Gemeinsamer Antrag SPD CDU betr. die Harburger Tafel e.V.
Letzte Beratung: 18.03.2019 Ausschuss für Soziales, Bildung und Integration Ö 1
Harburg gehört zu den von Armut am stärksten betroffenen Stadtteilen Hamburgs. Besonders armutsgefährdet sind Alleinerziehende und Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zu anderen Stadtteilen Hamburgs in Harburg besonders hoch ausgeprägt (8,2%, Bezirk Harburg 6,6, Hamburg 5,6%). Auch der Anteil der SGB II-Empfänger fällt in Harburg im Vergleich zu anderen Stadtteilen Hamburgs (9,9%) mit 18% (Bezirk Harburg 12,5%) fast doppelt so hoch aus. Damit empfängt im Stadtteil Harburg fast jeder Fünfte Leistungen nach dem SGB II.
In Zeiten zunehmender Armutsgefährdung bilden die Tafeln eine wichtige Anlaufstelle um bedürftige Personen mit kostenlosen Lebensmitteln zu versorgen. Gegen einen geringfügigen Obolus werden an mehreren Ausgabestellen von ehrenamtlichen Helfer/inne/n zuvor von Geschäften, Hotels und Gastronomien eingesammelte Lebensmittelspenden an bedürftige Personen verteilt.
Bundesweit zeichnet sich hierbei eine besorgniserregende Entwicklung ab. Die Anzahl der Tafeln und der unterstützungsbedürftigen Personen ist in den letzten Jahren bundesweit kontinuierlich gestiegen. Spätestens seit der kürzlich medial berichteten Beschränkung der Essener Tafeln bei der Lebensmittelvergabe ist deutlich geworden, dass die Nachfrage nach Lebensmittelspenden insbesondere in sozialschwachen Stadtteilen deutlich stärker und schneller steigt als das Angebot. Alarmierend ist insbesondere auch die hohe Anzahl der bedürftigen Kinder und Jugendlichen, die von den Tafeln auf Unterstützung angewiesen sind.
Auch die 1996 gegründete Harburger Tafel e.V. ist zunehmend mit einem steigenden Lebensmittelspendenbedarf konfrontiert. Unter den bedürftigen Personen sind nicht nur Hartz IV-Empfänger sondern zunehmend auch Beschäftigte mit unterdurchschnittlich niedrigen Einkommen, Arbeitslose und Rentner.
Die Vorsitzende der Bezirksversammlung Harburg wird gebeten, Vertreter/innen der Harburger Tafel e.V. in den Ausschuss für Soziales, Bildung und Integration einzuladen, um über ihre Angebote, ihre Zusammenarbeit mit anderen Hilfsvereinen und die aktuellen Entwicklungen zu berichten.
Dabei soll insbesondere auf Entwicklung der Anzahl und die Altersstruktur der von der Harburger Tafel unterstützten Personen sowie die Entwicklungen des Lebensmittelspendenbedarfs in den letzten drei Jahren eingegangen werden.
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