Gemeinsamer Antrag der GRÜNE und SPD-Fraktion betr. A: aufklaren - Kinder psychisch erkrankter Eltern werden in Hamburg gesehen und erhalten individuelle Hilfe.
Kinder psychisch kranker Eltern haben statistisch gesehen je nach Art der Erkrankung eine drei- bis vierfach höhere Disposition für psychische Erkrankungen. Verantwortlich für dieses erhöhte Risiko ist ein Zusammenspiel aus sozialen Komponenten, besonders schwierigen Lebens- und Entwicklungsbedingungen sowie genetischen Faktoren (Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlperiode, Kommissionsdrucksache 17/26).
Frühzeitige Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in dieser Situation führt dazu, dass sie weitaus bessere Chancen haben, später als Erwachsene ein normales Leben zu führen. Besonders belastend ist es für Kinder, wenn die psychische Erkrankung der Eltern durch die Familien tabuisiert wird und dies zu Isolation und Ausgrenzung führt. Der Paritätische Landesverband Hamburg startet in Hamburg das Projekt A: aufklaren und erschließt damit diesen so wichtigen Bereich.
„A: aufklaren ist ein Projekt, das unter dem Dach des PARITÄTISCHEN Landesverbandes Hamburg einen eigenständigen Ansatz verfolgt. Die Grundprinzipien des PARITÄTISCHEN „Offenheit, Vielfalt, Toleranz!“ bieten die Plattform, das Thema „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ aufzugreifen und Initiative für diese Zielgruppe zu ergreifen.“ (Quelle: https://www.aufklaren-hamburg.de/)
Die Ziele des Projektes sind:
- Die Schulung von Fachkräften im Umfeld der betroffenen Familien.
- Angebote und Werkzeuge für die Fachkräfte zur Verfügung zu stellen.
- Interdisziplinäre Vernetzung.
- Reduktion der Barrieren zwischen den einzelnen Hilfeangeboten.
Die Bezirksversammlung Harburg unterstützt die Ziele des Projektes und unterstreicht zudem, dass die Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Harburg eine hohe Priorität einnehmen muss. Daher bitten wir, dass Vertreter*innen des Projektes A: aufklaren in den Ausschuss für Jugendhilfe eingeladen werden und vom Projekt und insbesondere der Umsetzung in Harburg zu berichten.