Zwar ließe sich die Fahrzeit durch das Auslassen von Haltestellen und den Verzicht auf Stichfahrten verkürzen, jedoch wäre der Zeitgewinn gegenüber der S-Bahn, die für die gleiche Strecke 39 Minuten benötigt, nicht so gravierend, dass dies eine deutliche Attraktivitätssteigerung zur Folge hätte.

 

Da das Auslassen bestimmter Bediengebiete, z. B. des Gewerbegebietes Hausbruch oder des hoch verdichteten Stadtteils Ottensen zugleich das Fahrgastpotenzial deutlich reduziert, verringert sich auch der verkehrliche Nutzen des Angebotes. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass der Busverkehr auch den Verkehrsverhältnissen auf und im Umfeld der BAB A7 unterliegt.

 

Insgesamt wird der verkehrliche Nutzen der vorgeschlagenen Verbindung gegenwärtig nicht so hoch eingeschätzt, dass diese zusätzlich zu dem bestehenden Angebot eingerichtet werden sollte. Vor dem Hintergrund der weiteren Siedlungsentwicklung im Stadtteil Neugraben sowie der Erweiterung des Gewerbegebiets Hausbruch wäre mittelfristig die Überarbeitung bzw. Ergänzung des Fahrtenangebots der heutigen StadtBus-Linie 250 ein Anlass, entsprechende Lösungsansätze einzubeziehen.

   

gez. Rajski

 

f.d.R.

Riechers

 

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