Stellungnahme zum Antrag CDU betr. Unfallgefährdungen für Schüler im Bezirk
Letzte Beratung: 13.02.2020 Ausschuss für Mobilität und Inneres Ö 4
Nach Berichten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) besteht in Hamburg unverändert eine hohe Unfalllage bei Schülerunfällen. Danach passieren gemäß Statistik der Unfallkasse Nord ein großer Teil der Unfälle auf dem Weg zur Schule. Vor allem Schüler, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, sind Gefährdungen ausgesetzt. Fahrradunfälle sind mit 45 % die mit Abstand häufigsten Verkehrsunfälle in der Schülerunfallversicherung.
Allein im Kalenderjahr 2017 sind in Harburg 753 derartige Wegeunfälle von Schülern vorgekommen.
Die Bezirksversammlung beschließt:
Die Vorsitzende der Bezirksversammlung möge Vertreter der Unfallkasse Nord und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in den Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr einladen und dort berichten lassen, in welchem Umfang im Einzelnen im Bezirk Harburg Schülerunfälle, insbesondere auch im Straßenverkehr, vorgefallen sind. Der Bericht soll sich auch darauf erstrecken, welche Maßnahmen zur Vermeidung der Unfälle getroffen werden können und ob ein Schwerpunkt bei Grundschülern festzustellen ist.
Hamburg, am 05.11.2018
Ralf-Dieter Fischer Brit-Meike Fischer-Pinz
Fraktionsvorsitzender Dr. Antje Jaeger
Florian Klein
Bezirksversammlung Harburg 24.01.2020
Der Vorsitzende
Die Unfallkasse Nord, Abteilung Prävention und Arbeitsschutz nimmt zu dem Antrag CDU Drs. 20-4257 wie folgt Stellung:
Bei dem Antrag geht es um den Wunsch der CDU-Fraktion zu Unfällen im Straßenverkehr von Schülerinnen und Schülern im Bezirk Harburg weitergehend informiert zu werden.
Schülerinnen und Schüler sind auf den Schulwegen, beim Aufenthalt in der Schule sowie bei Schulausflügen über die Unfallkasse Nord gesetzlich unfallversichert. Im Jahre 2018 wurden bei uns etwa 80.000 Schulunfälle gemeldet, davon etwa 5800 Wegeunfälle. Der Anteil von Wegeunfällen ist mit etwa 8 % am gesamten Unfallgeschehen seit Jahren konstant. Allerdings erfasst unsere Unfallstatistik keine Aufschlüsselung nach Straßen, Kreuzungen und Zebrastreifen. Örtliche Schwerpunkte für diese Wegeunfälle können wir deshalb nicht feststellen.
Die Erfassung und Auswertung der Unfallanzeigen ist bundeseinheitlich geregelt und lässt leider solche Auswertungen für uns nicht zu. Solche Daten werden von der Polizei im Rahmen der Unfallaufnahme ermittelt.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für sinnvoller, wenn Sie sich mit Ihrem Anliegen an die Polizei wenden.
In dem Zusammenhang mit Verkehrsunfällen von Schülerinnen und Schülern möchte ich Sie noch auf unsere Bemühungen hinweisen, dass Schülerinnen und Schüler rechtzeitig und altersgerecht lernen, ihren Schulweg alleine zu bewältigen.
Mit Sorge beobachten wir seit Jahren die zunehmende Zahl von Schülerinnen und Schülern, die von ihren Eltern im Auto zur Schule gefahren und wieder abgeholt werden – Stichwort Elterntaxi. Verkehrskompetenz lernt man aber nicht als Fahrgast im Auto, sondern durch aktive Teilnahme am Straßenverkehr. Und hier sind insbesondere die Eltern gefordert, mit ihren Kindern den Schulweg zu üben, am Anfang gerne auch gemeinsam. Ziel sollte es aber sein, dass Kinder innerhalb des ersten Schuljahres imstande sind, den Schulweg zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen.
Ich hoffe, diese Hinweise helfen Ihnen weiter. Bei weiteren Fragen zur Unfallstatistik wenden Sie sich bitte gerne an unseren Herrn Dr. Bögel, den Sie unter Jan.Boegel@uk-nord.de und 040 / 271 53 – 219 erreichen.
gez. Heimath
f.d.R.
Wyzinski
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.