21-1188.01

Stellungnahme zum Antrag der GRÜNE Fraktion betr. Möglichkeiten der Verbesserung der Wander- und Radwegeverbindung zwischen dem Fischbeker Heidbrook und dem Scharlbarg prüfen

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Letzte Beratung: 19.01.2022 Regionalausschuss Süderelbe Ö 6

Sachverhalt

 Aufgrund der Historie des Wohngebiets Fischbeker Heidbrook auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne sind die Wegeverbindungen in benachbarte Gebiete nicht sehr ausgeprägt – das Quartier ist weitestgehend in sich geschlossen, Zufahrten gibt es nur im Norden zur Cuxhavener Straße. Für Radfahrende ist die Verbindung ins Zentrum Neugraben oder auch zu den Schulen im südlichen Teil Neugrabens über die Cuxhavener Straße jedoch einerseits unattraktiv, andererseits ein Umweg. Daher nutzen viele Radfahrende, aber auch Fußgänger*innen, die Wegeverbindung zwischen dem süd-östlichen Gebietsausgang und dem Scharlbarg (am Parkplatz) durch den Wald im FFH- und Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Der unbefestigte Weg ist jedoch durch Wurzelwerk, steile, steinige oder matschige Passagen mit gewöhnlichen Fahrrädern, Kinderwagen, Rollatoren etc. schlecht nutzbar. Aufgrund der wichtigen Verbindungswirkung scheint eine Verbesserung hier dringend geboten. Dabei sind jedoch in besonderem Maße naturschutzfachliche Belange zu berücksichtigen, da der Pfad durch ein besonders schützenswertes FFH-Gebiet führt. In einem ersten Schritt sollten daher Möglichkeiten geprüft werden, wie der Pfad naturschonend in einen besseren Zustand versetzt werden könnte.

Petitum/Beschluss

 Die Verwaltung möge prüfen, welche umweltverträglichen und baumschonenden Möglichkeiten es gibt, um die Oberflächenqualität des Weges zwischen dem südöstlichen Gebietsausgang des Fischbeker Heidbrooks und dem Scharlbarg (Parkplatz am Anfang des Heidschnuckenwegs) zu verbessern. Dabei soll das Ziel sein, eine Oberflächenqualität zu erreichen, die sowohl für Fußgänger*innen mit beispielsweise Kinderwagen oder Rollatoren als auch für Radfahrende zu jeder Jahreszeit gut zu passieren ist. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im Regionalausschuss Süderelbe vorgestellt werden.

 

 

 

BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG

Der Vorsitzende

13.12.2021

 

die Behörde für Umwelt, Klima, Energie (BUKEA) und Agrarwirtschaft nimmt zum o.g. Beschluss wie folgt Stellung:

 

Die Wegeverbindung zwischen Scharlbarg und Fischbeker Heidbrook durch den Wald im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) und Naturschutzgebiet (NSG) Fischbeker Heide wurde von der BUKEA umfangreich geprüft und als unbefestigter Weg mit Abschnitten, welche durch Wurzeln, Steine und Geländesprünge geprägt sind, aufgenommen. Der Weg verläuft dabei in einem mit Bäumen und Sträuchern bestandenen Bereich, sodass sich eine natürliche Begrenzung ergibt. Für Alltagsradfahrer:innen eignet sich der Weg aufgrund des Zustands und der Wegeführung nur bedingt.

 

Der naturnahe Weg weist ein hohes Erlebnispotential auf, weshalb dieser Abschnitt zur Heideschleife auf Hamburger Gebiet zählt. Bei der Heideschleife handelt es sich um einen zertifizierten Wanderweg, der die Naturerlebbarkeit abseits des Heidschnuckenweges für die Besuchenden garantiert. Die Fischbeker Heideschleife mit einer Gesamtlänge von 7,3 km ist in der Kategorie Naturvergnügen beim Deutschen Wanderverband als kurzer Qualitätsweg zertifiziert. In diesem Zusammenhang wäre ein barrierefreier Ausbau mit umfangreichen Wegebauarbeiten stark nachteilig für den Qualitätsweg und würde eine Herauslösung aus der Heideschleife bedeuten.

 

Ein Ausbau würde neben einer deutlichen Verbreiterung des vorhandenen Weges, welche umfangreiche Rodungsmaßnahmen beinhalten würde, das Erfordernis der Herstellung einer Beleuchtung zur Minderung des Gefahrenpotentials im unbeleuchteten Gelände nach sich ziehen. Dies hätte erhebliche naturschutzfachliche Beeinträchtigungen für das FFH-Gebiet und NSG Fischbeker Heide zur Folge. Eine Vereinbarkeit mit den Zielen und Schutzzwecken der Schutzgebietsverordnung ist somit nicht gegeben.

 

Es wäre zu prüfen, ob für den Ausbau einer Rad- und Wegeverbindung zwischen dem Fischbeker Heidbrook und Scharlbarg ein alternativer Verlauf nördlich der aktuellen Wegeverbindung möglich wäre. Der Radweg würde an dieser Stelle über landwirtschaftliche Flächen verlaufen, sodass der Eingriff in die Natur an dieser Stelle geringer ausfallen und über eine reduzierte Wegstrecke erfolgen würde.

 

gez. Heimath

 

f.d.R.

Kaidas

 

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