21-1341.01

Antwort zur Anfrage SPD betr. Psychosoziale Belastungen von Kindern und Jugendlichen als Folge der Corona-Pandemie

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
14.09.2021
Sachverhalt


 

Inzwischen blicken wir auf mehr als ein Jahr zurück, in dem unser Leben anders verlaufen ist, als wir es gewohnt waren. Während das Berufsleben vieler Menschen beinahe unverändert verlief, veränderte es sich bei anderen erheblich. Sei es durch Home-Office, Kurzarbeit, Jobverlust oder Wegfall der Geschäftsgrundlagen. Dies führte bei vielen Menschen zu ökonomischen Existenzängsten und psychosozialen Belastungen.

 

Kinder und Jugendliche blicken zudem auf Monate zurück, in denen sie nicht den klassischen Präsenzunterricht in der Schule besuchen konnten. Die Qualität des durchgeführten Distanzunterrichts spiegelt die gesamte Bandbreite von ‚abarbeiten‘ von Arbeitsblättern, die zum Wochenbeginn ausgeteilt und in der Folgewoche wieder abgegeben wurden, bis zu hochwertigem videogestütztem täglichen und vor allem interaktivem und responsivem Unterricht. 

 

Darüber hinaus ist den Kindern und Jugendlichen der soziale Kontakt zu ihren Mitschülern, ihrer Peer-Group, ihren Freundinnen und Freunden seit Monaten nahezu versagt. Teilweise leben sie in beengten Wohnsituationen, in Familien mit den eingangs beschriebenen ökonomischen Existenzängsten und psychosozialen Belastungen, bis hin zu Situationen häuslicher Gewalt. Wir werden mit einer Generation umgehen müssen, in der die multiplen Deprivationen, also Mehrfachbelastungen bzw. Mehrfachbenachteiligungen, zugenommen haben.

 

Wir bitten um Beantwortung

 

Bitte beantworten für das 1. Quartal 2021 und aufschlüsseln nach Statistischen Gebieten unter Angabe des Vergleichswertes im gleichen Vorjahreszeitraum.

 

1. Wie viele Hilfen zur Erziehung sind in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 beantragt bzw. gewährt worden? Bitte auflisten nach ambulant, teilstationär und stationär.

2. Wie viele Fälle häuslicher Gewalt sind gemeldet worden?

3. Bei wie vielen davon richtete sich die Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche?

4. Wie viele Fälle von Kindeswohlgefährdung sind gemeldet worden?