Antwort Kleine Anfrage gem. §24 BezVG der GRÜNE-Fraktion betr. Frühe Hilfen und Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen
Eine geeignete Ausgestaltung der Frühen Hilfen und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Harburg setzt einen nachhaltigen Personalaufbau in den bezirklichen Gesundheitsämtern voraus. Die Bevölkerungswachstum in Harburg muss in der Ausgestaltung der bezirklichen Angebote und der personellen und finanziellen Ausstattung der Frühen Hilfen und dem Gesundheitsamt angemessen berücksichtigt werden. Mütterberatung ist Prävention: Mütter und Familien werden gestärkt, damit Kinder gesund aufwachsen können. Dabei ist insbesondere die Kontinuität des Angebots von Bedeutung, da jahrelange Bindungen Vertrauen schaffen.
In der von der Bezirksversammlung beschlossenen Drucksache 20-3512 stellt die Bezirksversammlung fest, dass das Konzept Frühe Hilfen in Harburg außerordentlich bewährt und dazu beigetragen hat, dass die Betreuung von Familien zum Wohle der Kinder aus einer Hand erfolgt. Es ist in dieser Weise einzigartig in Hamburg und verbindet die Bereiche Babylotsen, Familienteam und Mütterberatung sinnvoll und effektiv.
Daher sollte das Konzept Frühe Hilfen Harburg in der bisherigen Form und insbesondere mit der Personalausstattung fortgeführt, erweitert und finanziert werden.
Aus diesem Hintergrund bitten wir die Bezirksverwaltung um Stellungnahme zu folgenden Fragen:
1.Wie viele Stellen sind seit 2015 bis heute für die frühen Hilfen und im sozialpsychiatrischen Dienst im Bezirksamt eingesetzt? Wie viele dieser Stellen sind aktuell besetzt? Wie viele Stellen sind vakant? Wie viele Stellen wurden ausgeschrieben? (Bitte um tabellarische Darstellung mit Art der Anstellung, z.B. Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen, Psychotherapeut*innen, Verwaltung).
2.Wie viele Stellen aus dem Pakt des ÖGD sollen im GA Harburg geschaffen werden? Wie viele sind für medizinisches Personal geplant? Wie viele dieser Stellen sollen im Bereich der Frühen Hilfen tätig sein? Wie viele dieser Stellen sollen im Bereich der Gesundheit von Kindern- und Jugendlichen eingesetzt werden? (Bitte in übersichtlicher tabellarischer Darstellung).
3.In welcher Form wird die Weiterführung des Konzepts der Frühen Hilfen in Harburg sichergestellt?
4. Mit dem Verkauf des Landesbetriebs Krankenhäuser sind Krankenschwestern bzw. Kinderkrankenschwestern übernommen worden und in der Mütterberatung und im Bereich der Frühen Hilfen übernommen und eingesetzt worden. Diese Stellen werden in der Stellenplanung nicht aufgeführt und wurden bisher bei Pensionierung oder Weggang aus anderen Gründen nicht nachbesetzt. Um wie viele Stellen (Vollzeitäquivalente) handelt es sich? Wann werden diese Stellen ausgeschrieben und nachbesetzt?
5. Inwieweit erfolgen eine Koordination und psychologische Betreuung des Personals im Bereich der Frühen Hilfen?
6.Wie soll der gesetzliche Auftrag der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen (insb. Mütterberatung, Schuleingangsuntersuchungen, Babylotsen) in Zukunft erfüllt werden, welche Veränderungen sind in Planung? Wie wird die gestiegene Einwohnerzahl finanziell, personell und konzeptionell in der Ausgestaltung des medizinischen und gesundheitlichen Angebots im Bezirksamt berücksichtigt?
7. Das Aufrechterhalten der Hausbesuche mit verbindlichen Besuchstermin, den jede Familie auch absagen kann, hat erreicht, dass so viele Familien in Harburg über die Familienangebote informiert waren. Dies fördert die Niedrigschwelligkeit des Angebots. Wie könnten die Frühen Hilfen erweitert werden, um dies wieder zu gewährleisten?
8.Wie erfolgen medizinische Therapien bei Kindern mit Störungen des Hör- und Sehvermögens, der körperlichen Koordination oder anderen Erkrankungen?
9.Welche Stellen gibt es im Kinder - und jugendpsychologischen - und - psychiatrischen Bereich im Bezirksamt?
10.Wie wird der sozialpsychiatrische Dienst in der Versorgung von Kindern- und Jugendlichen und Familien (auch in Zusammenarbeit mit den Frühen Hilfen) einbezogen?
11.Welche Kompetenzen bietet das Gesundheitsamt interkulturell und mehrsprachig?