Antwort Große Anfrage gem. §24 BezVG der GRÜNE-Fraktion betr. Schulgarten im Harburger Stadtpark
Der Harburger Stadtpark ist ein im Stil der 1920er Jahre angelegter Volkspark in den Stadtteilen Wilstorf und Marmstorf im Bezirk Hamburg-Harburg. Der Park führt in einer hügeligen Waldlandschaft im Stadtteil Wilstorf rund um den Außenmühlenteich und ist seither durch Zukäufe auf insgesamt etwa 90 Hektar Grundfläche einschließlich der Wasserflächen angewachsen.
Erste Bauarbeiten erfolgten jedoch erst ab 1913 unter Leitung von Georg Hölscher (1866 - 1932) auf dem nunmehr 21,5 Hektar großen Gelände. Hölscher arbeitete als Stadt-Obergärtner kontinuierlich am weiteren Ausbau des Parks. Sein Sohn Ferdinand setzte als sein Nachfolger die Arbeiten fort.
Für Hölscher war "... eine volkserzieherische Aufgabe zu erfüllen. Und schließlich - im Gesamten gesehen - sollte es eine beliebte und gern besuchte Erholungsstätte für die Bevölkerung werden, die auch der sozialen Forderung gerecht wurde."
Der Schulgarten im Harburger Stadtpark
Der Schulgarten befindet sich unterhalb des Eingangs Hohe Straße im Nordwesten des Parks. Nach drei Jahren Bauzeit konnte er 1933 eröffnet werden. Aufgabe eines Schulgartens war es, vorwiegend Schulklassen den richtigen Umgang mit Pflanzen zu lehren, sie zu erkennen und artgerecht zu pflegen und praktisches Wissen zu vermitteln. Der Schulgarten heute ist nicht mehr im ursprünglichen Zustand, der Lehrauftrag steht nicht mehr im Vordergrund. Schulen betreiben oft einen eigenen Garten innerhalb ihrer Schule. Schulen nutzen den Schulgarten u.a. deshalb nicht mehr.
Der Schulgarten ist unterteilt in verschiedene Bereiche: zum Apothekergarten gehören Arzneipflanzen, Gewürze und Kräuter. In den Themengärten werden verschiedene Zeitepochen wie Mittelalter, Renaissance, Barock oder Jugendstil der Jahrhundertwende dargestellt. Ein Blindengarten mit Hochbeeten bietet Pflanzen zum Tasten und Riechen mit Beschilderung auf Braille-Tafeln an. Ein besonderer Blickfang ist der Rosengarten mit einem Pavillon und Sitzbänken. Die Hauptfläche des Schulgartens nimmt der Heckengarten ein, der mit mehreren Schaupflanzungen Gartenarchitektur in unterschiedlichen Formen darstellt. Von der Terrasse des Schulgartens auf höherer Ebene führt ein Heckengang runter an den See und bildet so eine Sichtachse zum Außenmühlenteich. Nicht immer befand sich der Schulgarten an seinem jetzigen Standort. An seinem vorigen Platz auf einer Anhöhe unterhalb des heutigen Standortes befindet sich der Dendrologische Garten. Die Sammlung von seltenen Bäumen, Gehölzen und Sträuchern umfasst mehr als 80 Bäume. Eine Standort-Tafel der Bäume gibt Auskunft über Art und Standplatz. Genannt werden Pagoden-Hartriegel, Scheinbuche, Amberbaum, Ginkgo und viele mehr. Zudem gibt es einen Nachtfaltergarten, der von Mitgliedern des NABUs gepflegt wird.
Vor diesem Hintergrund mögen Vertreterinnen und Vertreter des Gartenbauamts Harburg folgende Fragen beantworten:
Wie ist der Zustand folgender Bereiche: Apothekergarten, Blindengarten, Rosengarten, Heckengarten, Dendrologischer Garten und Nachtfaltergarten?
Ist eine Aktualisierung für bestimmte Bereiche geplant? Wenn ja, für welche?
Ist eine Aktualisierung der Beschilderung für folgende Bereiche Apothekergarten, Blindengarten, Rosengarten, Heckengarten, Dendrologischer Garten und Nachtfaltergarten geplant? Wie z.B. zusätzliche kind- und schüler*innengerechtere Infotafeln, die handlungsorientiert formuliert sind, wie die verschiedenen Pflanzen fühlen und zeichnen bzw. fotografieren. Erfahren welchen Nutzen die Pflanze bzw. der Baum hat?
Ist für die zentralen Eingangsbereiche des Harburger Stadtparks eine Hinweistafel auch für den „Schulgarten“ geplant?
Gibt es Überlegungen, den sogenannten Schulgarten umzubenennen, da er nicht mehr als Schulgarten genutzt wird.
Ist ein aktueller Flyer zum „Schulgarten“ geplant?