22-0949.01

Antwort auf Kleine Anfrage gem. § 24 BezVG Fraktion Die Linke betr.: Rückzug der "Hamburg Kreativ Gesellschaft" und offene Fragen zur soziokulturellen Zwischennutzung des Ex-Karstadt Harburg Gebäudes

Antwort / Stellungnahme des Bezirksamtes

Sachverhalt

Die “Hamburg Kreativ Gesellschaft” hat im Mai 2025 ihren Rückzug aus dem Prozess für die Zwischennutzung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in Harburg erklärt. Als Gründe benennt sie die fehlende Rollenklärung, das Ausbleiben eines Mandats, sowie die nicht gesicherte Finanzierung. Trotz vorgelegter Konzepte und angebotener Arbeitspakete, sei es zu keiner Beauftragung oder weiteren Rückmeldungen gekommen. Parallel dazu, hat auch “SuedKultur” wiederholt auf zentrale offene Punkte hingewiesen, deren Klärung für ein erfolgreiches soziokulturelles Nutzungskonzeptes entscheidend wären. Dazu zählen insbesondere:

- die Notwendigkeit einer einheitlichen Nutzungserlaubnis,

- die Frage, wie die „im Haus versteckten“ soziokulturellen Angebote sichtbar und attraktiv gemacht werden können (Marketing, Außenwerbung, Nutzung der verschlossenen Schaufenster, etc.),

- der Umgang mit bereits eingetretenen enttäuschten Erwartungen und dem Vertrauensverlust seitens Kulturschaffender,

- die Klärung, welche Flächen tatsächlich für Soziokultur zur Verfügung stehen und ob die Aussagen verlässlich sind,

- die Frage, welche Akteure an der Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes beteiligt werden,

- die Finanzierung der Konzeptarbeit sowie mögliche Folgefinanzierungen für die Umsetzung.

“SuedKultur” hat zudem betont, dass für ein übergreifendes Konzept bisher das klare Mandat, die personelle Ausstattung, die Rechtsform sowie die Finanzierung fehlen. Gleichwohl hat “SuedKultur” Bereitschaft signalisiert, sich mit eigenen Ideen und Erfahrungen einzubringen. Das Bezirksamt Harburg steht in einer besonderen Verantwortung, die offenen Fragen zu beantworten und Unklarheiten auszuräumen, um dann ein tragfähiges, soziokulturelles Nutzungskonzept im ehemaligen Karstadt-Gebäude zu ermöglichen.

Daher fragen wir das Bezirksamt Harburg:

1. Welche Rolle hat das Bezirksamt Harburg bislang bei der Steuerung des Prozesses der Zwischennutzung des Karstadt-Gebäude eingenommen?

2. Wie bewertet das Bezirksamt den Rückzug der “Hamburg Kreativ Gesellschaft” aus dem Prozess?

3. Wie wird das Bezirksamt den Prozess der der Zwischennutzung begleiten?

4. Hat das Bezirksamt Gespräche mit der “Hamburg Kreativ Gesellschaft” und mit “SuedKultur” geführt, bevor diese jeweils ihre Kritik bzw. Rückzüge formuliert haben?

5. Was waren die Gründe seitens des Bezirksamts dafür, dass die Fragen der “Hamburg Kreativ Gesellschaft” bezüglich Mandat, Rolle und Finanzierung nicht geklärt wurden?

6. Wie ist die Position des Bezirksamts auf die Forderung der Kulturschaffenden in Harburg, die Nutzung des Gebäudes über ein Centermanagement zu organisieren?

7. Welche Flächen sind nach Erkenntnis des Bezirksamtes für Soziokulturelle Angebote vorgesehen?

8. Welche Akteure bezieht das Bezirksamt aktiv in die Erarbeitung eines soziokulturellen Nutzungskonzeptes ein?

9. Stehen finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Akteure für ihre Arbeit hinsichtlich der Planung und Gestaltung der Flächennutzung durch diverse Kulturschaffende zu entschädigen? Wenn ja, in welcher Höhe stehen Mittel zur Verfügung? Wenn nicht, ist beabsichtigt diese Mittel bei den zuständigen Stellen einzuwerben?

10. Welche Rolle soll “SuedKultur” aus Sicht des Bezirksamts künftig im Prozess spielen?

11. Verfolgt das Bezirksamt kulturpolitische Ziele mit der Ausgestaltung der Zwischennutzung? Wenn ja, welche und wie sollen dies umgesetzt werden?

Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.