21-0132.01

Anwort zur kleinen Anfrage AfD betr. Schließung ALDI-Markt Cuxhavener Straße 66

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

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15.10.2019
Sachverhalt

Für einen Neubau des ALDI-Marktes in der Cuxhavener Straße 402, der dann über eine erheblich vergrößerte Verkaufsfläche verfügen wird, soll im Gegenzug der ALDI-Markt in der Cuxhavener Straße 66 geschlossen werden. Bestandteil der Vereinbarung zwischen dem Bezirksamt und ALDI ist ebenfalls, dass der Betreiber der Discountmärkte die Brandruine neben dem Grundstück Cuxhavener Straße wiederaufbaut.

Beide Filialen des Discounters liegen rund 7 km voneinander entfernt an der B73. Die an der B73 bestehenden Discounter sind ein fester Bestandteil der Nahversorgungsstruktur im Bezirk Harburg.[1][1] Diese Betriebe sind auf Kunden ausgerichtet, die mit dem Kraftfahrzeug zum Einkaufen kommen, was ganz besonders für den Betrieb Cuxhavener Straße 66 in Hausbruch gilt.[2][2]

Das Nahversorgungszentrum Heimfeld befindet sich in der Heimfelder Straße im Kreuzungsbereich Alter Postweg mit einem Penny-Discounter als Magnetbetrieb.[3][3] Das Zentrum Heimfeld liegt mit 1.000 m² Verkaufsfläche nur knapp über den Mindestanforderungen an einen zentralen Versorgungsbereich.[4][4] Im Nahversorgungskonzept wird für das Zentrum Heimfeld deshalb empfohlen, einen leistungsfähigen Lebensmittelvollsortimenter als Magnetbetrieb zu installieren oder den bestehenden Lebensmittelmarkt zu erweitern.[5][5] Durch die Art der Bebauung sind allerdings kaum größere Flächen verfügbar.[6][6]

Der Stadtteil Heimfeld ist mit ca. 201m² Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner unterdurchschnittlich ausgestattet (Hamburger Durchschnitt ca. 470 m² Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner).[7][7] Im Westen Heimfelds sieht das Nahversorgungskonzept sogar eine räumliche Versorgungslücke.[8][8]

Westlich von Heimfeld liegt in Hausbruch der ALDI-Markt Cuxhavener Straße 66, den das Nahversorgungskonzept 2018 für Heimfeld als nahversorgungsrelevant einstuft und in einer Wettbewerbssituation zum Nahversorgungszentrum Heimfeld sieht.[9][9]  Tatsächlich wird der ALDI-Markt auch von Kunden aus dem Stadtteil Heimfeld aufgesucht.

Dieses vorausgeschickt fragen wir:

  1. Liegen Untersuchungen vor, welchen Kundeneinzugsbereich der ALDI-Markt in der Cuxhavener Straße 66 hat?
    1. Wenn nein, warum nicht?
    2. Wenn ja, woher kommen die Kunden des ALDI-Marktes und wie viele sind es jeweils?
    3. Wie hoch ist der Anteil der Kunden des Marktes, die aus Heimfeld kommen?
    4.  Wie hoch ist der Anteil der Kunden, die aus der Siedlung Bostelbek kommen?

 

  1. Wie beurteilt das Bezirksamt die Bedeutung des ALDI-Marktes Cuxhavener Straße 66 für den Stadtteil Heimfeld für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs?

 

  1. Welche konkreten Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, einen leistungsfähigen Lebensmittelvollsortimenter als Magnetbetrieb im Nahversorgungszentrum Heimfeld (Heimfelder Straße / Alter Postweg) anzusiedeln, wie es das Nahversorgungskonzept Harburg 2018 empfiehlt?
    1. Wo ist eine geeignete Fläche im Nahversorgungszentrum verfügbar?
    2. Wo könnte eine solche Fläche geschaffen werden? 

 

  1. Wie beurteilt das Bezirksamt den Fortfall des ALDI-Marktes in der Cuxhavener Straße 66 vor dem Hintergrund, dass die Nahversorgungsstudie diesen ALDI-Markt für den Stadtteil Heimfeld als nahversorgungsrelevant einstuft, der Stadtteil Heimfeld ohnehin unterdurchschnittlich mit Verkaufsfläche ausgestattet ist und im westlichen Heimfeld eine Versorgungslücke identifiziert wurde?

 



 

[1] Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung GmbH: Perspektiven der Nahversorgung in den Stadtteilen Neugraben-Fischbek und Hausbruch. Fortschreibung des Nahversorgungskonzepts aus dem Jahr 2001, Januar 2010, S. 58

[2] Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH: Nahversorgungskonzept Harburg 2018, S. 46

[3] Ebenda, S. 46

[4] Ebenda, S. 82

[5] Ebenda, S. 46

[6] Ebenda, S. 46

[7] Ebenda, S. 46

[8] Ebenda, S. 46

[9] Ebenda, S. 108