21-0925

Kleine Anfrage CDU betr. Unzureichende Zusammenarbeit von Gesundheitsämtern hinsichtlich Corona

Kleine Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

 

Nach uns vorliegenden Informationen, sind die Kinder einer kleinen Kita (in Barmbek-Nord) am Nachmittag des 07.09.2020 durch E-Mail-Nachricht in Quarantäne geschickt worden.  Es ist dann ein Massentest an der Kita am 10.09.2020 durchgeführt worden mit dem Hinweis, dass die Eltern innerhalb von 24 Stunden über das Ergebnis unterrichtet werden würden. Nachfragen von besorgten Eltern beim zuständigen Gesundheitsamt Hamburg-Nord am Freitag, den 11.09.2020 und am Montag, den 14.09.2020 haben keine Gewissheit über Ergebnisse ergeben. Am 14.09.2020 hat das Gesundheitsamt Hamburg-Nord den Eltern geantwortet "Sorry! Wir haben selber noch keine Ergebnisse und kümmern uns aber darum.".

 

Nach weiteren Informationen durch die Kita an die Eltern, hat das zuständige Gesundheitsamt Hamburg-Nord mitgeteilt, dass die Testergebnisse erhoben worden seien. Sie seien allerdings durch das beauftragte Labor an das falsche Gesundheitsamt, nämlich Hamburg-Harburg, gesendet worden. Dort ist jedoch nach Eingang nichts veranlasst worden. Das Gesundheitsamt Hamburg-Nord hat erklärt, dass es bereits mehrfach, nämlich am 11. und 13. September per Mail nach den fehlgeleiteten Testergebnissen nachgefragt habe. Es seien aus Harburg jedoch keinerlei Antworten erfolgt. Auch telefonische Kontakte sind offenbar nicht zustande gekommen. Auch am Montag, den 14.09.2020 war für das Gesundheitsamt Nord in Harburg fernmündlich niemand erreichbar. 

 

Daraufhin hat die Gesundheitsamtsleitung Nord die weitere Aufklärung übernommen. Glücklicherweise waren die durchgeführten Tests offenbar sämtlich negativ. 

 

Der gesamte Vorgang zeigt allerdings, dass nicht einmal die Zusammenarbeit von Gesundheitsämtern auf der dienstlichen Ebene in wichtigen Fällen sichergestellt ist oder klappt. 

 

Wir fragen die Bezirksamtsleitung: 

 

1.     Wann sind die Ergebnisse der durch das Gesundheitsamt Nord veranlassten Corona-Tests an der Kita Tieloh, die am 10.09.2020 erhoben worden sind, nach Fehlleitung durch das Labor beim Gesundheitsamt in Hamburg-Harburg eingegangen?

 

2.     In welcher Weise erfolgte sodann im Gesundheitsamt die weitere Bearbeitung?

 

3.     Aus welchem Grund haben die zuständigen Mitarbeiter nicht sogleich erkannt, dass es sich um eine Fehlleitung handeln würde?

 

4.     Aus welchem Grund ist das zuständige Gesundheitsamt Hamburg-Nord nicht unverzüglich über diesen Sachverhalt informiert worden?

 

5.     Wann sind beim Gesundheitsamt Harburg in diesem Fall per E-Mail in den nachfolgenden Tagen vom 11. - 13.09.2020 Nachfragen des Gesundheitsamtes Nord eingegangen mit der Frage nach dem Verbleib der Unterlagen?

 

6.     Wie sind diese Mails im Gesundheitsamt Harburg bearbeitet worden?

 

7.     War das Gesundheitsamt Harburg auch an diesen Tagen so personell besetzt, dass die Wichtigkeit des Vorgangs erkannt werden konnte und eine schnelle Rückantwort hätte erteilt werden können?

 

8.     Aus welchem Grunde war das Gesundheitsamt Harburg für fernmündliche Nachfragen der Kollegen aus dem Gesundheitsamt Nord auch am Montag, den 14.09.2020 nicht erreichbar?

 

9.     Wie hat sich der Ablauf sodann gestaltet. 

 

10.   Wann hat das Gesundheitsamt Harburg fernmündliche Vorabmitteilungen über die Testergebnisse den Kollegen in Nord zugeleitet?

 

11.   Wann sind die Unterlagen sodann nach Nord geleitet worden?

 

12.   Teilt die Bezirksamtsleitung die Ansicht der Fragesteller, dass der Vorgang erhebliche organisatorische Mängel im Gesundheitsamt Hamburg-Harburg erkennen lässt?

 

13.   Wie ist bei derartigen Fällen die Zusammenarbeit der bezirklichen Gesundheitsämter geregelt?

 

14.   Wie ist ggf. durch organisatorische Veränderungen zwischenzeitlich sichergestellt worden, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen können. 

 

Hamburg, am 02.10.2020

 

Ralf-Dieter Fischer                                                             Dr. Antje Jaeger

Fraktionsvorsitzender                                                         Brit-Meike Fischer-Pinz