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Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. S-Bahn-Ring (S33) für Hamburger Süden untersuchen!

Gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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24.11.2020
Sachverhalt

 

Seit einiger Zeit läuft der S-Bahnverkehr auf der Harburger Strecke nicht wirklich gut. Das von den Ländern Hamburg und Niedersachsen bestellte Fahrplanangebot und die Kapazitäten werden von der S-Bahn Hamburg nicht vollständig und pünktlich erbracht. Die Ursachen sind vielfältig und auch nicht immer von den DB-Firmen verschuldet.

 

Nichtsdestotrotz leiden die Fahrgäste, die kaum zuverlässig ihre Arbeitsstellen oder Termine erreichen. Es muss befürchtet werden, dass die Fahrgastzahlen gleichbleiben oder sogar zurückgehen. Dabei ist durch die Neubauquartiere und den Bevölkerungszuwachs im Bezirk Harburg ein zügiger Ausbau notwendig, da das Straßennetz in den Hauptverkehrszeiten auch nur noch wenige Kapazitäten frei hat.

 

Letztendlich wird durch die Zustände auch das politische Ziel verfehlt, einen attraktiven ÖPNV zu schaffen und so mehr Fahrgäste in die Bahnen zu bringen.

 

Es müssen alle Beteiligten mit Hochdruck und großer Priorität dafür sorgen, dass

 

1. kurzfristig alle Maßnahmen ergriffen werden, um einen stabilen und verlässlichen Fahrplan der S-Bahn zwischen Stade – Neugraben – Harburg – Hamburg aufrecht zu erhalten.

2. kurz- bis mittelfristig die Verstärker-S-Bahn S32 in den Hauptverkehrszeiten zumindest zwischen Harburg Rathaus und Hamburg Hauptbahnhof in Betrieb genommen wird. 

3. langfristig das Schnellbahnnetz in den Hamburger Süden ausgedehnt wird. Hierbei müssen rasch Untersuchungen für eine Elbtunnel-S-Bahn (z.B. zwischen Altona – Waltershof – Bostelbek – Neugraben als Teil eines S-Bahn-Ringes) sowie die Verlängerung der U4 bis Harburg aufgenommen werden.

Eine Machbarkeitsstudie für die U4 hat die Bezirksversammlung Harburg bereits eingefordert. Der Senat hat inzwischen angekündigt, eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der U4 Richtung Süden in Auftrag zu geben. Allerdings soll hiermit nur eine Verlängerung bis Wilhelmsburg untersucht werden. Für den Sprung Richtung Süden ist das nicht genug, da die S-Bahnlinie S3/S31 eine deutliche Entlastung benötigt. Die Machbarkeitsstudie muss daher auch eine Fortsetzung bis nach Harburg beinhalten.  

Eine weitere Möglichkeit, Harburg zusätzlich anzubinden und dabei die vorhandene S-Bahnlinie zwischen Harburg und dem Hauptbahnhof zu entlasten wäre ein S-Bahnring. Parallel sollte daher eine Machbarkeitsstudie für einen S-Bahn-Ring (Arbeitstitel S33) für den Hamburger Süden in Auftrag gegeben werden. Der S-Bahn-Ring könnte in Neugraben starten und in einer neuen S-Bahn-Station Bostelbek auf die vorhandene Hafenbahn Bostelbek – Waltershof übergehen. 4 neue S-Bahn-Halte wären dabei denkbar: Hausbruch Nord, Moorburg (optional), Waltershof und Eurogate (optional). Zwischen Waltershof und Altona (S-Bahnhof) müsste ein neuer Elbtunnel gebaut werden. Von Altona könnte die neue S33 die gegenwärtige S31 ersetzen und über Dammtor, Hauptbahnhof, Harburg nach Neugraben fahren. In der von der Hamburgischen Bürgerschaft beschlossenen Vereinbarung zur Verlegung des Fernbahnhofs Altona nach Diebsteich zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem VCD (Drucksache 21/19943 der Bürgerschaft) wird u.a. eine Machbarkeitsstudie in Aussicht gestellt, die „noch eine weitere Elbquerung ergänzend zu den bestehenden“ langfristig untersuchen soll. Angesichts der vorhandenen Verkehrsprobleme im Hamburger Süden muss diese Untersuchung möglichst bald erfolgen, um anschließend über das weitere Vorgehen fundiert beraten zu können.

Petitum/Beschluss

 

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung werden gebeten, sich bei der BVM und dem HVV dafür einzusetzen, dass eine Machbarkeitsstudie für einen S-Bahn-Ring für den Hamburger Süden im Dialogforum entsprechend Punkt 2.f. der Verständigung zwischen FHH, DB Netz AG, DB Station & Service AG, VCD Nord e.V. zur Verlegung Bahnhof Hamburg-Altona (Diebsteich) diskutiert und eingefordertwird. Dabei soll die Machbarkeitsstudie wie oben beschrieben auf bestehende Trassenverläufe zurückgreifen sowie  eine zusätzliche westliche schienengebundene Elbquerung projektieren. Neben betrieblichen und baulichen Aspekten soll die Studie auch Aussagen über die Fahrgastnachfrage (auch auf die Linien S3 und S32) und finanziellen Auswirkung beinhalten.