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Gemeinsamer Antrag SPD und CDU betr. Soziale Infrastruktur in Neugraben-Fischbek stärken - Konzept für den Standort Ohrnsweg entwickeln

Gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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31.01.2022
06.01.2020
Sachverhalt

Bisher in westlicher Randlage Neugraben-Fischbeks gelegen, entwickelt sich Sandbek künftig zu einer regionalen Mitte der Gebiete Sandbek, Fischbek, Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen. Bereits jetzt leben hier gut 8.000 Menschen. Weitere 3.000 Wohnungen entstehen, von denen eine große Zahl von Familien mit Kindern bezogen werden. 

 

Damit steigt der Bedarf an sozialer und kultureller Infrastruktur vor Ort. Das betrifft alle Belange von Bildung (Kita, Grundschulen, weiterführende Schulen), kulturellen, sowie Sport- und Freizeitangeboten (für Kinder, Jugendliche und Erwachse), Beratungs- und Hilfeeinrichtungen (Elternschulen, Erziehungsberatung, Seniorenberatung, freie Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit, …).

 

Um diesem Bedarf gerecht werden zu können, erscheint die Schaffung eines im Fokusgebiet zentral liegenden ‚Quartierszentrums‘ als eine Möglichkeit, Synergien zu bündeln. Schon bislang nimmt die Schule Ohrnsweg viele Aufgaben im derzeitigen sozialen Raum wahr und hat dadurch eine identitätsstiftende Wirkung für Sandbek entwickelt. Gemeinsam mit der Kita des Schulvereins auf dem Gelände der Schule und einem breiten zusätzlichen Elternangebot, ergänzt durch die Angebote des Freizeitzentrums Fischbek (Margaretenhort Kinder- und Jugendhilfe gGmbH), hat sich der Standort trotz seiner bisherigen Randlage eine Zentrumsfunktion erarbeitet.

Die Schule Ohrnsweg wird im Zuge der Baugebiete Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen eine besondere Stellung einnehmen. Bisher dreizügig geplant und zweizügig geführt, wird sie auf mindestens vier Züge erweitert werden, um dem wachsenden Bedarf an Grundschulplätzen gerecht werden zu können. Der Standort wird eine noch stärkere Scharnierbedeutung erhalten. Einerseits wird die Schule deutlich erweitert werden, um den zusätzlichen Bedarf an Grundschulplätzen zu decken, andererseits sind die Wegebeziehungen von Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen in Richtung des S-Bahn-Haltepunkts Fischbek direkt an dem Schulgelände entlanggeführt.

 

Daher kann das – in städtischem Eigentum befindliche – Schulgelände in die Schaffung eines ‚Quartierszentrums‘ unter Umständen sinnvoll einbezogen werden. Als mögliche Nutzungen oder Nutzer sind hierbei schulische Angebote, die Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze, die Einbeziehung des Freizeitzentrums, Angebote der Elternschulen, Zweigstelle der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, Vereinssportangebote, Veranstaltungssaal und weitere denkbar und sinnvoll. Erste Gespräche mit potenziellen Nutzern sind auf hohes Interesse gestoßen. Einschlägige Erfahrungen mit multifunktionalen Bildungszentren sind in der Region Süd bereits mit dem BGZ Süderelbe und dem Bildungszentrum „Tor zur Welt“ (Wilhelmsburg) gesammelt worden.

 

Der derzeitige Zustand und die vorhandenen Kapazitäten an der Schule weisen allerdings deutliches Entwicklungspotenzial auf.

 

Die bisherige Ausstattung der Schulgebäude zeigt ein sehr heterogenes Bild: Während Verwaltungsgebäude und Pausenmehrzweckhalle in der Zustandskategorie 2 geführt werden, sind Klassengebäude und Sporthalle in der zweitschlechtesten Zustandskategorie 5 (vgl. Bü-Drs. 20-13169; Oktober 2014). Seither hat sich der bauliche Zustand der Schulsporthalle nicht verbessert. Ein Erhalt scheint daher fraglich. Bei der Sporthalle handelt es sich zudem um eine Einfeld-Halle, die neben dem schlechten baulichen Zustand auch – ebenso wie die Klassengebäude – keine ausreichenden Kapazitäten für eine erhöhte Schülerschaft bietet. 

Bereits im Dezember 2012 (Bü.Drs. 20-5317) teilte der Senat mit: „Es ist Ziel des Senats, die Schulgebäude mit den beiden schlechtesten Gebäudeklassen zügig abzubrechen, bei Bedarf durch Neubauten zu ersetzen und alle Schulgebäude in die Gebäudeklasse 2 bzw. 3 zu bringen und dann durch werterhaltende Bauunterhaltung zu halten.“

 

Unter der Berücksichtigung der erheblich verändernden Rahmenbedingungen vor Ort ist der Standort Ohrnsweg bezüglich der Priorisierung von Maßnahmen sicherlich erneut zu bewerten. Dabei sollte eine sinnvolle funktionale Aufwertung des Standortes eingeplant werden.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Verwaltung wird aufgefordert, ein Konzept zur Entwicklung und Stärkung der sozialen Infrastruktur im Entwicklungsgebiet Sandbek, Fischbeker Heidbrook, Fischbeker Reethen zu erstellen.

 

Hierbei soll insbesondere die funktionale Aufwertung durch ein zentrales Quartierszentrum auf dem Gelände der Schule Ohrnsweg oder anderen geeigneten städtischen Flächen, geprüft und ausgearbeitet werden. Mögliche Nutzungs- und Finanzierungsszenarien, wie im Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells (Bü-Drs. 20/14486) sowie weiterer denkbarer Investorenmodelle sind dabei einzubeziehen.

 

Das Konzept ist im Stadtplanungsausschuss vorzustellen.