21-1258.01

Stellungnahme zum Antrag der GRÜNE Fraktion betr. durchgehenden Radschnellweg Neugraben-Buxtehude entlang der Niederelbebahn jetzt möglich machen

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Letzte Beratung: 11.05.2021 Hauptausschuss Ö 3.6

Sachverhalt

Die Metropolregion Hamburg plant derzeit Radschnellwege, die sternförmig von Hamburg ins Umland führen und einen hohen Radfahrkomfort bieten. Einer davon führt von Harburg bis nach Stade mit Abzweigen Richtung Finkenwerder. Unklar ist bislang die Radwegeführung zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude, da die direkte Strecke entlang der Bahn durch ein streng geschütztes Vogelschutzgebiet verlaufen würde, in dem auch der seltene Wachtelkönig brüten soll.

Nun liegt ein vom Stader Kreistag-Umweltausschuss beauftragtes Gutachten bezüglich der Querungsvarianten vor, das nicht nur die bislang als Notlösungen avisierten Ausweichstrecken weiter nördlich (Rübker Str.) oder südlich, sondern auch die direkte Strecke entlang der Bahn in den Blick genommen hat. Der Naturschutz, insbesondere für bedrohte Vogelarten wie den Wachtelkönig hatte dabei ausschlaggebende Bedeutung. Zwar bewertet das Gutachten die direkte Strecke entlang der Bahn als für den Vogelschutz am wenigsten vorteilhaft, macht aber erfreulicherweise klar, dass Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen im Umfeld die brütenden Vögel wirksam schützen und den Verkehr durch das Vogelschutzgebiet sogar bündeln könnten. Entscheidend ist, dass insbesondere Hunde von Spaziergänger*innen wirksam vom Vogelschutzgebiet ferngehalten werden, etwa indem der Radschnellweg durch Zäune oder Hecken abgezäunt und ggf. auch indem kleinere Wege durch das Vogelschutzgebiet gesperrt werden. 

 

 

Petitum/Beschluss

  • Die Bezirksversammlung Harburg begrüßt die ergebnisoffene Untersuchung der Streckenvarianten im Landkreis Stade.
  • Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, folgende Feststellungen der BV mit den betroffenen Landkreisen sowie der Metropolregion Hamburg zu verhandeln:
  • Die Bezirksversammlung Harburg unterstreicht noch einmal die Wichtigkeit einer direkten und möglichst ampel- und kreuzungsfreien Verbindung nach Buxtehude und Stade für den geplanten Radschnellweg. Aus dieser Sicht wird von der Bezirksversammlung Harburg die direkte Führung entlang der Bahnlinie eindeutig bevorzugt. Die BV befürchtet, dass bei der nördlichen und südlichen Variante sowohl der Umweg als auch die deutlich kompliziertere Wegeführung den Radverkehr zwischen Süderelbe und den Nachbarstädten eher behindern würde.

Die Bezirksversammlung fordert die Bezirksverwaltung auf, mit der BVM und der DB ins Gespräch zu treten, um den Radschnellweg-Abschnitt zwischen Neugraben und Neu Wulmstorf entlang der Bahnlinie kurzfristig in einen für den Radverkehr zufriedenstellenden Zustand zu versetzen und eine Planung für seine Herstellung als Radschnellweg in die Wege zu leiten, wie sie für den Abschnitt Landesgrenze bis S-Fischbek seitens des Büros SBI bereits vorliegt.                                                                                                                

 

 

 

 

 

 

 

 

BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG    

Der Vorsitzende        

  27.04.2021

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu dem Antrag wie folgt Stellung:

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) begrüßt die Unterstützung der Bezirksversammlung Harburg für den geplanten Radschnellweg Stade – Hamburg. Die durch die Machbarkeitsstudie des Leitprojekts Radschnellwege in der Metropolregion vorgeschlagene Vorzugstrasse verläuft weitgehend bahnparallel, so auch zwischen Buxtehude und Neugraben. Diese Trassenführung soll im weiteren Planungsprozess – auch in Abstimmung mit den Landkreisen Harburg und Stade – prioritär weiterverfolgt werden.

 

Die Planung und Realisierung des bahnparallelen Radschnellwegs von Buxtehude bis zur Landesgrenze liegt in der Zuständigkeit der Landkreise Harburg und Stade. Bezüglich der Abschnitte auf Hamburger Gebiet zwischen Landesgrenze (bei Neu Wulmstorf) und Neugraben (bis Geutensweg) ist eine kurzfristige Umsetzung leider aufgrund der vorliegenden Komplexität nicht möglich. Insbesondere ist eine Sicherung der erforderlichen Flächen notwendig.

 

 

 

gez. Heimath

 

 

 

f.d.R.

Riechers

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