Stellungnahme der GRÜNEN-Fraktion betr. Nöldekestraße 17 JEP: Anhörungsschreiben nach §28 BezVG
Letzte Beratung: 23.06.2020 Hauptausschuss Ö 7.2.1
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Die GRÜNE Fraktion bezieht zur Nutzung der Immobilie an der Nöldekestraße 17 als Standort für das zweite Jungerwachsenenprogramm zur temporären Unterbringung wohnungsloser Jungerwachsener wie folgt Stellung:
Wir begrüßen das Anliegen der fördern und wohnen AöR (f & w) einen Standort in Harburg für das Jungerwachsenenprogramm weiter zu etablieren. Wir unterstützen das Ziel des sozialen Projektes, wohnungslose Jungerwachsene dauerhaft in eigenem Wohnraum zu integrieren und in der Gesellschaft zu inkludieren. Wir sehen darin den unbedingten Auftrag der Gesellschaft eine Teilhabe von allen Menschen zu ermöglichen.
Gleichzeitig möchten wir darauf hinweisen, dass der Standort zur Umsetzung des Projektes nicht ideal ist. Weitere gesellschaftliche Gesichtspunkte sind insbesondere in Betracht der Zielsetzung des Projektes zu beachten. Wir wollen, dass Menschen in die Lage versetzt werden, ein sozial stabiles Leben in einer heterogenen Gesellschaft zu führen. Im Sozialmonitoring Integrierte Stadtteilentwicklung der Stadt Hamburg wird jedem Gebiet ein sozialer Status zugewiesen. Dabei befindet sich die Nöldekestraße direkt an einem Areal welches einen sehr niedrigen Gesamtindex und keine positive Dynamik aufweist.
Aus zweierlei Prioritäten sprechen wir uns daher gegen diesen Standort aus, wenn Alternativen gefunden werden können: 1) Die Entwicklung der Individuen und 2) die Entwicklung des Stadtgebietes um die Nöldekestraße. Eine Gesellschaft soll sich gemeinsam entwickeln – voneinander und miteinander profitieren. Denn hier geht es um Menschen und jeder Einzelne zählt. Dabei sehen wir es als falschen Weg an, die Prozesse zur Inklusion bereits sozial benachteiligter Menschen in einem Gebiet zu vollziehen, in welchem das Sozialmonitoring der Stadt Hamburg Alarm schlägt.
Zwar liegt die Vermutung nahe, das an dieser zentralen Lage sowohl die Mietkosten als auch die Räumlichkeiten für eine Einrichtung dieser Art ideal sind, so sollten soziale und gesellschaftliche Aspekte in der Abwägung solch einer wichtigen sozialen Einrichtung vordergründig sein. Wir wollen kein „hier-die-Reichen, dort-die-Armen“ – sondern ein gutes Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen und sozialer Schichten in allen Stadtteilen, um eine Gesellschaft der Toleranz, Sensibilität und des Miteinanders in Harburg zu verankern.
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