Antwort Kleine Anfrage DIE LINKE betr.: Situation der Straßensozialarbeit in Harburg
Straßensozialarbeit in Harburg richtet sich an verschiedene Zielgruppen in besonders belastenden Lebensumständen, die viel Zeit im öffentlichen Raum verbringen. Hauptsächlich werden junge Menschen betreut, die sich aufgrund vielfältiger Konflikte in ihren Familien und an anderen Orten nicht aufgehoben fühlen und den Kontakt zu Regelsystemen, wie Jugend- und Ausbildungseinrichtungen, weitgehend verloren haben. Damit sollte die Straßensozialarbeit die vielfältigen und breit gefächerten Angebote der sozialen Infrastruktur in Harburg ergänzen. Der Beratungsansatz ist der am stärksten niedrigschwellig arbeitende in der Sozialen Arbeit. Als Zugangsvoraussetzungen für die Beratung besteht lediglich die Bereitschaft, gewaltfrei miteinander zu kommunizieren. Bedarfs- und/oder Identitätsprüfungen vorab erfolgen nicht. Ziel ist es, jene Menschen zu erreichen, denen der eigenständige Zugang zu Hilfe und Beratung schwerfällt oder die diese Institutionen bewusst oder unbewusst meiden.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Bezirksverwaltung:
1. Wie viele Stellen im Bereich der Straßensozialarbeit gibt es derzeit in Harburg?
a) Wie viele sind hiervon besetzt?
b) Wie haben sich Stellen-Soll und -Ist seit 2018 entwickelt? (bitte nach Einrichtungen, Zielgruppen sowie Angaben über Vollzeitäquivalente darstellen)
2. Wie viele Fälle übernimmt ein:e Straßensozialarbeiter:in im Durchschnitt pro Monat?
a) Inwiefern hat sich dies seit 2018 verändert?
3. Nach welchen Kriterien wird entschieden, welche Personen von Straßensozialarbeiter:innen angesprochen werden?
4. Welche Kooperationen bestehen zwischen sozialen Einrichtungen und der Straßensozialarbeit? An welche Beratungsstellen wird primär vermittelt?
5. Wie sieht es in Sachen Parität und Teamarbeit in der praktischen Arbeit aus, d. h. sind die Sozialarbeiter:innen allein unterwegs oder im Team, um ggf. Geschlechter, Sprachen und Kompetenzen abzudecken?