22-0811

Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Regenbogenstadt Hamburg - Treppe am Sand als Zeichen der Vielfalt

Gemeinsamer Antrag

Sachverhalt


Der Sand ist ein beliebter Platz im Herzen Harburgs. Hier findet regelmäßig der Harburger Wochenmarkt statt und eine Treppe zwischen den Adressen Sand 35 und Sand 41 verbindet den Platz mit der höher gelegenen Neuen Straße. Sie wird täglich von zahlreichen Menschen frequentiert – insbesondere wegen den hiesigen Geschäften, Cafés und Gastronomen. Die zentrale Lage macht die Treppe zu einem idealen Ort für ein öffentlich gut sichtbares Zeichen für Offenheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Regenbogenfarben sind international als Symbol für Vielfalt und Gleichberechtigung anerkannt. Eine entsprechende Gestaltung der Treppe trägt dazu bei, die kulturelle und ethnische Vielfalt sowie queere Menschen in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen und das Selbstverständnis Harburgs als bunter und weltoffener Stadtteil zu stärken. Harburg ist ein multikulturell geprägter Bezirk mit Menschen verschiedenster Herkunft, Lebensentwürfe und Identitäten. Ein sichtbares Bekenntnis zu dieser Vielfalt stärkt den sozialen Zusammenhalt und wirkt Ausgrenzung und Diskriminierung entgegen.

Die Treppe selbst unterteilt sich in drei Segmente, die je aus sechs Stufen bestehen. Das allgemein bekannte Zeichen des Regenbogens besteht aus sechs Farbstreifen (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett), womit entweder jede Stufe abwechselnd bemalt werden könnte, wodurch drei Regenbögen übereinander entstünden, oder es werden je drei aufeinanderfolgende Stufen in derselben Farbe bemalt, wodurch ein großer Regenbogen zu sehen wäre.

Vergleichbare Projekte existieren bereits erfolgreich in anderen Städten:

In Wien (Österreich) wurde 2018 im Rahmen einer queeren Stadtentwicklungsinitiative eine öffentliche Treppe an der Albertina dauerhaft in Regenbogenfarben bemalt.

In Naumburg (Sachsen-Anhalt) wurde 2023 eine Treppe der Albert-Schweitzer-Schule in Regenbogenfarben gestaltet, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

In Freiburg (Baden-Württemberg) wurde 2025 eine Rolltreppe am Freiburger Hauptbahnhof in Regenbogenmotive realisiert – auf Initiative des Freiburger Bürgermeisters selbst.

Auch aus stadtgestalterischer Sicht spricht vieles für die Umsetzung: Farbe und Gestaltung beleben das Stadtbild, erhöhen die Aufenthaltsqualität und schaffen identitätsstiftende Orte. Nicht zuletzt erzeugt eine solche Treppe auch touristisches und mediales Interesse, da sie zum Symbolfoto und beliebten Treffpunkt werden kann – vergleichbar mit den bereits existierenden „Instagram-Spots“ in anderen Städten.

Die Realisierung kann durch Beklebung mit UV-beständiger und rutschfester Folie oder durch dauerhafte Beschichtung mit abriebfester Farbe erfolgen. Umweltfreundliche Materialien und Pflegevereinbarungen mit engagierten Initiativen oder Vereinen (z. B. LSVD Hamburg oder lokale LGBTQIA+-Gruppen) sind dabei anzustreben. Eine feierliche Einweihung mit Marktbesuchern/-innen, Anwohnern/-innen und Vertretern/-innen der Bezirksversammlung kann zusätzlich Aufmerksamkeit und Unterstützung fördern.

Mit der Gestaltung der Treppe am Sand in Regenbogenfarben setzen wir als Bezirk ein starkes, niederschwelliges und öffentlich sichtbares Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Demokratie. Es ist ein Ausdruck der Wertschätzung aller Menschen, unabhängig von Identität, Herkunft oder sexueller Orientierung – und ein Statement für ein offenes, solidarisches Harburg.

Petitum/Beschluss


Die Bezirksversammlung Hamburg-Harburg möge beschließen, dass die Stufen der Treppe am Sand (zwischen Sand 35 und Sand 41) in Regenbogenfarben gestaltet und die Geländer in einer hellen, freundlichen Farbe lackiert werden.

Lokalisation Beta
Harburg

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