Gemeinsamer Antrag SPD - GRÜNE betr. Erhalt der heimischen Baumarten in unseren Wäldern
Durch die Trockenheit der letzten Jahre wurden auch Harburgs Wälder stark geschädigt. Vertrocknete Bäume, die als Folge dieser Einwirkungen zusätzlich vom Borkenkäfer geschädigt wurden, wurden in weiten Gebieten der Forsten Eißendorf und Hausbruch nachgewiesen.
In der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz am 22.09.2020 wurden von Herrn Prof. Dickhaut von der HCU und Herrn von Ehren von der Baumschule Lorenz von Ehren ein Konzept zur Veränderung der Arten und Standorte der Bäume vorgestellt. Es basiert auch auf der verstärkten Ansiedlung klimaresistenter Baumarten, die z. B. nach züchterischer Anpassung aus Vorderasien oder dem Donauraum importiert werden sollen.
In einem Artikel in der Zeit vom 08.10.2020 wurden zu diesem Thema jetzt Erfahrungen aus dem (Nicht-) Forstmanagement im Nationalpark Bayerischer Wald dargestellt. Dieser Nationalpark hatte in seiner jetzt 50-jährigen Geschichte eine Reihe von Krisen überstanden, darunter auch mehrjährige Trockenheit gekoppelt mit Borkenkäferbefall, der zum Absterben von Fichtenbeständen auf 4000 m² führte. Diese Krise hat sich nach einigen Jahren dadurch gelöst, dass die natürlichen Fressfeinde des Borkenkäfers dessen Bestände zum Zusammenbruch brachten und nachwachsende heimische Arten, dort primär die Eberesche, die Flächen schnell wieder besiedelten.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, Referenten oder Referentinnen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz einladen, um über Möglichkeiten Auskunft zu geben, wie der Erhalt der heimischen Wälder auch ohne Ansiedlung klimaresilienter Arten aus anderen Regionen der Welt möglich wäre.
Hierbei soll auch auf die Erfahrungen des Forstmanagements im Nationalpark Bayerischer Wald eingegangen werden. Insbesondere,
· ob und welche anderen Möglichkeiten zur Erhaltung der Wälder statt der Ansiedlung neuer trockenresistenter Baumarten bestehen;
· welche Kriterien für die erfolgreiche Einführung des Nicht-Forstmanagements bisher identifiziert werden konnten und worauf bei einer Umsetzung für Wälder in einer Metropolregion zu achten ist;
· welche Methoden und welcher personelle, technische und finanzielle Aufwand mit den Alternativen verbunden ist.